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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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dann?“
    „Ich bin mit dem Sohn des Ermordeten befreundet. Wir beide versuchen herauszufinden, wer seinen Vater umgebracht hat. Bitte sagen Sie das Ihrem Freund. Und nehmen Sie das Geld.“
    Jetzt nahm er es. Sie sah ihm zu, wie er den Mantel zur Seite schob, sich durch weitere Lagen von Kleidungsstücken fingerte und die Scheine in eine Tasche steckte. Dann schaute er sich verstohlen um, um sich zu vergewissern, dass ihn keiner beobachtet hatte, und ging eilig weg.
    „He!“ rief sie ihm nach. „Sie kommen doch wieder, ja?“
    Er antwortete nicht, sondern lief einfach weiter.
    Kelly lehnte sich gegen den Buick und verfluchte sich selbst. Das war wirklich dämlich gewesen. Natürlich würde er nicht zurückkommen. Ebenso wenig wie sein angeblicher Freund. Er hatte sie übers Ohr gehauen.
    Ihr gesunder Menschenverstand riet ihr zu gehen. Das hier war ein weiterer beschämender Fehlschlag, den man am besten sofort vergaß. Sie würde es nicht einmal Nick erzählen. Er würde sie bestimmt ewig damit aufziehen.
    Also – warum ging sie nicht einfach weg? Warum blieb sie hier stehen wie eine Närrin und hoffte, Ralph würde zurückkommen? Mit seinem Freund?
    Eine halbe Stunde später stand sie immer noch am selben Fleck und hielt die Einfahrt zum Parkplatz im Auge, wo Ralph verschwunden war. Dann sah sie ihn auf sie zulaufen. Weil der Wind so stark wehte, hatte er den Kopf gesenkt. Ein kleiner, gedrungener Mann versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Er hatte ein schmutziges Gesicht und dünne graue Haare, die wirr über seinem Kopf verteilt waren. Er machte den gleichen heruntergekommen Eindruck wie Ralph.
    „Das ist Ben“, stellte Ralph ihn vor, als sie vor ihr stehen blieben. „Zeigen Sie ihm das Geld.“
    Kelly musste lächeln, als sie den bekannten Satz von Tom Cruise aus Ralphs Mund hörte. Sie nahm mehrere Scheine aus ihrer Handtasche und hielt sie hoch. „Das sind 60 Dollar, Ben. Das ist alles, was ich im Moment bei mir habe. Wenn Sie mir die Auskunft geben, die ich brauche, werde ich dafür sorgen, dass Sie noch mehr bekommen.“
    „Sie haben doch gerade gesagt, dass Sie nicht mehr haben.“
    „Im Moment nicht, aber ich kann es besorgen. Ich denke, Sie werden mir einfach vertrauen müssen.“ Sie hielt seinem forschenden Blick stand. „Genauso wie ich Ralph vertraut habe, als er eben mit meinem Geld verschwunden ist.“
    Ben nahm die Scheine. „Sind Sie von der Polizei?“
    Ralph stieß ihn mit dem Ellbogen in die Rippen. „Ich hab dir doch gesagt, dass sie keine von denen ist.“
    „Ich bin eine Freundin von Nick McBride, dem Sohn des Mannes, der ermordet wurde.“ Als Ben nicht reagierte, fügte Kelly hinzu: „Ralph hat mir erzählt, dass Sie an dem Morgen, als Patrick McBride getötet wurde, hier waren. Stimmt das?“
    „Ich lüge doch nicht“, protestierte Ralph. Wieder stieß er seinen Freund an. „Sag ihr, dass ich nicht lüge.“
    „Er lügt nicht.“
    Ralph ließ einen verzweifelten Seufzer hören. „Erzähl ihr, was du gesehen hast, Blödmann.“
    Ben sah hinüber zur Einfahrt des Parkplatzes. „Ich hab gesehen, wie ein Mann zu den Autos da drüben gegangen ist.“ Er deutete vage mit einem schmutzigen Finger über Kellys Schulter.
    Kelly sprach ein stummes Stoßgebet. Vielleicht war ihre Pechsträhne ja endlich vorbei. Vielleicht! „Und was ist dann passiert?“
    „Jemand hat sich hinter einem Auto versteckt, ist herausgesprungen und hat den Mann erstochen.“
    Kelly runzelte die Stirn. Das passte nicht zusammen. Im Polizeibericht war eindeutig von Raub als Motiv die Rede. So wie Ben es erklärte, hatte der Täter zuerst zugestochen. Log er sie an? Sagte er nur, was sie hören wollte, um auf die Schnelle ein paar Dollar zu verdienen? „Hat der Mörder Mr. McBride nicht nach seiner Brieftasche gefragt?“
    Ben schüttelte den Kopf.
    Sie forschte in seinem Gesicht nach. Ohne zu zwinkern hielt er ihrem Blick stand. Er sagte die Wahrheit. „Haben Sie ihn erkennen können?“ Sie kreuzte die Finger.
    „Ihn?“ Ben lachte. Kelly sah, dass ihm zwei untere Vorderzähne fehlten. „Das war kein Er. Der Killer war eine Nutte. Eine Frau.“

39. KAPITEL
    K elly starrte ihn an. „Eine
Frau
, haben Sie gesagt?“
    Ben nickte.
    „Sind Sie da ganz sicher? Keiner hat irgendetwas über eine Frau gesagt.“
    „Klar bin ich sicher“, verteidigte er sich.
    „Können Sie sie beschreiben?“
    „Ich hab sie nicht angesehen. Ich hatte zu viel Schiss.“
    „Bitte, Ben. Sie müssen sich doch an

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