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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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ist: Quinn ist nicht so zäh, wie er aussieht.“
    „Er ist ein Bär.“
    „Sag ihm das bloß nicht. Sein Kopf ist ohnehin schon groß genug.“
    Sie wartete, bis er hinausgegangen war und die letzte Treppenstufe erreicht hatte, bevor sie ihn fragte: „Woher wusstest du, dass Sangiovese mein Lieblingswein ist?“
    „Weißt du das nicht mehr? Den haben wir doch bei unserem Essen im San Remo getrunken. Später hat mir deine Mutter gesagt, dass dein Onkel ihn macht und dass du den Wein liebst.“
    „Dass du das noch weißt.“
    Er lächelte boshaft. „Ein Mann vergisst niemals eine Mutter, die Heiratspläne hat.“
    Sie sah ihm nach, während er die Straße entlangging. Am Ende der Delancey Street drehte er sich noch einmal um und winkte ihr zu. Sie winkte zurück. Immer noch lächelnd, stieg sie die wenigen Stufen empor und blieb plötzlich stehen. Etwas steckte in ihrem Briefkasten. Sie konnte gelbes Papier durch das Lochmuster der Briefkastentür sehen.
    Mit dem Gefühl, so etwas schon einmal erlebt zu haben, zog sie das Blatt heraus, faltete es auseinander und hielt es unter das gelbe Licht der Außenlampe.
    Eine Gänsehaut lief ihr den Rücken herunter, als sie las:
    Eene, meene, mu.
    Einer muss sterben.
    Bist das DU?

18. KAPITEL
    W ie bereits einige Tage zuvor ließ Kelly ihre Blicke aufmerksam die lange Straße hinauf- und hinunterwandern. Aber alles, was sie sah, waren leere Wagen und ihre Schatten auf dem Kopfsteinpflaster. Sogar Mrs. Sheridans Fenster war dunkel, und die Spitzengardinen bewegten sich nicht. Und Nick war längst um die Ecke verschwunden.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als Kelly ins Haus zurücklief und die Tür verschloss. Seitdem die Schikanen vor vier Wochen begonnen hatten, war sie nicht so unverhohlen bedroht worden wie in den vergangenen 24 Stunden.
    Wenn nicht die Polizisten die Schuldigen waren, wer denn dann?
    Sie las die Botschaft noch einmal, diesmal laut. „Eene, meene, mu. Einer wird sterben. Bist das DU?“ Hatte es vielleicht etwas zu bedeuten, dass die Drohung wie ein Kinderreim abgefasst war? Aber jetzt war sie zu müde, um auch nur Vermutungen darüber anstellen zu können, warum es so war. Als sie auf ihr Sofa sank und die Beine anzog, schoss ihr ein anderer Gedanke durch den Kopf. Vielleicht hatte der Zettel ja gar nichts mit dem Vorfall in Chinatown zu tun, sondern mit ihrer erst vor kurzem getroffenen Entscheidung, nach Jonathan zu suchen.
    Ihr Puls wurde schneller. Wer wusste über ihre Nachforschungen Bescheid? So viele waren das nicht. Da waren ihre Mutter und Victoria, die sie sofort von ihrer Liste strich. Cecily und Ward, die zuerst absolut unverdächtig waren, hatten sich sehr darüber aufgeregt, dass sie sich weigerte, die Angelegenheit auf sich zu beruhen zu lassen. Ob einer von ihnen so weit gehen würde, ihr Drohbriefe zu schicken? Wohl kaum.
    Blieben nur noch Syd Webber, Nick McBride, Detective Quinn und natürlich Magdalena Montoya übrig.
    Sie strich Nick und Quinn, nicht aber Syd und Magdalena. Irgendetwas an Jonathans Affäre mit der Exstripperin störte sie, und ehe sie nicht jeden Aspekt dieser Beziehung sorgfältig untersucht hatte, wollte sie keine voreiligen Schlüsse ziehen.
    Sie las die Botschaft zum dritten Mal, wobei sie jedes Wort sorgfältig studierte. Plötzlich sprang ihr etwas ins Auge, was sie längst schon hätte bemerken müssen.
Einer muss sterben
, las sie.
Bist das DU?
Bedeutete das etwa, dass auch andere in Gefahr schwebten?
    Sie dachte an ihre Mutter, die allein stand, und an Victoria und Phoebe, die momentan ohne Jonathan so schutzlos waren. Abgesehen von ihrem Bruder, der in Atlanta als Lehrer arbeitete, waren dies die drei Menschen, die ihr am meisten bedeuteten. Ihr größter Kummer wäre es, wenn einem von ihnen etwas geschähe.
    Sie musste alle drei vor der Gefahr bewahren. Victoria würde keine Schwierigkeiten machen. Sie liebte Phoebe und würde alles tun, um ihre Tochter zu beschützen. Etwas anderes war es mit Connie.
    Es sei denn … Sie schaute auf die Uhr. Es war zu spät, um ihren Bruder jetzt noch anzurufen. Das würde sie morgen früh als Allererstes machen. Sie würde ihm alles erklären. Ronny dachte immer logisch und besonnen. Er würde wissen, was zu tun war.
    Die Drohung der vergangenen Nacht hatte ihre Spuren bei Kelly hinterlassen, als sie am nächsten Morgen aufwachte. Ihre Augen waren trübe, weil sie zu wenig geschlafen hatte. In ihrem blau gestreiften Nachthemd und den flauschigen Pantoffeln, die

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