Black Jack: Bei Anruf Mord!
Vergleich zu dem, was Patti Kolvic durchmachen musste. „Mach dir darüber keine Gedanken.“
„Ist auch nicht mehr nötig. Ich habe mit Demaro und Swan geredet, und ich kann dir versichern, dass du keine Strafzettel mehr kriegst. Ich mache mir aber Sorgen über die Zerstörungen an deinem Haus. Die beiden Beamten haben geschworen, damit nichts zu tun zu haben.“
„Wie hast du von den Zerstörungen erfahren?“
„Offenbar hat deine Nachbarin von gegenüber neulich nachts etwas Verdächtiges bemerkt und die Polizei gerufen.“
Sie lachte. „Das hat wirklich viel genützt.“
„Ich weiß, dass niemand auf den Anruf reagiert hat. Das tut mir sehr Leid, Kelly. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Er blieb vor ihr stehen. „Wer hat ein Interesse daran, dein Haus zu demolieren?“
„Ich habe keine Ahnung.“ Sie war überzeugt gewesen, dass die Polizei von Philadelphia hinter der Sache steckte. Jetzt, nachdem sie erfahren hatte, dass dies nicht der Fall war, wusste sie nicht mehr, was sie davon halten sollte oder wie sie sich vor einem gesichtslosen Gegner schützen konnte.
„Gab es noch mehr außer den Zerstörungen?“
Instinktiv verschränkte sie die Arme. „Gestern habe ich einen Zettel in meinem Briefkasten gefunden.“
Seine Haltung versteifte sich. „Wo ist er?“
Sie ging in die Küche, nahm den zusammengefalteten gelben Zettel aus einer Schublade und kam zurück. „Ich habe einen Nachbarn gefragt, ob er jemanden in der Nähe des Hauses gesehen hat. Hat er aber nicht.“
Sie reichte ihm den Zettel, und er las ihn mit ausdrucksloser Miene. Nach einer Weile steckte er ihn in die Tasche. „Wir haben eine Dokumentenabteilung im Revier, die darauf spezialisiert ist, Papier zu untersuchen, seine Herkunft zu ermitteln und auf Fingerabdrücke zu untersuchen. Ich werde das selbst vorbeibringen, und zwar als Erstes morgen früh.“
„Vielen Dank.“
„Keine Ursache.“ Er richtete sich auf und schenkte ihr noch eines von diesen Lächeln. „Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt dem chinesischen Rindfleisch widmen? Ich bin fast verhungert.“
Beim Essen fand Kelly heraus, dass Nicks Auftauchen in der Gasse in Miami nicht allein Glück gewesen war. Der Besitzer des Salamander wohnte in diesem verfallenen heruntergekommenen Gebäude, und nachdem er mit ihm gesprochen hatte, wollte Nick einen Blick in seine Wohnung werfen, in der Hoffnung, dort einen belastenden Hinweis zu finden. Als er gerade unverrichteter Dinge wieder gehen wollte, hörte er unten den Streit.
Während ihrer Unterhaltung erinnerte Kelly sich an ihre frühere Freundschaft, als sie sich gegenseitig mit wichtigen Informationen versorgten. Sie fühlte, wie sich das Vertrauen zwischen ihnen wieder aufbaute und immer intensiver wurde.
Nick nahm einen Glückskeks und zerbrach ihn. „Du wirst dich freuen zu hören“, sagte er, „dass die beiden Männer, die dich angegriffen haben, verhaftet worden sind.“
„So schnell?“
„Dank der zerbrochenen Kinnlade musste Jimmy Higgins, der von seinen Kumpeln ‚Winzling‘ genannt wird, einen Arzt aufsuchen. Er und Paulie wurden unmittelbar danach festgenommen.“
„Ich hoffe, dass es für beide schmerzhaft war.“
„Ausgesprochen sogar, nach dem, was Quinn mir erzählt hat.“
„Könnte es sein, dass sie irgendetwas mit Jonathans Verschwinden zu tun haben?“
Nick schüttelte den Kopf. „Quinn hat sie überprüft. Das sind nur zwei Verbrecher mit einem halben Dutzend Vorstrafen. Fürs Erste werden die nirgendwo mehr hinkommen.“ Er las den Zettel in seinem Glückskeks und gab ihn ihr.
Kelly las ihn laut vor. „‚Ihre Beredsamkeit ist sehr überzeugend.‘“ Sie lachte. „Das kann man laut sagen.“
„Mach deinen mal auf.“
„Erzähl mir bloß nicht, dass du diesen Unsinn glaubst.“
„Selbstverständlich. Los, mach auf.“
Sie zerbrach den knusprigen Keks und holte den schmalen Papierstreifen heraus. „‚Die Liebe wird Sie befreien.‘ Jetzt weiß ich, dass das Blödsinn ist.“
Nick nahm einen Krümel von dem Keks und aß ihn. „Du bist doch nicht etwa eine Zynikerin?“
„Was die Liebe angeht? Ein wenig.“
Eine Stunde später, nachdem sie gegessen und das Geschirr abgewaschen hatten, brachte Kelly Nick hinaus. „Du hast mit Quinn gesprochen, als du in Miami angekommen bist, stimmts?“ fragte sie, als sie an der Tür standen. „Du bist der Grund, warum er plötzlich so kooperativ geworden ist.“
„Das ist zu viel der Ehre für mich. Die Wahrheit
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