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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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einzige Möglichkeit, Victoria zu schützen. Wenn Lou auch nur den leisesten Verdacht hegte, dass mehr an der Geschichte dran war, als sie behauptete, würde er selber anfangen zu recherchieren.
    „Mein Trip nach Miami war reine Zeitverschwendung“, fuhr sie fort. „Ich habe überhaupt nichts herausgefunden.“
    „Was hat Bowman in Miami gemacht?“
    Sie zuckte mit den Achseln. „Ich habe keine Ahnung. Keiner weiß etwas.“
    Er durchbohrte sie mit einem stählernen Blick. „Und Sie schreiben die Geschichte später? Wenn Sie alle Fakten beisammen haben?“
    „Nein. Und Sie würden das auch nicht tun, wenn Sie an meiner Stelle wären. Sie würden eher kündigen, als einen Freund zu kompromittieren.“
    Sein Gesicht färbte sich wieder rot. „Drohen Sie mir jetzt etwa mit Kündigung?“
    „Ich lehne nur einen Auftrag ab, Lou. Was ist daran so schlimm? Das passiert doch immer wieder mal.“
    „Hughes könnte Sie deswegen feuern. Er will diese Story.“
    Daran zweifelte sie keine Sekunde. Orin Hughes, der den
Globe
vor zwei Jahren von seinem Vater geerbt hatte, war nur an einer Sache interessiert – Auflage. Er scherte sich den Teufel um Loyalität oder Fairness, und er fand sicherlich auch nichts dabei, die Wahrheit ein wenig auszuschmücken, wenn es dem Verkauf förderlich war.
    „Das weiß ich“, sagte sie, und ihre Stimme klang ein wenig nachgiebiger. „Ich zähle auf Sie, dass Sie ihm das ausreden.“
    Er forschte eine Weile in ihrem Gesicht, und obwohl sie nicht sicher war, glaubte sie ein Zucken in seinen Mundwinkeln zu sehen. Die Krise war überstanden. Er würde jemand anders auf die Geschichte ansetzen.
    Er deutete mit dem Finger auf sie. „Ich hab was gut bei Ihnen.“
    Ehe er es verhindern konnte, küsste sie ihn auf die Wange. „Sie sind großartig, Lou.“

16. KAPITEL
    M it dem farbgetränkten Schwamm in der Hand trat Kelly einen Schritt von der Wand des Badezimmers zurück, um die Terrakotta-Lasur zu begutachten.
    Obwohl sie zunächst Zweifel an ihren handwerklichen Fähigkeiten hegte, hatte sie eine recht gute Arbeit geleistet. Der Farbaufstrich hatte genau die Struktur, die sie sich erhofft hatte. Jetzt musste sie nur noch warten, bis alles getrocknet war, ehe sie das Fenster mit der vermeintlichen Aussicht in einen Garten aufmalen konnte. Sie hasste fensterlose Räume und hatte bis vor kurzem nicht gewusst, wie sie das Problem lösen konnte. Das Foto eines aufgemalten Fensters in einer Illustrierten hatte sie auf die Idee gebracht.
    Im Gegensatz zur Ansicht ihrer Mutter war die Renovierung eine gute Therapie. Die meiste Zeit war sie so in ihre Arbeit vertieft, dass sie alles andere um sich herum vergaß. Heute Abend allerdings war es ihr nicht gelungen, Jonathan aus ihren Gedanken zu vertreiben. Er und Victoria hatten doch alles, was ein Paar sich nur wünschen konnte – ein wunderschönes Zuhause, eine reizende kleine Tochter, sie hatten gute Jobs und waren gesund. Warum hatte er das alles für eine Exstripperin aufs Spiel gesetzt? Für Sex? Vielleicht. Aber warum in Miami? Hätte er das gleiche Vergnügen nicht auch ein wenig näher zu Hause finden können anstatt in diesem schmuddligen Nachtclub?
    Für heute machte sie Schluss. Sie warf den Pinsel in einen Eimer und begann, ihre Handschuhe abzustreifen. Irgendetwas war ihr entgangen. Der Gedanke war zum Greifen nahe – aber was war es bloß? Warum gelang es ihr nicht, das Puzzle zusammenzufügen? Vom Klingeln an der Haustür wurde sie jäh aus ihren Überlegungen gerissen.
    Sie ging hinunter, doch bevor sie die Tür öffnete, spähte sie durch den Spion. Das hatte sie sich angewöhnt, als die Verwüstungen an ihrem Haus angefangen hatten. „Ist es denn die Möglichkeit?“ murmelte sie leise.
    Nick McBride stand auf der Treppe. Er hatte die Hände auf dem Rücken und den Kopf gesenkt, als läse er auf ihrer Fußmatte, was im Moment wirklich absolut unzutreffend war: „Herzlich willkommen“.
    Einen Moment lang dachte sie daran, so zu tun, als sei sie nicht zu Hause. Das geschähe ihm recht; warum meldete er sich auch nicht vorher an? Dann fiel ihr ein, dass sie das Treppenlicht eingeschaltet hatte, als sie herunterkam, und das musste er durch das Sprossenfenster gesehen haben. Ganz abgesehen davon, dass ihr VW, den jeder Polizist in der Stadt kannte, ausnahmsweise vor der Haustür geparkt war. Pech auf der ganzen Linie!
    „Was willst du, McBride?“ fragte sie, ohne die Tür zu öffnen.
    „Mit dir reden.“
    „Dann hast du ein

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