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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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als in der Bar. Der eine, der sie angesprochen hatte, trug sein langes braunes Haar in einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er hatte einen goldenen Schneidezahn. Am rechten Ohr trug er einen Totenkopf als Ohrring. Sein Kumpel wirkte kaum weniger furchterregend. Er war etwa fünf Zentimeter kleiner und trug ein rotes Stirnband um seinen kahl geschorenen Schädel. Unverhohlen starrte er auf ihre Brüste und ließ keinen Zweifel an seinen Absichten.
    „Wohin so eilig, Süße?“ fragte der Goldzahn.
    Kelly erinnerte sich an Dr. Hos Anweisungen, wie man sich bei drohender Gefahr verhalten sollte, und lief weiter. Bleib ruhig. Atme tief durch. Denk über alle Möglichkeiten nach. Die einzige Möglichkeit, an die sie im Moment denken konnte, war Rennen. Aber mit diesen Hindernissen im Weg war das unmöglich. „Ich bin mit ein paar Freunden an der Ecke verabredet“, sagte sie.
    Der Mann lachte. „Hast du das gehört, Paulie? Sie ist mit ein paar Freunden an der Ecke verabredet. Siehst du da jemand an der Ecke?“
    Der Mann, den er Paulie genannt hatte, schaute über seine Schulter und grinste. „Ich seh nur Scheiße, Mann.“
    Sie blieben stehen und versperrten ihr den Weg. Kelly fühlte eine Welle von kalter Angst. „Hören Sie“, sagte sie so ruhig wie möglich. „Ich weiß nicht, wer Sie sind oder was Sie wollen, aber an Ihrer Stelle würde ich mich zurückhalten. Ich kann Karate.“
    Beide Männer lachten, als sie das hörten. „Hast du das gehört, Paulie? Die Kleine kann Karate.“
    Paulie kratzte sich zwischen den Beinen. „Ja, das hab ich gehört.“
    „Zeig ihr doch mal, was
du
kannst, Paulie.“
    Paulie, der ganz glücklich zu sein schien, dass er gefragt worden war, machte eine Reihe von schnellen Bewegungen mit Händen und Knien, und Kelly erkannte sofort, dass es sich um eine Mischung aus Kung Fu und Thai-Kickboxen handelte.
    Es war offensichtlich, dass sie ihm nicht gewachsen war. Sie würde sich einen anderen Ausweg suchen müssen. Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als Goldzahn, der immer noch lachte, einen Arm um ihre Taille schlang, sie hochhob und in einen dunklen, feuchten Korridor trug.
    Kelly schrie und trommelte mit den Fäusten auf seinen Kopf, aber er machte nicht den Eindruck, als ob er ihre Schläge spürte. Im Gegenteil, ihre Gegenwehr schien ihn nur noch mehr zu erregen.
    „Wenn du so weitermachst, bin ich zu geil, um auch nur an ein Vorspiel zu denken.“ Er drängte sie gegen die Wand und presste seinen Körper gegen ihren. „Du magst doch Vorspiele, Baby, oder?“ Mit einem Finger strich er über ihre Kehle.
    Kelly überlegte fieberhaft. Was wollten sie eher – Sex oder Geld? Vermutlich beides, aber wenn sie ihnen zuerst Geld anbot, wurden sie möglicherweise davon abgelenkt, sie zu vergewaltigen, und sie würde fliehen können.
    „Warten Sie“, sagte sie und betete, dass der Lockvogel Geld die Oberhand gewinnen möge, „ich habe Geld. Zweihundert Dollar. Ich gebe sie Ihnen. Lassen Sie mich einfach gehen.“
    Goldzahn lachte. „Oh, das Geld kriegen wir schon noch. Aber erst mal wollen mein Freund und ich ein bisschen Action. Du verstehst, was ich meine?“
    Ihre einzige Reaktion war, unter seinem Arm hinwegzutauchen. Sofort wurde sie wieder gegen die Wand geschleudert. „Meine Güte, du bist aber ganz schön glitschig, was?“
    Hinter ihm gluckste Paulie: „Ich mag sie glitschig.“
    Offenbar kümmerte es Goldzahn nicht, dass sie nicht auf seine Worte reagierte, und er begann, ihre Schenkel zu streicheln. Seine Hand war rau wie Schmirgelpapier, und sein Atem stank, als er ihr ins Gesicht keuchte. „Du fühlst dich gut an, Puppe. Richtig gut.“
    Sie musste hier verschwinden. Sie musste dieses Tier außer Gefecht setzen und versuchen, Paulie auszutricksen. Keine leichte Aufgabe angesichts der Größe und Stärke der beiden.
    Es gab jedoch eine Art der Selbstverteidigung, die keine große Stärke, dafür Zielgenauigkeit erforderte. Nachdem sie vor drei Jahren einmal fast entführt worden wäre, hatte Dr. Ho darauf bestanden, dass sie diese Technik immer und immer wieder übte, bis sie sie im Schlaf beherrschte. Sie hatte sie niemals angewendet, wusste aber, dass sie funktionierte. Und in diesem Moment war sie ihre einzige Chance. Aber zunächst einmal musste sie aufhören, sich zu wehren, und so tun, als ob ihr die Fummeleien ihres Angreifers Spaß machten.
    Sie musste sich sehr beherrschen, ihren Würgereiz zu unterdrücken, und begann, ihren Körper

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