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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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drehte sich um und sagte: »Und sei vorsichtig mit der Kanone. Wir wollen ja nicht, dass noch ein Unglück passiert.«
    Glass zuckte zusammen, als ein greller Schmerz ihn von hinten traf. Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand etwas Scharfes in die Schulter gerammt. Aber da war nichts.
    Watt zwinkerte.
    Glass zog die Hand aus der Tasche, rieb sich die Schulter. Einfach nur ein Nerv, der verrücktspielte, ein Muskelkrampf, irgendwas in der Art.
    Um halb elf saß Glass allein vor dem Fernseher.
    »Ich hoffe, Curry ist okay«, hatte er zu Lorna gesagt, als er zurückgekommen war. »Hab Caitlin ein Korma mitgebracht. Hatte keinen Bock auf Pizza.«
    »Egal. Hauptsache, es saugt den Alk auf. Wie isses gelaufen?«
    Glass erzählte ihr, dass die Bullen bei Watt gewesen waren. »Er hat’s kapiert.«
    »Und das war’s? Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen?«
    »Überhaupt keine. Er wird uns nicht wieder belästigen.«
    »Und bist du die Kanone losgeworden?«
    »Hab sie in den Gully geworfen.« Er wurde langsam besser im Lügen. Er hatte die Pistole in einer alten Schokoladenkeksdose ganz unten in einer Teekiste in der Garage versteckt.
    »Nimm mich in den Arm.« Sie lehnte sich ihm entgegen.
    Er roch sie. Saurer Wein gemischt mit etwas Süßerem. Er schloss sie in die Arme. Sie war warm.
    »Tut mir leid wegen vorhin«, sagte sie.
    »Schon gut«, sagte er.
    Caitlin erschien in der Tür.
    »Hey, Baby«, sagte Lorna. »Komm her zu uns.«
    Mo, ihren Lieblingsteddy, in der Hand kam Caitlin durchs Zimmer getappst. Mit weit ausgebreiteten Armen stürzte sie sich so stürmisch auf Glass und Lorna, dass Lorna einen Schritt zur Seite machen musste.
    »He«, sagte Lorna. »Du wirfst mich ja um.«
    »Das war Mo«, sagte Caitlin kichernd. Sie drückte ihreWange an Glass’ Knie. »Seid ihr jetzt glücklich?«, fragte sie.
    »Ja, mein kleines Baby«, sagte Glass. »Wir sind jetzt glücklich.«
    Ein paar Stunden später war Glass sich allerdings nicht mehr so sicher mit dem Glücklichsein. Er stand auf, schaltete den Fernseher aus. Musste sich für die Arbeit am Morgen fertig machen.
    In der Küche schmierte er sich zwei Käsesandwiches. Wickelte sie in Folie. Legte sie in eine Plastikdose.
    Dann lief er in die Garage. Holte Watts Paket aus dem Kofferraum des Autos. Er riss den Umschlag von der Hülle und öffnete ihn. Ein Bündel Zwanzig-Pfund-Noten. Er zählte sie. Dreihundert Pfund. Ihn zu bezahlen, hielt Caesar wohl für witzig. Die blöde Sau.
    Fürs Erste steckte Glass das Geld in sein Portemonnaie. Öffnete die Schachtel.
    Sie war mit Beuteln mit braunem Pulver gefüllt. Ein paar Dutzend.
    Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Es war, als wäre er am Verhungern und die Beutel enthielten Essen. Sein Bauch schmerzte von einer Leere, die gefüllt werden musste, und die passende Lösung hatte er direkt vor sich.
    Nimm was. Dann hört der Schmerz auf.
    Er schüttelte den Kopf, schluckte.
    Nimm was. Dann hört der Schmerz auf.
    »Glaub ich nicht«, sagte er laut mit zitternden Händen.
    Willst du nichts?
    »Warum sollte ich?«, sagte er und bündelte die Beutel zu zwei Stapeln à sechs. Wickelte sie in Folie. Legte sie in seine Frühstücksdose. »Wieso sollte ich?«, fragte er noch einmal.
    Wenn du’s rauchst, braucht es sieben Sekunden, bis es im Gehirn ankommt. Und dann streichelt dich Gott von innen.
    »Ich rühr das Zeug nicht an.«
    Vertreibt alle deine Sorgen, deine Ängste. Macht, dass du dich sicher und beschützt fühlst.
    »Ich fühl mich lieber so.«
    Ein warmes, intensives Glühen tief drinnen im Bauch. Lust strahlt in deinen ganzen Körper aus.
    »Nein. Nicht.«
    Spürst du’s?
    Er spürte es.
    Ein kleiner Zug konnte vielleicht nicht schaden. Er konnte alle Unterstützung gebrauchen, die er kriegen konnte.
SONNTAG
    Er hasste es, sonntags arbeiten zu müssen. Hatte es bisher erst ein Mal getan, aber die Zeit war noch langsamer verstrichen als normalerweise. Er konnte an nichts anderes denken als daran, wie viel lieber er zu Hause gewesen wäre. Selbst mit der neu installierten Alarmanlage und den Schlössern an den Fenstern und den Ketten an den Türen ließ er Lorna und Caitlin nicht gern allein. Er tröstete sich jedoch mit dem Gedanken, dass Watt keinen Grund mehr hatte, in ihre Nähe zu kommen.
    Überhaupt keinen Grund mehr, jetzt, wo Glass das gebunkerte Heroin ins Hilton brachte.
    Als er am Pförtner vorbeikam, sagte er Hallo zu den Jungs.
    Crogan, einer der älteren und freundlicheren Aufseher, sagte: »Du

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