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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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gleißenden Lichtern ab und schluchzte hilflos.
    Verblüfft lockerte Kelly ihren Griff ein wenig, blieb aber auf ihr sitzen für den Fall, dass sie weglaufen wollte. „Wer sind Sie?“ wiederholte sie.
    Die Frau hörte nicht auf zu weinen. „Kommen Sie.“ Kelly half ihr, sich hinzusetzen und lehnte sie gegen die Mauer, die ihren Garten von dem des Nachbarn trennte.
    Immer noch schluchzend, blickte die Frau verstohlen zu einem Rhododendronbusch.
    Kelly folgte ihrem Blick. „Was zum …“ Ein roter Kanister, wie man sie benutzte, um Benzin für den Rasenmäher aufzubewahren, stand neben dem Busch. Die Kappe war noch zugeschraubt. Quer durch den Garten verstreut lagen Stofffetzen.
    Die Frau hatte versucht, Feuer in ihrem Garten zu legen.
    Kellys Mitleid, das sie noch Sekunden zuvor verspürt hatte, verschwand. „Sie wollten mein Haus anzünden? Warum? Was habe ich Ihnen denn …“
    Als die Frau aufblickte, verstummte Kelly und ließ sich schwer auf den Kies fallen. Sie brauchte gar keine Fragen mehr zu stellen. Sie wusste, wer die Frau war und warum sie hier war. „Sie sind Nicole Santos.“
    Nicole Santos war die Frau eines der Männer, die wegen der Schutzgelderpressungen in Chinatown vor einigen Wochen festgenommen worden waren. Kurz nach der Anklageerhebung war sie vom TV-Sender Kanal 10 in ihrem Haus in Roxbury interviewt worden. Im Gegensatz zu Matias’ Frau, die sich geweigert hatte, mit Reportern zu sprechen, war Nicole sehr auskunftsfreudig gewesen, besonders als es um Kelly ging, die, wie sie behauptete, ihr Leben zerstört hatte, weil sie ihrem ungeborenen Baby den Vater weggenommen hatte.
    „Dafür werden Sie bezahlen“, hatte sie in die Kamera geschrien. „Für das, was Sie meinem Miguel angetan haben, werden Sie in der Hölle schmoren.“
    „Sie waren das also“, sagte Kelly. „Die Drohbriefe, die Zerstörungen an meinem Haus und meinem Wagen. Das war alles Ihr Werk.“
    In der Ferne begann eine Polizeisirene zu heulen, wurde lauter und verstummte, als ein Streifenwagen mit kreischenden Bremsen vor ihrem Haus zum Stehen kam und zwei Beamte mit gezogenen Pistolen aus dem Wagen stürzten. „Was ist hier los? Miss Robolo, sind Sie o.k.?“
    Wie schnell sich die Dinge doch geändert hatten! „Es geht mir gut.“ Kelly lief schnell ins Haus, um die Alarmanlage abzustellen. „Es ist nichts passiert“, fügte sie hinzu, als sie wieder zurückkam.
    Die beiden Männer schauten auf die zusammengesunkene Frau. „Wer ist das?“ fragte ein Polizist.
    „Sie heißt Nicole Santos. Sie ist die Frau von Miguel Santos, der vor fünf Wochen wegen der Schutzgelderpressung angeklagt wurde. Möglicherweise hat sie einen Nervenzusammenbruch.“
    Der junge Beamte steckte seine Pistole zurück in das Halfter und hockte sich neben die weinende Frau. „Was tun Sie hier, Ma’am?“
    Während er versuchte, eine Antwort aus ihr herauszubekommen, ging der andere Beamte durch den hell erleuchteten Garten. Es dauerte nicht lange, bis er entdeckte, was Kelly auch schon gesehen hatte. „He, Tim, sieh dir das mal an.“ Er deutete auf den Benzinkanister. „Sieht ganz so aus, als hätten wir eine Brandstifterin erwischt.“
    „Sie hat keine Zeit gehabt, etwas anzurichten“, sagte Kelly nachdrücklich. „Der Verschluss ist noch zugeschraubt.“
    „Trotzdem ist es versuchte Brandstiftung, Ma’am.“ Der Beamte, auf dessen Namensschild Blair stand, drehte sich wieder zu Nicole. „Mrs. Santos, haben Sie versucht, Miss Robolos Haus anzuzünden?“ Als die Frau keine Antwort gab, ergriff er ihren Arm und half ihr auf die Füße, während sein Kollege das Beweisstück sicher stellte. „Wir müssen sie mitnehmen“, sagte er zu Kelly. „Auch Sie, Miss Robolo. Vielleicht nicht heute Abend, doch als Erstes müssen Sie morgen früh eine Aussage unterschreiben.“
    „Aber ich erstatte keine Anzeige.“
    „Das spielt keine Rolle.“ Officer Blair schüttelte den Kopf. „Versuchte Brandstiftung ist ein Vergehen.“
    Nicole Santos lehnte mit geschlossenen Augen an der Mauer und hatte endlich zu weinen aufgehört. Aber sie schien nicht zu begreifen, was um sie herum geschah. „Wollen Sie sie nicht wenigstens zu einem Arzt bringen, um sicherzugehen, dass sie in Ordnung ist?“ wollte Kelly wissen. „Ich fürchte, ich könnte sie verletzt haben.“
    Blair schaute Nicole von oben bis unten an. „Meiner Meinung nach ist sie vollkommen gesund.“
    „Sie ist schwanger, Officer. Sie sollte untersucht werden.“
    „Das wusste

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