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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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unterhältst dich mit Gino. Nach diesem Festessen ist es das Mindeste, was ich tun kann. Und hinterher fahre ich dich nach Hause.“
    „Ich kann im Schnee fahren, Nick. Ich mache das in jedem Winter, seit ich meinen Führerschein habe.“
    „Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass du um diese Zeit allein nach Hause fährst. Wenn du schon Polizeischutz ablehnst, dann nimm doch wenigstens mich.“
    „Hör auf. Du gibst mir das Gefühl, hilflos zu sein, und das mag ich überhaupt nicht.“
    Er hob die Hände als Zeichen, dass er aufgab. „Na gut. Ich will mich noch von deiner Familie verabschieden, und dann bin ich weg.“
    Als er wieder zurückkam, war das Restaurant leer. „Danke, Kelly“, sagte er, als sie zur Tür gingen. „Du hast mich aufgeheitert. Du und deine wunderbare, verrückte Familie. Ich muss euch alle drei zu mir nach Hause einladen, bevor dein Onkel Gino wieder abreist, und euch das berühmte Irish Stew meiner Mutter machen.“
    „Du kochst?“ Wunder gab es immer wieder.
    „Und gar nicht so schlecht. Das ist eins meiner Hobbys.“
    „Tu mir einen Gefallen, ja?“ Sie senkte die Stimme. „Erzähl meiner Mutter nichts davon.“
    „Hmm. Vielleicht sollte ich es doch tun. Sie könnte ein gutes Wort für mich bei ihrer Tochter einlegen.“ Zärtlich nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Dieses Mal strichen seine Lippen sanft und sinnlich über ihre, und diese Berührung drohte, jeden Widerstand in ihr zum Erliegen zu bringen, den sie bis jetzt so tapfer aufrechterhalten hatte.
    „Nick …“
    „Shh. Sag nichts. Und sag mir bloß nicht, dass ich aufhören soll.“
    Sie schloss die Augen und ließ sich gehen. Wie hätte sie ihm sagen können, dass er aufhören sollte, wo doch sie es war, die sich nicht von ihm lösen konnte? Wo in ihrem Kopf Bilder vorbeihuschten, in denen Nick sie in ihr Schlafzimmer trug, sie auf das große Himmelbett legte und die ganze Nacht liebte?
    Aber sie ließ ihn gehen, wenn auch zögernd. „Gute Nacht, Nick.“
    „Gute Nacht, Kelly.“
    Sie blieb am Erkerfenster des Restaurants stehen, bis er im Schnee verschwunden war. Dann legte sie die Finger auf ihre feuchten Lippen, drehte sich um und ging zurück in die Küche.
    „Ich fahre dich nach Hause“, erklärte Gino, als sie den letzten Teller eingeräumt hatten.
    Kelly stopfte den Schwamm in die Ablage über dem Spülbecken.
    „Red keinen Unsinn, Onkel Gino. Ich komme schon klar. Und außerdem – wie willst du zurückkommen?“
    „Hast du schon mal was von Taxis gehört?“
    „Bei diesem Wetter? Samstagnacht?“ Sie schaute aus dem Küchenfenster. Das Schneetreiben war stärker geworden, obwohl die Flocken noch nicht auf der Straße liegen blieben. „Du bist schon zu lange weg von Philadelphia, Onkel Gino. Du hast vergessen, dass in dieser Stadt die Taxis nie dort sind, wo du sie brauchst, wenn du sie brauchst.“ Sie beugte sich zu ihm hin und sagte in verschwörerischem Tonfall: „Außerdem musst du bei Ma bleiben.“
    „Nick wusste das doch auch. Warum hat
er
dich dann nicht nach Hause gebracht?“
    „Weil ich es nicht wollte. Jetzt geh, bevor Ma wieder fragt, was wir hier zu flüstern haben.“
    „Na gut.“ Er küsste sie auf die Wange. „Aber fahr ja vorsichtig, hörst du?“
    „Das tu ich doch immer, Onkel Gino.“
    Draußen hatte der Wind aufgefrischt, und dicke Flocken fielen ihr aufs Haar. Die Straßen waren glatt, und das Laufen in Schuhen mit hohen Absätzen war eine Herausforderung, die sie nicht gewohnt war. Auf dem Parkplatz der Apotheke wartete ihr hellblauer Käfer. Sie überlegte, ob ein übereifriger Verkehrspolizist ihr wohl ein kleines Geschenk unter den Scheibenwischer gesteckt hatte. Der Parkplatz war nämlich ausschließlich für Kunden der Apotheke reserviert, aber das hatte sie einfach ignoriert. Die Parkplatzsuche im Süden von Philadelphia war eine schwierige Angelegenheit, doch die Verkehrspolizisten bereiteten noch größere Schwierigkeiten. Vielleicht hatten sie in dieser Nacht wegen des Schnees eine Ausnahme gemacht.
    Der unerwartete Schneesturm hatte dafür gesorgt, dass die Einwohner von Philadelphia schnell nach Hause eilten, und die Straßen, auf denen es am frühen Abend so lebhaft zugegangen war, lagen nun verlassen. An der Kreuzung von Ninth und Catherine Street überquerte Kelly die Straße. Als sie die Mitte der Fahrbahn erreicht hatte, sah sie den Wagen. Er fuhr langsam, als ob der Fahrer versuchte, die Straßennamen zu entziffern. In dem Moment,

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