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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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irgendetwas erinnern – ihre Kleidung, die Haarfarbe. War sie groß? Klein?“
    „Nicht groß, nur stark. Auf jeden Fall stärker als dieser McBride, und der war ja auch kein Schlappschwanz.“
    „Was war mit ihrem Haar?“
    „Kann ich nicht sagen. Sie hat einen Hut aufgehabt, eine von diesen Skimützen, die man sich so tief ins Gesicht zieht, aber …“ Er blinzelte mit den Augen, so dass die Falten drumherum tiefer wurden. „Ich glaube, ich habe blonde Haare gesehen. Ja, so wars.“ Er nickte ein paar Mal. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie blonde Haare hatte.“
    Genau wie die Fahrerin des schwarzen Lexus. „Haben Sie sie vorher schon mal gesehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, und sie war auch keine von uns. Die Bullen haben gesagt, ein Obdachloser hat den Mann vom Casino getötet, aber das stimmt nicht. Diese Bastarde schieben uns alles in die Schuhe, was sie nicht aufklären können.“
    „Können Sie sich noch an andere Einzelheiten erinnern? Zum Beispiel daran, welchen Wagen sie gefahren hat?“
    Wieder schüttelte Ben den Kopf. „Sie ist nicht lange geblieben. Sie hat ihn erstochen, das Messer rausgezogen und wollte los. Aber dann ist sie noch mal zurückgekommen, hat seine Brieftasche genommen und ist abgehauen.“
    Wegen der Brieftasche war sie zurückgekommen. Nicht, weil sie sie wollte, sondern damit es wie Raub aussah.
    „Ben.“ Sie zögerte, weil sie befürchtete, dass ihre nächste Frage ihn auf Nimmerwiedersehen in die Flucht schlagen könnte. „Würden Sie das, was Sie gesehen haben, auch dem Sohn von Mr. McBride erzählen?“
    Er schaute sich um und schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen. „Ich weiß nicht recht. Was ist, wenn sie das spitzkriegt?“
    „Das wird sie nicht. Nick wird Sie beschützen.“
    Prompt war der misstrauische Blick wieder da. „Wie kann er das denn?“
    „Weil er … weil er zur Mordkommission gehört.“
    Energisch schüttelte Ben den Kopf und begann, den Rückzug anzutreten. „Kommt nicht in Frage. Ich rede mit keinem Bullen.“
    „Ben, hören Sie mir zu.“ Sie hob die Hand, versuchte aber nicht, ihn festzuhalten. „Nick ist nicht einer dieser Polizisten, die Sie andauernd belästigen. Er ist anders. Er ist ein guter Mann. Er möchte nur den Mörder seines Vaters finden.“
    „Warum ist er dann nicht selber hier?“
    „Weil er vom Dienst suspendiert worden ist.“
    Jetzt überwog die Neugier seine Vorsicht. „Was hat er denn angestellt?“
    „Einige Sachen, die er nicht hätte tun dürfen, und einigen von seinen Bossen hat das nicht gefallen.“
    Diese Zusammenhänge schien er verstehen zu können. Er blickte Ralph an, der mit den Schultern zuckte. Kelly nutzte seine Unentschlossenheit, um ihn ein wenig mehr unter Druck zu setzen. „Wenn Sie uns helfen, kann Nick Ihnen möglicherweise sogar einen Job verschaffen. Ihnen beiden“, setzte sie hinzu, um Ralph mit in das Angebot einzuschließen.
    Die stechenden Augen sahen auf einmal sehr interessiert aus. „Was für einen Job?“
    „Darüber müssen Sie schon selbst mit Nick sprechen. Aber er kennt eine Menge Leute in Atlantic City und in Philadelphia. Ich bin sicher, dass er Ihnen gerne dabei behilflich ist, etwas zu finden.“ Nick würde das möglicherweise gar nicht gefallen, aber was konnte sie sonst tun? Um die Untersuchung über Patricks Tod erneut aufzurollen, benötigte die Polizei von Atlantic City konkrete Beweise. Und ohne Bens Aussage hatten sie nichts in der Hand.
    „Werden Sie es tun, Ben?“ drängte sie. „Werden Sie mit Nick sprechen?“
    Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit, während er mit dem Reißverschluss seines ausgebleichten blauen Parkas spielte und sich ängstlich umsah. Nach einer Weile nickte er. „Na gut, ich rede mit ihm.“
    „Danke, Ben. Wo kann ich Sie finden?“
    Er zeigte hinter sich. „Am Strand. Gegenüber von Bally. Fragen Sie einfach nach Ben.“
    Sie dachte an die drei Angestellten vom Encantado und wie schnell sie verschwunden waren. Konnte sie darauf vertrauen, dass Ben nicht untertauchte? Oder seine Meinung später änderte? Sie musste es einfach darauf ankommen lassen, dass er zu seinem Wort stand.
    Zehn Minuten später fuhr sie wieder über den Atlantic City Expressway in Richtung Westen nach Philadelphia. Während der Fahrt dachte sie an die blonde Frau, die Ben gesehen hatte, und an seine Bemerkung über ihre Kraft. Wie konnte eine Frau einen Mann wie Patrick McBride überwältigen? Zugegeben, er war überrascht worden, aber

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