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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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hier?“ Kelly bemühte sich nach Kräften, sowohl überrascht als auch glücklich zu klingen.
    „Er ist gestern Abend angekommen. Hast du das nicht gewusst?“
    „Nein, woher denn? Ich habe schon seit Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen. Warum ist er hier?“
    „Einfach so. Er sagt, dass es in den Weingärten im Moment nicht viel zu tun gibt und dass er Lust hatte auf einen Besuch. Aber ich weiß nicht so recht.“ Sie schnalzte mit der Zunge. „Er benimmt sich irgendwie merkwürdig.“
    Im Gegensatz zu Ronny war Onkel Gino nie ein besonders guter Schauspieler gewesen. „Wieso merkwürdig?“
    „Er hat mich vergangene Nacht fast verrückt gemacht. Er hat alle Türen und Fenster überprüft, bevor wir zu Bett gegangen sind, und heute Morgen hat er mir geraten, eine Alarmanlage zu installieren.“
    „Das ist doch gar keine so schlechte Idee.“
    „Es ist eine verrückte Idee und eine totale Geldverschwendung.“ Sie hielt inne. „Und da wir gerade von verrückten Ideen sprechen: Dein Bruder hat gestern angerufen, kaum dass du und Phoebe gegangen seid.“
    „Ronny?“ Allmählich klang sie genau so unecht, wie sie sich fühlte.
    „Ja, Ronny. Wie viele Brüder hast du denn?“ Sie schnalzte wieder mit der Zunge. „Er wollte, dass ich für ein paar Wochen nach Atlanta komme. Kannst du dir das vorstellen? Im Moment haben sie da sechzig Zentimeter Schnee.“
    „Vielleicht vermisst er dich.“
    „Hm.“ Jetzt klang sie noch misstrauischer. „Hat er dir nichts davon erzählt?“
    „Ich habe nicht mit Ronny gesprochen.“ Eines Tages würden ihr Hörner wachsen zur Strafe dafür, dass sie ihre Mutter so schamlos belog.
    Im Hintergrund hörte sie die dröhnende Stimme ihres Onkels. „Gino möchte dich sehen“, sagte Connie. „Er sagt, du sollst zum Abendessen kommen. Er wird etwas Besonderes kochen. Ach ja, und bring Nick mit.“
    Nick?
„Ich kann Nick nicht mitbringen, Ma. Er …“
    Aber Connie hatte den Hörer bereits aufgelegt.

27. KAPITEL
    „W as zum Teufel ist eigentlich in Sie gefahren?“
    Nick schloss die Tür zum Büro von Captain Cross und sah seinem wütenden Chef ins Gesicht. Man musste kein Menschenkenner sein, um zu ahnen, was ihn in diesen Zustand versetzt hatte. „Sagen Sie nichts. Der Geldsack hat wieder angerufen.“
    „Nicht mich, Nick“, schrie Cross. „Sondern den Polizeipräsidenten. Webber ist diesmal gleich ganz nach oben gegangen, und er hat sich nicht nur über Sie, sondern auch über mich beschwert. Möchten Sie vielleicht auch wissen, was er gesagt hat?“ Der Captain beugte sich nach vorne. Seine Uniformjacke war ihm halb über die Schultern gerutscht, als er die Fäuste in die Hüften stemmte und sein Gesicht nur wenige Zentimeter von Nick entfernt war. „Er hat behauptet, ich sei unfähig, meine Leute unter Kontrolle zu halten, und gemeint, dass man mich versetzen soll. Na, wie gefällt Ihnen das?“
    „Ich würde mir keine Sorgen wegen Webber machen“, entgegnete Nick kühl. „Das ist doch alles nur heiße Luft.“
    „Wenn Sie der Nagel zu sein glauben, der diesen Ballon zum Platzen bringt, dann stechen Sie im Moment aber in die falsche Richtung, McBride. Nämlich in meine. Erst rücken Sie dem Mann auf die Bude in einem Bundesstaat, in dem Sie gar nicht ermitteln dürfen, und dann spionieren Sie ihm auch noch hinterher.“ Cross schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Was haben Sie sich bloß dabei gedacht?“
    „Ich arbeite an einem Fall …“
    „Ich habe Ihnen befohlen, sich von Webber fern zu halten. Und was tun Sie? Sie beschatten ihn bei einem Rendezvous.“
    „Das war kein Rendezvous.“
    „Es ist mir scheißegal, was es war. Sie sollten die Finger von ihm lassen und ihm nicht hinterherschleichen. Der Mann hat Beziehungen, Nick. Und er weiß, wie er sie nutzen kann.“
    „Soll er etwa eine Sonderbehandlung kriegen, nur weil er Beziehungen hat? Und solange Jonathan Bowman verschwunden ist …“
    „Bowman lebt, und es geht ihm gut.“
    Nick runzelte die Stirn. „Woher wissen Sie das?“
    „Cecily Sanders hat mich angerufen. Bowman hat mit seiner Frau telefoniert und ihr mitgeteilt, dass er nicht mehr zu ihr zurückkommen wird. Mrs. Sanders möchte, dass ihre Nichte und Jonathan diesen Ehestreit nicht in der Öffentlichkeit, sondern in aller Ruhe beilegen, und ich bin ganz und gar ihrer Ansicht.“
    Jetzt verlor Nick die Beherrschung. „Verdammt noch mal, Captain, ich war dabei, als sie telefonierten. Das war nicht Bowman, der da

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