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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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runzelte die Stirn. „Haben Ihnen die Sachen, die Elaine ausgewählt hat, nicht gefallen? War es die falsche Größe?“
    „Sie waren in Ordnung“, sagte sie und versuchte dabei, so frostig wie möglich zu klingen. „Aber ich fühle mich in meinen eigenen Kleidern wohler.“
    „Ich verstehe.“ Er goss Kaffee für beide ein und reichte ihr eine Tasse. Einen Moment lang überlegte sie, abzulehnen, aber das tat sie dann doch nicht. Mit einem Schuss Coffein in ihren Adern konnte sie ohnehin immer klarer denken.
    „Ein Croissant?“ Er hielt ihr den Teller hin. „Ich lasse sie täglich von Poilâne in Paris einfliegen.“
    „Nein danke.“ Sie nahm einen Schluck von dem starken und heißen Kaffee. Sie bemerkte, dass er ihr die Handtasche zurückgebracht hatte. Ob er sie durchsucht hatte? Das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Außer ihrem Handwerkszeug – einer kleinen Kamera, einem Aufnahmegerät und etwa hundert Dollar in bar – hatte sie nichts bei sich, was für ihn von Interesse wäre. „Kann ich jetzt gehen?“
    Er brach ein Stück von seinem Croissant ab und aß es langsam. „Ja, obwohl ich Sie gerne hier behalten würde. Ich habe gehofft, wir könnten ein wenig Zeit zusammen verbringen. Es gibt noch so viel, über das wir reden müssten, finden Sie nicht auch?“
    Er war immer noch charmant, immer noch der unverbesserliche Verführer. Es war nicht schwer zu verstehen, warum Cecily seiner Liebenswürdigkeit zum Opfer gefallen war. „Hören Sie, Syd, es war ein Fehler von mir, in Ihre Personalabteilung einzubrechen, und es tut mir Leid …“
    „Tut es Ihnen Leid, dass Sie eingebrochen oder dass Sie erwischt worden sind?“
    „Von beidem etwas, nehme ich an.“
    „Aber Sie wollen trotzdem nicht bleiben?“
    „Nein.“ Sie stellte ihre Tasse hin, nahm ihre Handtasche vom Schreibtisch und verließ das Zimmer.

38. KAPITEL
    K elly stand unter dem breiten Säulenvorbau des Chenonceau, wo es zu dieser frühen Morgenstunde menschenleer war, und sog die frische Luft tief in ihre Lungen ein. Vor sieben Stunden war sie voller Hoffnung und Wagemut angekommen. Und jetzt ging sie fort mit nichts als einem verletzten Ego. Syd war kein Mörder. Wenn er es wäre, dann wäre sie schon längst tot.
    Kelly hatte in der vergangenen Nacht ihren Käfer vorsichtshalber auf dem frei zugänglichen Parkplatz des Chenonceau auf der Missouri Avenue abgestellt, anstatt ihn dem Parkservice des Hotels anzuvertrauen. Es war derselbe Parkplatz, auf dem Patrick McBride erstochen worden war.
    Gedankenverloren ging sie bis zu den letzten beiden Reihen, wo ein Schild darauf hinwies, dass sie „Nur für Sicherheitskräfte“ reserviert waren. Ihr Blick schweifte über die parkenden Wagen, während sie sich vorzustellen versuchte, was an jenem Morgen passiert sein mochte. Es wäre für jeden ein Leichtes gewesen, sich hinter den Autos zu verstecken, auf das richtige Opfer zu warten und zuzuschlagen. Doch welches war das richtige Opfer? Und warum wurde er umgebracht? Falls Raub das Motiv gewesen sein sollte, warum hatte man Patrick McBride dann nicht einfach mit dem Messer bedroht, seine Brieftasche genommen und wäre geflüchtet? Die Polizei war der Ansicht gewesen, dass Patrick umgebracht worden war, weil er es auf einen Kampf hatte ankommen lassen. Aber niemand hatte ihn mit seinem Angreifer kämpfen sehen, nicht einmal, ob er überhaupt angegriffen worden war.
    Sie hörte ein kratzendes Geräusch hinter sich und fuhr herum. Ihre Nerven lagen bloß, während sie den Platz in Augenschein nahm. Erschrocken fuhr sie zurück, als sie ein Gesicht hinter einem grünen Müllcontainer entdeckte, das sie verstohlen beobachtete.
    „Guten Morgen.“ Sie bemühte sich, nicht nervös zu klingen. Schließlich war es heller Tag, und auf der Missouri Avenue setzte allmählich der Berufsverkehr ein. Was konnte also schon passieren?
    Das Gesicht tauchte ab, und kurz darauf kam sein Besitzer langsam hinter dem Müllcontainer zum Vorschein. Der Mann war dünn und ungepflegt, wirkte aber ziemlich harmlos. Eine Wollmütze verbarg das meiste von seinem Haar, und ein Dreitagebart ließ ihn älter aussehen, als er vermutlich war. Ein Mantel, zwei Nummern zu groß für ihn, hing ihm wie ein Zelt über den Schultern. Verschlissene Schuhe und Wollhandschuhe, von denen die Fingerspitzen abgeschnitten waren, vervollständigten seine Kleidung.
    Er starrte auf die Papiertüte in Kellys Hand. Sie hatte sich ein Hefeteilchen in der Cafeteria des Chenonceau

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