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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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angerufen hat. Das war ein Schwindler.“
    „Können Sie das beweisen?“
    „Im Moment noch nicht. Aber lassen Sie mich ein paar …“
    „Ich lasse Sie gar nichts mehr. Sie sind nicht nur den Fall los, sondern auch zwei Wochen lang vom Dienst suspendiert.“ Beim letzten Satz sanken seine breiten Schultern ein wenig zusammen, und seine Stimme wurde leiser. „Tut mir Leid, Nick. Diesmal hatte ich keine andere Wahl.“
    Nick sagte nichts. Er machte dem Captain keinen Vorwurf. Er wusste, dass die Anordnung von oben gekommen war, und wenn Cross sich über sie hinweggesetzt hätte, wäre das beruflicher Selbstmord gewesen. Ruhig holte Nick seine Polizeimarke hervor, nahm die Pistole aus dem Schulterhalfter und legte beides auf Cross’ Schreibtisch. Dann verließ er das Zimmer ohne ein weiteres Wort.
    Das Rouge war ein kleines, elegantes Restaurant am Rittenhouse Square, einen halben Häuserblock von Victorias Geschäft entfernt. Um diese Mittagsstunde war das Lokal bereits voll, aber Victoria kannte die Besitzerin, und so war es ihr gelungen, einen Tisch am Fenster zu reservieren, von dem aus man einen Blick in den Park hatte.
    „Entschuldige die Verspätung“, sagte Kelly, als sie ihre Freundin auf die Wange küsste. „Der Verkehr war entsetzlich.“ Sie bemerkte Victorias blendendes Aussehen. Ihre Augen leuchteten, die Hände zitterten nicht. Und sie hatte ihr Geschäft wieder geöffnet. Das war ein gutes Zeichen.
    „Das macht doch nichts. Ich habe uns schon Wein bestellt – Chardonnay, weil ich gedacht habe, dass du vielleicht Fisch essen möchtest. Einverstanden?“
    „Genau das, was ich brauche.“ Kelly nahm einen Schluck von dem Wein, der kühl und fruchtig war.
    „Hast du zufällig schon die Nachrichten gesehen?“
    „Nur flüchtig. Wie immer haben sie die Angelegenheit furchtbar aufgebauscht.“
    „Wie kannst du so etwas sagen, Kelly? Die Frau hatte ein halbes Dutzend Stofffetzen ganz gezielt in deinem Garten verteilt und einen Zwanzigliterkanister Benzin dabei. Dein Haus wäre im Handumdrehen von Flammen eingeschlossen gewesen, wenn du sie nicht rechtzeitig entdeckt hättest.“
    „Aber ich habe sie entdeckt, also lass uns das Thema abhaken, ja?“ Kelly schob den Mantel von ihrer Schulter und ließ ihn über die Stuhllehne fallen. „Und wie fühlst so du dich im Palast der Sanders?“
    Victoria nahm die Speisekarte und studierte sie. „Cecily ist ein bisschen irritiert wegen des ewigen Lärms und der Unruhe. Es ist nämlich eine Sache, unsere kleine Familie zum Sonntagsessen einzuladen, und eine andere, eine wilde Fünfjährige permanent um sich zu haben, die Tausende von Fragen stellt, Dinge sagt, von denen niemand so recht weiß, was man davon halten soll, und auf wertvolle Antiquitäten springt.“
    Kelly lachte. „Das ist doch nicht dein Ernst.“
    „Nun ja, ich übertreibe ein wenig. Aber Phoebe kann einen ganz schön auf Trab bringen. Adrian tut sein Bestes, um sie unter Kontrolle zu halten, man merkt jedoch, dass er nie etwas mit Kindern zu tun hatte. Er hat überhaupt keine Ahnung, wie man ein Kind glücklich machen oder beruhigen kann. Sie dagegen hat ihn schon vollkommen in der Hand und weiß genau, wie sie ihn nehmen muss. Vielleicht ist er gerade in der Kirche und betet, dass unser Aufenthalt nur von kurzer Dauer sein möge.“
    Kelly schaute Victoria über den Rand ihrer Speisekarte an. Es tat gut, sie so zu sehen, entspannt und humorvoll. Am Morgen hatten sie lange miteinander telefoniert, und Victoria hatte ihr gesagt, so lange Jonathan am Leben sei, würde sie keine Entscheidung treffen. Vorläufig wollte sie auf seiner Seite stehen, bis er ihr ins Gesicht sagen würde, dass er sie nicht mehr liebte.
    Victoria klappte die Speisekarte zu. „Hast du mit Nick gesprochen?“
    „Heute früh. Er hat durch einen Streifenpolizisten von dem Vorfall bei mir erfahren.“
    „Und seitdem hast du nichts mehr von ihm gehört?“
    „Nein. Warum?“ fragte Kelly, als die Kellnerin kam, um ihre Bestellung aufzunehmen. Sie wählte den gegrillten Lachs, während Victoria sich für den Heilbutt in Kartoffelkruste entschied. Erst als sie wieder allein waren, fragte Kelly: „Was ist denn los mit Nick?“
    „Er ist vom Dienst suspendiert worden.“
    „Was?“
    „Meine Güte, Kelly, wo lebst du? Das ist doch schon stadtbekannt.“
    „Warum ist er suspendiert worden?“
    „Syd Webber steckt dahinter. In den Action News haben sie gesagt, dass dein zweiter Bewunderer heute Morgen den

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