Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
des Kaminsimses stand. Erschrocken schaute sie auf die kleine, mit feinen Schnitzereien versehene strahlend blaue Flasche und erkannte sie sofort. Es war das Duftfläschchen, das Victoria beschrieben hatte und das aus ihrem Laden verschwunden war.
    „Darf ich fragen, woher Sie dieses Fläschchen haben?“ wollte sie wissen.
    Magdalena blies Zigarettenrauch zur Decke. „Jonathan hat sie mir für meine Sammlung gegeben.“ Mit einer Kopfbewegung deutete sie zu einem auf Hochglanz polierten Schrank an der gegenüber liegenden Wand. Darin befand sich eine Sammlung von Miniaturflaschen in allen möglichen Formen und Farben. „Warum fragen Sie?“
    „Weil ein sehr wertvolles Duftfläschchen, das genauso aussieht wie dieses, vor ein oder zwei Tagen aus Victoria Bowmans Antiquitätengeschäft verschwunden ist.“
    Auf Magdalenas Gesicht machte sich sofort Entsetzen breit. „Oh, mein Gott. Und Sie glauben, dass es dieses ist?“
    „Auf jeden Fall trifft die Beschreibung zu.“
    „Aber …“ Magdalena drückte die Zigarette in einem silbernen Aschenbecher aus. „Die Fläschchen meiner Sammlung sind nicht sehr teuer. Sie kosten nicht mehr als allerhöchstens 100 Dollar. Jonathan wusste das.“ Sie nahm das Fläschchen vom Sims. „Kann es sein, dass Sie sich irren?“
    „Möglich. Ich bin schließlich keine Expertin. Aber Victoria wüsste es.“
    Magdalena sah betreten aus. „Hören Sie, ich möchte keine Schwierigkeiten haben.“ Ihre Hand zitterte, als sie Kelly das Fläschchen gab. „Nehmen Sie es“, sagte sie. „Geben Sie es Mrs. Bowman zurück. Und bitte sagen Sie ihr, ich hätte nicht gewusst, dass es sich um ein wertvolles Sammlerstück handelt oder dass Jonathan es aus ihrem Geschäft mitgenommen hat. Ich hätte es sonst nämlich nie akzeptiert.“
    Kelly zögerte. Ein so teures Stück mitzunehmen bedeutete eine große Verantwortung. Aber es war der einzige Beweis dafür, dass Jonathan am Montag hier gewesen war. „Ich brauche etwas zum Einwickeln“, sagte sie.
    „Natürlich.“
    Magdalena verschwand in einem anderen Zimmer und kehrte kurz darauf mit einer kleinen Plastikfolie zurück, die mit Luftbläschen gepolstert war. Kelly befürchtete, dass die Folie die Fingerabdrücke auf dem Fläschchen verwischen konnte und wickelte es deshalb zuerst in ihr Taschentuch, bevor sie es in das Plastik hüllte. Während sie damit beschäftigt war, dachte sie an Jonathan. Wie konnte sie sich so in ihm getäuscht haben? Wie konnte er die Rolle des perfekten Ehemanns spielen und ein Doppelleben in Miami führen? Andere Männer mochten zu solchen Schwindeleien fähig sein – aber Jonathan?
    Als das Fläschchen sicher in ihrer Handtasche verstaut war, gab Kelly Magdalena ihre Visitenkarte. „Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt?“
    Magdalena schaute die Karte an. „Was sollte mir denn noch einfallen? Ich habe Ihnen alles erzählt.“
    „Vielleicht versucht Jonathan, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Sagen Sie mir Bescheid, wenn er es tut?“
    Magdalena streckte ihr Kinn vor. „Würden Sie den Mann, den Sie lieben, verraten, Miss Robolo?“
    Mit anderen Worten, die Antwort lautet nein, dachte Kelly. Trotz ihrer Enttäuschung empfand sie Achtung für Magdalena, weil sie zu ihrem Freund hielt. Aber vielleicht steckte ja noch etwas anderes dahinter. Vielleicht befürchtete sie in Wahrheit, dass ihr Geldhahn versiegte, wenn Jonathan gefunden wurde und zu seiner Familie zurückkehrte, oder, im schlimmsten Fall, ins Gefängnis musste.
    Kelly behielt ihre Überlegungen für sich. „Danke, dass Sie so offen zu mir waren“, sagte sie, als sie zur Tür gingen. „Diese ganze Schnüffelei in Ihrem Privatleben war sicherlich nicht angenehm für Sie.“
    Magdalena zuckte leicht mit den Achseln. „Das ist nicht so schlimm. Die Unterhaltung mit Ihnen war auf jeden Fall viel netter als die mit Detective Quinn.“ Ihr Lächeln wurde schelmisch. „Aber nicht annähernd so sexy wie die mit dem anderen Detective.“
    Abrupt blieb Kelly stehen. „Der
andere
Detective?“
    „Dieser gut aussehende. Groß, dunkelblonde Haare, blaue Augen. Sein Name war Nick McBride.“

12. KAPITEL
    „M cBride
war hier?“ Kelly verschluckte sich fast bei den Worten. „Wann?“
    „Heute Morgen. Tatsächlich hat er mich nur ein paar Minuten, bevor Sie gekommen sind, verlassen.“
    Kelly erinnerte sich an Nicks plötzlichem Interesse, als sie ihm von Jonathans Verschwinden erzählt hatte, und wie sie wegen seiner Fragen

Weitere Kostenlose Bücher