Black Jack: Bei Anruf Mord!
Freundin der Familie und versuche herauszufinden, wo er ist.“ Sie steckte das Foto wieder in die Tasche. „Ist er mit jemandem hier gewesen?“
„Ja. Aber den kannte ich nicht.“ In der Küche rief jemand Brads Namen. Er wollte gehen, doch Kelly hielt ihn zurück. „Könnten Sie ihn beschreiben?“
Brad verzog die Lippen. „Er war Ende fünfzig, mit grauem Haar. Elegant gekleidet und gut aussehend. Ich weiß das deshalb noch so genau, weil er mich an Cary Grant erinnert hat. Nur dass er ein rötliches Muttermal hatte.“ Er berührte die rechte Seite seiner Stirn. „Genau hier.“
Kelly lehnte sich an die Wand.
Der Kellner hatte ihr gerade Ward Sanders beschrieben.
15. KAPITEL
D as zweistöckige, im Kolonialstil errichtete Haus der Sanders in Villanova mit seinem perfekt gepflegten Rasen und den mächtigen alten Eichen war eines der prächtigsten Anwesen im Umkreis von Philadelphia. Mehrere Generationen der Sanders hatten es im vergangenen Jahrhundert bewohnt. Obwohl Ward und Cecily seit mehr als dreißig Jahren hier lebten, lautete der Besitz immer noch auf den Namen Monroe Sanders. Und das ließ er sie auch nie vergessen.
Kelly hatte wundervolle Zeiten hier verbracht. Zunächst hatte sie der Luxus und die Weiträumigkeit des Hauses eingeschüchtert, aber mit der Zeit hatte sie begonnen, die Villa als ihr zweites Zuhause zu betrachten und die Sanders als ihre Ersatzfamilie. Von Anfang an hatten Ward und Cecily ihr das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein, hatten sich für ihre Zukunftspläne interessiert und sie genauso engagiert ermutigt und unterstützt wie Victoria.
Vom Parkplatz des Pink Seagull hatte Kelly Ward in der Bank angerufen und ihm gesagt, sie müsse unter vier Augen mit ihm reden. Verwirrt, aber bereitwillig, hatte er ihr vorgeschlagen, ihn zu Hause zu treffen. Er war auf dem Weg zu einer Geschäftsreise nach Baltimore, würde aber erst noch nach Villanova kommen.
Der Butler öffnete die Tür und verbeugte sich höflich in seiner steifen Art. „Guten Tag, Miss Robolo.“
Adrian arbeitete seit Mitte der neunziger Jahre im Haushalt, als ein anderes Ehepaar aus der Sanders-Familie in ein Altenheim gezogen war und ihn nicht länger benötigte. Ward wollte nicht noch mehr Personal, aber trotz seiner Proteste hatte Cecily ihn mit Schmeicheleien und gutem Zureden davon überzeugt, dass ein Mann im Haus für die alternde Haushälterin Nela eine willkommene Erleichterung wäre. Adrian stammte aus Rumänien und sprach mit einem leichten mitteleuropäischen Akzent. Alle Gäste begrüßte er mit einer altmodischen Unterwürfigkeit, an die Kelly sich nie hatte gewöhnen können. Er war den Sanders vollständig ergeben, vor allem aber Cecily, die es ihm ermöglicht hatte, in der Familie zu bleiben.
„Wie geht es Ihnen, Adrian?“ Kelly ließ sich von ihm aus dem Mantel helfen.
Er verneigte sich. „Sehr gut, Miss Robolo, vielen Dank.“
„Ist Mr. Sanders zu Hause?“
„Er erwartet Sie im Salon.“ Sein Rücken war steif wie ein Brett, als er sie hineinführte und ankündigte, ehe er mit ihrem Mantel im Arm in die Halle zurückging.
Ward kam ihr mit ausgestreckten Händen entgegen, als sie den elegant ausgestatteten Raum betrat. „Kelly! Kommen Sie herein, meine Liebe. Ihr Anruf hat mich sehr beunruhigt. Es geht doch hoffentlich nicht um Victoria, oder?“ Seine Miene drückte Betroffenheit aus. „Die Neuigkeiten von Jonathans Untreue haben ihr ziemlich zugesetzt, und ich mache mir große Sorgen um sie.“
„Sie wissen es also auch schon.“
„Sie ist hier vorbeigekommen, nachdem sie Sie nach Hause gebracht hat.“ Er führte Kelly zu einer Sitzgruppe aus Sofas und Stühlen, die mit grünem Brokat bezogen waren. „Cecily und ich konnten es kaum glauben. Wie konnte Jonathan ihr nur so etwas antun! Sie hat diesen Mann angebetet.“
„Sie tut es immer noch.“
Ward seufzte. „Ja. So etwas hört auch wohl nicht über Nacht auf.“
„Ward.“ Kelly verschränkte die Hände in ihrem Schoß. „Ich bin nicht hierher gekommen, um über Jonathans Affäre zu sprechen.“
„Oh?“ Er wirkte überrascht.
Da sie wusste, dass er es ebenso wenig wie sie liebte, um den heißen Brei herumzureden, kam sie sofort zum Thema. „Warum haben Sie mir oder Victoria nicht gesagt, dass Sie am Freitag gemeinsam mit Jonathan zu Mittag gegessen haben?“
Ward wurde bleich. „Wie haben Sie das denn herausgefunden?“
„Ich bin Reporterin. Haben Sie etwa geglaubt, ich würde es nicht
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