Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
verlangten eine Zugabe. Gino ging von Tisch zu Tisch, nahm die Komplimente entgegen, schüttelte Hände und lachte mit den alten Freunden.
    Ein paar Minuten später war er bei ihnen angekommen. „Na, Kinder, hat euch das gefallen?“ Er strahlte sie an.
    „Ja, Onkel Gino.“ Kelly verdrehte die Augen. „Wirklich sehr originell.“
    „Mach mir keine Vorwürfe. Deine Mutter hat mich dazu überredet.“
    „Redest du wieder schlecht über mich, Gino?“ Connie gab ihm einen Schubs mit der Hüfte und stellte zwei Salate vor Nick und Kelly hin. „Du kannst keinem mehr trauen, nicht einmal deinen Familienmitgliedern.“ Sie zog an Ginos Ärmel. „Komm schon, lass die beiden allein. Ich brauche dich in der Küche.“
    Gino hob die Hände und folgte ihr. „Wie schafft sie das alles bloß, wenn ich nicht hier bin?“
    Während sie sich beim Essen unterhielten, merkte Kelly, wie sie allmählich lockerer wurde und sich Nick gegenüber öffnete, wie sie es zuvor noch niemand gegenüber getan hatte. Es war so leicht, mit ihm zu reden, und ehe sie es sich versah, erzählte sie ihm von ihren beiden gescheiterten Beziehungen.
    „Was waren das denn für Männer?“ wollte er wissen.
    „Oh Gott!“ Sie lachte und fühlte sie plötzlich wieder gehemmt. „Warte mal, da war zuerst Johnny, ein Junge aus Süd-Philadelphia, mit dem meine Mutter mich bekannt gemacht hatte.“
    „Was war nicht in Ordnung mit ihm?“
    „Ich. Mit mir war überhaupt nichts in Ordnung – jedenfalls soweit es Johnny betraf. Ich war zu groß, zu unabhängig und zu willensstark. Außerdem gefiel ihm mein Beruf nicht. Er war der Ansicht, Reporter ist ein Job für Männer. Na ja, und außerdem lebte ich in der Innenstadt. Kein italienisches Mädchen mit Selbstachtung würde jemals ins Zentrum ziehen.“
    „Was hat dir denn überhaupt an ihm gefallen?“
    „Sein Charme. Den verströmte er geradezu. Jedesmal, wenn ich sauer auf ihn war, sang er vor meinem Fenster Liebeslieder und machte all meine Freundinnen eifersüchtig.“
    „Hm. Willst du damit etwa andeuten, dass ich Gesangsunterricht nehmen soll?“
    „Untersteh dich.“
    „Was ist denn aus deinem Troubadour geworden?“
    „Mir ist sein ewiges Kritisieren auf den Geist gegangen, und da habe ich Schluss gemacht.“
    Nick nahm einen Schluck Wein. „Und Nummer zwei?“
    „Nummer zwei war der Traum aller Frauen. Er sah gut aus, war erfolgreich und hilfsbereit. Dummerweise war seine Familie stinkreich und der Meinung, dass ich nur hinter seinem Geld her war.“
    „Und welche Meinung hatte
er?“
    „Offenbar die gleiche, denn drei Wochen vor der Hochzeit hat er mich gebeten, einen 17-seitigen Ehevertrag zu unterschreiben. Ich war sauer, sagte ihm, wo er sich seinen Vertrag hinstecken konnte, und habe ihm den Ring zurückgegeben.“
    Nick warf den Kopf zurück und lachte, was von den Gästen an den Nebentischen wohlwollend beobachtete wurde. „Gut für dich, Robolo.“ Er goss ihre Gläser wieder voll. „Und seitdem hats keinen mehr gegeben?“
    „Nein. Ich habe den Männern abgeschworen.“
    Er beugte sich über den Tisch. Seine blauen Augen glänzten im Kerzenlicht. „Dieses Gefühl hatte ich gestern allerdings überhaupt nicht.“
    „Vielleicht sollten wir gestern besser vergessen.“
    Er zog sich zurück und tat, als ob er beleidigt sei. „War ich so schlecht?“
    Oh nein, Nick, dachte sie, du warst echt klasse. Das ist es ja, was mir Sorgen macht. „Hör auf, nach Komplimenten zu fischen, und iss deine Cannelloni. Sonst wirft dir meine Mutter noch vor, wie ein Vögelchen zu picken.“
    Während sie sich in der nächsten Stunde angeregt unterhielten, bekamen sie gar nicht mit, dass es wieder zu schneien begonnen hatte, bis einer der Gäste den Vorhang zur Seite schob und sie darauf aufmerksam machte.
    „Soll ich dich nach Hause fahren?“ bot Nick ihr an, als er aufstand.
    Kelly schüttelte den Kopf. „Ich bleibe noch und helfe meiner Mutter beim Abwasch. Da kann ich auch noch ein wenig mit meinem Onkel zusammen sein.“
    Sie erwähnte nicht, dass sie vermutlich alle Vorsichtsmaßnahmen in den Wind schlagen und ihn hereinbitten würde, wenn er sie heimbrachte. Sie wusste, dass das ein Fehler wäre. Sie mochte ihn zu sehr, als dass sie ihre neue Freundschaft mit einer Affäre gefährden wollte, die nur schief gehen konnte.
    Aber Nick gehörte nicht zu den Männern, die sich so leicht entmutigen ließen. „Wenn das so ist, dann helfe ich deiner Mutter beim Aufräumen, und du

Weitere Kostenlose Bücher