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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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über den Holzboden, als sie wütend zur Tür ging. „Ja?“ sagte sie, ohne zu öffnen.
    „Darf ich reinkommen?“
    Sie wollte sich von Nicks bittendem Tonfall nicht umstimmen lassen. „Wenn du das tust, bring ich dich wahrscheinlich um. Da ich aber den Rest meines Lebens nicht hinter Gittern verbringen möchte, lautet die Antwort Nein. Du darfst nicht reinkommen.“
    „Ich habe mich idiotisch benommen. Gib mir eine Chance, damit ich mich entschuldigen kann.“
    „Das hast du ja jetzt getan. Gute Nacht, Nick.“
    Sie ging zurück, während er weiter auf die Tür einredete. In der Küche überlegte sie, ob sie sich ein Sandwich machen sollte. Aber dank Nick war nicht nur ihr Dinner ruiniert, auch der Appetit war ihr gründlich vergangen. Nun ja, es wäre nicht das erste Mal, dass sie mit leerem Magen einschliefe. Sie schaltete das Licht aus und ging nach oben.
    Nick stand noch immer vor der Tür, als sie daran vorbeikam. Mal betätigte er die Klingel, mal klopfte er gegen das Holz. Sie beachtete ihn nicht. Die Temperatur war auf ungemütliche neun Grad unter null gefallen. Er würde bestimmt bald verschwinden.
    In der behaglichen Atmosphäre ihres Schlafzimmers ließ ihre Gereiztheit nach. Morgen, wenn sie sich wieder beruhigt hatte, würde sie mit Nick reden. Obwohl sie seine Schwester nie kennen gelernt hatte, musste sie ihr Recht geben. Nick war besessen von Syd Webber, und über kurz oder lang würde ihn diese Besessenheit in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Im vergangenen Jahr war es ja schon beinahe so weit gewesen. Aber offenbar hatte er nichts daraus gelernt.
    Sie unterdrückte ein Gähnen und zog sich aus. Sie nahm einen sauberen Pyjama aus der Kommodenschublade und ging ins Badezimmer, um sich fürs Bett zurechtzumachen. Beim Zähneputzen dachte sie an Victoria und Phoebe, die jetzt sicher im Haus der Sanders untergebracht waren, und an ihren Onkel Gino, der inzwischen gelandet sein musste. Die Menschen, die sie liebte, waren geschützt. Sie war auch in Sicherheit. Oder würde es jedenfalls sein, sobald der Verrückte da unten aufgab und nach Hause ging.
    Mit diesem Gedanken schlurfte sie gähnend zurück ins Schlafzimmer. Das große Bett mit den vier Pfosten, dem weichen Federbett und kuscheligen Kissen wirkte warm und einladend, aber statt sich hineinzulegen, ging sie zum Fenster, von dem aus sie die Straße überblickte. Bitte, lieber Gott, betete sie, mach, dass er verschwunden ist.
    Doch er war immer noch da. Er saß auf der Treppe und schaute in die Nacht hinaus. Den Kragen seiner Anzugjacke hatte er wegen der bitteren Kälte hochgeschlagen. Der Narr war noch nicht einmal so vernünftig gewesen, einen Mantel anzuziehen.
    Wütend warf sie einen Morgenrock über und stapfte die Treppe hinunter. „Na gut“, sagte sie, als sie die Tür geöffnet hatte. „Du hast gewonnen. Komm rein.“
    Dieses Mal war er es, der vor ihr das Wohnzimmer betrat. Er rieb sich die Hände, um sie zu wärmen. Sie hatte nicht vorgehabt, sich um diese Zeit noch mit ihm zu streiten, aber da er nun schon mal hier war, konnte sie es genauso gut sofort hinter sich bringen. „Bist du vollkommen übergeschnappt? Du folgst mir in ein Restaurant, in dem es von Leuten wimmelt, du machst eine Szene …“
    Sein Blick blieb bei den Rosen auf dem Couchtisch hängen, aber er sagte nichts dazu. „Ich habe keine Szene gemacht. Ich habe mich um meine eigenen Angelegenheiten gekümmert und ein Bier getrunken …“
    „Blödsinn. Du hast alles andere getan, als dich um deine Angelegenheiten zu kümmern. Du bist uns gefolgt. Warum? Was wolltest du damit erreichen?“
    „Wie ist es denn mit dir? Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, als du mit ihm ausgegangen bist?“
    „Syd stand vor meiner Tür und hat mich zum Abendessen eingeladen. Ich habe Ja gesagt. Was ist daran denn schlimm?“
    „Es ist dumm. Er benutzt dich doch bloß, Kelly. Er will von dir etwas über die Untersuchung herauskriegen.“
    „Junge, du weißt aber wirklich, wie man auf dem Selbstbewusstsein eines Mädchens rumtritt, was?“
    „Mach nicht aus jedem meiner Sätze eine Beleidigung. Du hast heute Abend blendend ausgesehen, und das weißt du auch. Webber übrigens ebenfalls. Aber er ist nicht wegen deines Aussehens an dir interessiert.“
    „Ich bin 35 Jahre alt.“ Wie oft musste sie die Leute eigentlich noch daran erinnern? „Traust du mir nicht zu, dass ich den Unterschied erkenne zwischen einem Mann, der wirklich an mir interessiert ist, und einem, der

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