Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
»Ist die echt?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte er. »Das war mein Einkauf. Die hab ich eingekauft.«
    »Schaff sie hier raus.«
    »Die beißt doch nicht.«
    »Schaff sie hier raus, verdammt noch mal.«
    »Okay.« Er nahm sie, steckte sie wieder in die Tasche. »So besser?«
    »Nein«, sagte sie, stand auf. »Ich will das Ding hier raus haben. Raus aus meinem verdammten Haus.«
    »Sie ist zu unserem Schutz.«
    »Das ist mir scheißegal«, sagte sie. »Schaff sie hier raus.«
    »Glaubst du mir das mit dem Mädchen?«
    »Schaff sie hier raus, oder ich ruf die Polizei.«
    Er lachte. »Ach, komm, du bist betrunken.«
    »Denkst du, deshalb würd ich’s weniger tun?«
    »Okay«, sagte er. »Ich muss sowieso los. Ich treff mich mit Watt.«
    »Tu’s nicht«, sagte sie.
    »Ich will ihm nur Angst einjagen«, sagte er.
    »Geh nicht.«
    »Ich hab jeden Tag mit Kriminellen zu tun«, sagte Glass. »Watt ist auch nur einer. Ich schaff das schon.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte sie. »Und Caitlin?«
    »Ich bin nicht lange weg«, sagte er zu ihr. »Und dir wird’sgutgehn. Dafür werd ich sorgen.« Er wollte es wirklich glauben. Er beugte sich zu ihr. Küsste sie auf die Wange. Trat zurück.
    Sie schaute ihn mit schimmernden Augen an. »Ich kann so nicht leben.«
    Das war nur der Alkohol.
    »Nick«, sagte sie. »Das mit David tut mir leid.«
    »Das weiß ich«, sagte Glass. David. Ein Typ, mit dem sie vor ungefähr einem halben Jahr zweimal geschlafen hatte. Glass wusste nicht mal seinen Nachnamen. Es sei vorbei, sagte sie. Aber es war deutlich, dass sie es nie geschafft hatte, ihn sich aus dem Kopf zu schlagen. Noch ein guter Grund, in Edinburgh zu bleiben. Wenn sie nach Dunfermline zurückgingen, war es nur zu wahrscheinlich, dass es wieder anfangen würde. Glass glaubte nicht, dass er das ein zweites Mal durchstehen konnte.
    Er ging zur Arbeitsfläche, warf das Beil in die Spüle, legte das Fleisch auf einen Teller und wickelte es in Frischhaltefolie.
    »Ich wollte grade Eintopf machen«, sagte Lorna, »aber da hat er angerufen.«
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte Glass. »Ich bring auf dem Rückweg Pizza mit.«
    Um vier Uhr wartete Glass an der Nordmauer der Castle Esplanade mit Aussicht auf die Bucht des Firth of Forth.
    In stetigen Schüben quollen Touristen aus dem Schloss. Sie wimmelten herum, plapperten in Sprachen, die Glass nicht verstand, zeigten mit den Fingern, stießen Rufe aus, liefen von einer Seite der Esplanade zur anderen, genossen die Szenerie, knipsten Fotos.
    Eine einzelne fette Wolke hockte am Himmel. Kaum ein Windhauch. Atemberaubende Ausblicke. Es war wirklich scheißwunderschön.
    Aber nicht das, was Glass wollte. Das Wetter war falsch.Es hätte stürmen müssen. Blitz und Donner. Peitschender Regen. Null Sicht. Eine atonale Art Wetter, dissonante Wolken, Lichtblitze und Finsternis.
    Aber so war es nicht. Die Sonne stand tiefer am Himmel, war aber immer noch kräftig. Er fühlte seine Stirn jucken und wusste, dass er einen kleinen Sonnenbrand hatte. Helle Haut. Wurde nie braun. Wie lästig, dass er eine Jacke tragen musste.
    »Schön, dich wiederzusehen«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Hörte sich bekannt an.
    Die Hand in der Tasche berührte Glass die angewärmte Pistole, fuhr an dem geriffelten Griff entlang, bis er die Unterseite des Magazins berührte, glatt wie Caitlins Ellbogen.
    Würde er es durchziehen können? Er musste. Keine Wahl. Mit einer Familie japanischer Touristen neben sich? ’türlich nicht. Geh mit dem Drecksack zu ’ner abgelegenen Stelle. Zeig ihm die Kanone. Jag ihm Angst ein. Sache erledigt.
    Glass drehte sich um. Und sofort hatte er die Erklärung, woher Watt wusste, was in Mad Wills Wohnung vorgefallen war.
    »Wenn du da ’ne Kanone in der Tasche hast«, sagte Watt, »dann hoffe ich, dass du sie auch benutzt. Möchte nicht, dass du hier rumeierst wie vorhin.«
    Watt sah anders aus mit Klamotten an, und irgendwie bezweifelte Glass, dass sein Vorname wirklich Brad lautete. Vielleicht war das nicht mal sein Pornoname. Aber da war er. Vom Schlafzimmer zum Schloss. Und hatte mitgekriegt, wie Glass sich gerade vor kurzem zum Deppen gemacht hatte.
    Was zum Teufel hatte Mafias Bruder bei Mad Will zu suchen gehabt? Okay, darauf wusste Glass die Antwort. Er drehte einen Porno. Und eigentlich war es ja nicht soerstaunlich, dass Watt und Mafia dieselben Leute kannten. Sie waren beide in Caesars Gang gewesen. Watt war’s immer noch. Und Mad Will gehörte vermutlich zu Caesars

Weitere Kostenlose Bücher