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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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herauskam.
    Sie versuchte, ihre Befürchtungen zu verbergen, und holte 20 Dollar aus ihrem Portemonnaie. „Wenn ich hier fertig bin, muss ich zum Flughafen“, sagte sie und hielt den Schein so weit von ihm entfernt, dass er nicht danach greifen konnte. „Wenn Sie auf mich warten, können Sie den Rest behalten, und ich zahle Ihnen das Doppelte für die Fahrt zum Flughafen.“
    Die Augen des Fahrers bewegten sich blitzschnell hin und her. „O.k.“, sagte er und griff hastig nach dem Geld. „Aber Sie müssen sich beeilen, gute Frau. Das ist eine miese Gegend. Ich will keinen Ärger bekommen.“
    „Es dauert nur ein paar Minuten.“
    Im Inneren des Lokals war es düster, und es dauerte eine Weile, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann nahm sie eine dralle Frau wahr, die an der Bar saß und sich an einem Glas festhielt. Sie war mollig, hatte hellblond gebleichtes Haar und viel Make-up aufgelegt. In einer entlegenen Ecke nahe einer kleinen Bühne spielten zwei riesige Männer an einem Flipperautomaten. Ihre Arme waren von oben bis unten tätowiert, und sie tranken Bier aus der Flasche.
    Die Blondine rief etwas, und ein mürrischer Barkeeper tauchte aus einer Hintertür auf. Er hatte einen Zweitagebart, einen Zahnstocher im Mundwinkel und trug ein schmutziges TShirt. Misstrauisch musterte er Kelly, während die beiden Spieler anzügliche Bemerkungen machten.
    Kelly ignorierte sie und steuerte auf die Bar zu. „Kann ich ein Mineralwasser haben?“ Während der Barkeeper das Glas füllte, griff sie noch einmal in ihre Handtasche, um Geldscheine herauszufischen, diesmal zwei Zwanziger und einen Zehner. Dazu holte sie ein Foto von Jonathan hervor, das sie von Victoria ausgeliehen hatte. „Ist der Besitzer zu sprechen?“
    „Ich bin der Besitzer.“ Der Mann knallte das Glas vor sie hin.
    „Wenn das so ist, dann hätte ich gerne eine paar Auskünfte.“ Sie legte das Geld zusammen mit Jonathans Foto auf die Theke.
    Der Barkeeper musterte zuerst die Geldscheine und dann das Foto. „Was für Auskünfte?“
    „Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen?“
    Der Zahnstocher wanderte von einem Mundwinkel zum anderen. „Ja, allerdings.“ Seine Stimme klang ärgerlich.
    „Wann war das?“
    „Vor ‘nem Jahr etwa. Dieser Mistkerl hat mir meine beste Tänzerin abgeschleppt.“
    Das stimmte also. „Ist er danach noch mal wiedergekommen?“
    „Ne. Magdalena auch nich’. Die Nutte kriegte noch einen Wochenlohn von mir, aber sie hat ihn sich nie abgeholt.“
    Warum auch? Sie hatte sich ja schließlich einen generösen Typen an Land gezogen. „Wie war das an diesem Abend?“ fragte Kelly und überlegte, wie viel sie für ihre 50 Dollar erfahren würde. „Ist er alleine gekommen?“
    „Allein gekommen, allein am Tisch gesessen, und nur Maggie angestiert. Das wars.“
    „Hatten Sie ihn davor schon einmal gesehen?“
    „Nein.“ Sein Mund verzog sich zu einer Art Lächeln. „Von dieser Sorte kommen nicht allzu viele in diesen Schuppen.“
    Seine fetten Finger griffen nach dem Geld und ließen es verschwinden. Die Blondine am anderen Ende der Bar rief etwas, und er ging zu ihr hinüber, um seiner Kundin noch einen Drink einzugießen. Die Unterhaltung war beendet.
    Es gab keinen Grund, eine Sekunde länger in der Kneipe zu bleiben. Kelly rutschte von ihrem Hocker, ohne ihr Mineralwasser angerührt zu haben, und ging schnell hinaus. Sie war erleichtert, dass die beiden Männer, die am Flipperautomaten gestanden hatten, verschwunden waren. Als sie auf der Gasse stand, schaute sie sich bestürzt um. Das Taxi war verschwunden.
    Sie überlegte, ob sie in die Kneipe zurückgehen und den Barkeeper bitten sollte, ihr ein anderes Taxi zu rufen. Aber die Aussicht, in diesem Teil der Stadt auf einen Wagen zu warten, war nicht sehr verlockend. Wahrscheinlich würde sie auf der Hauptstraße mehr Glück haben.
    „Hallo, Sahnetörtchen.“
    Kellys Herz machte einen Sprung, als sie die raue Stimme eines der Männer aus dem Salamander erkannte. Hatten die beiden auf sie gewartet? Wieder beachtete sie sie nicht und ging schneller, während sie sich ermahnte, nicht panisch zu reagieren. Schließlich beherrschte sie die Kunst der Selbstverteidigung. Wenn sie das erst einmal merkten, würden sie sie in Ruhe lassen.
    Ihre Alarmglocken begannen zu schrillen, als die beiden Männer sie plötzlich überholten, sich umdrehten und mit breitem Grinsen auf sie zukamen.
    Aus der Nähe sahen sie noch größer und unheilvoller aus

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