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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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mich nur ausnutzt?“
    Der Ausdruck in seinen Augen änderte sich. Ehe sie sich über den Grund klar werden konnte, packte er sie bei den Schultern, riss sie an sich und presste seinen Mund auf ihren.
    Einen Moment lang, aber wirklich nur einen Moment lang, war sie zu verdutzt, um zu reagieren. Doch als seine Lippen sich an ihrem Mund festsogen, spürte sie, wie ihre Lippen sich öffneten, und sie erwiderte den Kuss. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und presste ihren Körper an seinen – entweder intuitiv, oder weil sie es wollte. Jeder Nerv in ihrem Körper, jede Zelle schien bereit für ihn und war nahe daran zu explodieren. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie konnte nur noch fühlen. So viele Empfindungen – Wärme, Bedürfnis, Lust. Sie wusste auf einmal, warum es bisher mit keiner ihrer Beziehungen geklappt hatte. Noch nie hatte sie jemand mit solch einer Leidenschaft geküsst.
    Hinterher wusste sie nicht mehr, wie lange der Kuss gedauert oder wer wen zuerst aus der Umarmung gelassen hatte. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie losgelassen worden war, und dass zwei starke Hände sie hielten, als sie beinahe ihr Gleichgewicht verlor.
    Sie räusperte sich, fest entschlossen, ihn nicht merken zu lassen, welche Wirkung dieser Kuss auf sie gehabt hatte. „Nun, bist du froh, dass du das jetzt hinter dir hast? Fühlst du dich jetzt besser?“
    „Ja. Denn jetzt kennst du den Unterschied zwischen begehrt werden und benutzt werden.“ Er wandte sich zum Gehen.
    „Warte.“ Das Wort war heraus, ehe sie es verhindern konnte. Sie wollte nicht, dass er ging, jedenfalls nicht auf diese Weise. Hatte er
begehrt
gesagt? Begehrte er sie tatsächlich? Oder hatte er nur versucht, seinen Kopf durchzusetzen? Für die Antwort auf diese Frage war sie aber noch nicht bereit.
    Er drehte sich um. In seinem Blick stand eine Frage.
    „Etwas ist heute passiert, stimmts?“ fragte sie ruhig. „Vor allem deshalb wolltest du mich doch sehen?“
    „Hat Webber dir nichts davon erzählt?“ Nicks Ton klang ärgerlich.
    „Nein. Das mag schockierend für dich sein, aber dein Name wurde nicht ein einziges Mal erwähnt. Das heißt“, fügte sie hinzu, „bis ich sah, wie du dich hinter der Topfpalme versteckt hast.“
    „Ich habe mich nicht versteckt.“
    Sie setzte sich hin. „Ist denn nun etwas geschehen?“
    Er nickte.
    Sie fühlte, wie sie weich wurde. Auch bei diesem zähen Burschen gab es Momente, in denen er nicht so zäh aussah. Und das hier war einer dieser Momente. „Willst du es mir erzählen? Meinetwegen kannst du das ruhig tun“, fuhr sie lächelnd fort, als sie sich auf dem Sofa niederließ, „denn ich bin wieder hellwach.“
    Sie hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und das Kinn auf die Fäuste gelegt, als sie ihm zuhörte, wie er von Joe Massimo, dem Freund seines Vaters, erzählte, der Unterhaltung, die sie zuerst geführt hatten und der Entdeckung, dass der neue Sicherheitschef des Chenonceau weit über seine Verhältnisse lebte.
    „Ich weiß nicht, Nick“, sagte sie, als er seinen Bericht beendet hatte. „Nur weil Joe in eine bessere Gegend gezogen ist, heißt das noch lange nicht, dass er gekauft worden ist.“
    „Mit seinem Gehalt könnte er sich das alles doch gar nicht leisten. Selbst wenn man seine Rente dazurechnet.“
    „Vielleicht hat er in der Lotterie gewonnen?“
    „Nein, das hat er nicht.“
    „Aber wie konnte er das ganze Geld ausgeben und es den Steuerbehörden verheimlichen?“
    „Da gibt es durchaus Möglichkeiten. Webber könnte ihm ein privates Darlehen gegeben haben mit der Vereinbarung, dass Joe es ihm in monatlichen Raten zurückzahlt – aber er zahlt ihm nichts zurück. Webber hätte ihm das Geld auch in Form einer Gratifikation geben können.“
    „Gut, nehmen wir mal an, dein Freund Joe hat etwas gegen Webber in der Hand. Warum sollte Syd für sein Schweigen bezahlen? Warum würde er ihn nicht umbringen lassen, wie er es mit deinem Vater gemacht hat – wenn es denn tatsächlich so war?“
    „Weil er es sich nicht leisten kann, gleich zwei Casino-Angestellte, die beide im Sicherheitsdienst arbeiten, unter merkwürdigen Umständen umkommen zu lassen.“
    „Aber ihn am Leben zu lassen ist doch genauso riskant. Was, wenn Joe die Polizei verständigt hätte, statt das Geld anzunehmen?“
    Nick konnte nicht länger ruhig sitzen bleiben. Er sprang auf und lief in dem kleinen Zimmer auf und ab. „Du vergisst, dass Webber ein ausgezeichneter Menschenkenner ist. Er

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