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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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klar, und ob.
    Schnauze. Hör auf zu nerven.
    War wahrscheinlich egal, angesichts der Umstände.
    Watt hatte einen öffentlichen Ort für ihr Treffen ausgesucht. Absichtlich, kein Zweifel. Aber wenn er vorhatte, Drogen zu übergeben, mussten sie woanders hingehen. So was machte man nicht in aller Öffentlichkeit. Oder?
    Etwas später fuhr Glass vor seinem Haus vor. Caitlin stand im Fenster und winkte.
    »Was hat mein Baby denn alles gemacht?«, fragte er Caitlin, als er im Haus war.
    Der Tisch war übersät mit Malbüchern, und der Fernseher lief. Von Lorna keine Spur.
    »Gemalt«, sagte Caitlin. »Bildchen geklebt.«
    »Und dein Video angeschaut?«
    » Die Schöne und das Biest. « Sie klatschte in die Hände. Ein blauer Buntstift fiel heraus. »Hoppala!«
    Glass bückte sich und hob ihn auf. Reichte ihn ihr.
    »Vielen Dank, Daddy.«
    »Gern geschehen, mein Schatz. Krieg ich ’n Kuss?«
    »Ja!« Mit einem Malbuch in der Hand kam sie zu ihm. »Guck mal.«
    »Sehr schön«, sagte er. »Hast du das ganz alleine gemacht?«
    »Mhm«, sagte sie. »Und guck mal da.« Sie blätterte um.
    »Das ist ja toll«, sagte er. »Wirklich wunderschön. Wo bleibt mein Kuss?«
    Er nahm sie auf den Arm, und sie drückte ihm einen Schmatz auf die Lippen und sagte: »Mua!«
    Er schmeckte schwarzen Johannisbeersaft. Seine Lippen waren klebrig.
    »Wo ist Mami?«, fragte er.
    »In der Küche«, sagte Caitlin. »Sie hat Durst gehabt.«
    Lorna starrte an die Wand, die Finger um ein Weinglas geschlungen, vor ihr auf dem Tisch eine leere Weinflasche. Sie hob nicht den Kopf.
    »Daddy ist da«, sagte Caitlin und zappelte in Glass’ Armen.
    »Das ist schön.« Lorna lächelte nicht einmal.
    Glass setzte Caitlin ab. »Geh wieder rein und schau fern«, sagte er.
    »Will aber hierbleiben«, sagte Caitlin.
    »Dann verpasst du noch das Beste.« Er verstellte die Stimme und sagte: »›Er ist kein Monster, Gaston.‹« »›Du bist eins!‹«, kreischte Caitlin.
    »Nein, du«, sagte er.
    » Du , Daddy. Mami, sag’s ihm!«
    »Stimmt. Daddy ist ein Monster«, sagte Lorna mit matter Stimme.
    »Siehst du?«, sagte Caitlin. »Du bist das Monster.«
    »Abmarsch«, sagte Lorna zu Caitlin. Diesmal lächelte sie.
    »Kommt mitgucken«, sagte Caitlin.
    »Wir kommen gleich nach«, sagte Glass.
    Sie zog ein Gesicht.
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Als sie draußen war, erlosch Lornas Lächeln.
    Glass setzte sich auf einen Stuhl ihr gegenüber.
    »Geht’s dir gut?«, fragte er.
    Sie zuckte die Achseln. Sie sah nicht aus, als ginge es ihr gut. Sie stand auf, ging zum Weinregal, holte noch eine Flasche heraus. Griff nach dem Korkenzieher auf der Arbeitsfläche, der neben einem Stück Fleisch und einemHackbeil auf dem Schneidebrett lag, und kam wieder zum Tisch.
    »Willst du ein Glas, Glass?«, fragte sie.
    Noch so ein alter Witz. Einer, der schon beim ersten Mal nicht lustig gewesen war.
    »Was ist? Willst du eins?«
    Er hätte den Kopf geschüttelt, aber sie schaute nicht hin, sondern konzentrierte sich aufs Flascheöffnen. »Nein, danke.«
    Sie rülpste. »Wo warst du, verdammt noch mal?«
    »Wann?«
    »Herr im Himmel«, sagte sie. »›Wann‹, fragt er. Eben grade.«
    Sie war betrunken. Und sauer. Schlechte Kombination.
    »Als ich weg war?«, fragte er. »Ich hab’s dir doch gesagt. Hab ein bisschen was eingekauft.«
    Der Korken ploppte. »Ein bisschen was.« Sie füllte ihr Glas. »Eingekauft.« Sie drehte sich zu ihm um. »Und was?«
    »Nur … Sachen.«
    »Und wo sind diese ›Sachen‹?«
    »Lorna, was ist los?«
    »Hab ich gesagt, dass irgendwas los ist?«
    »Sei nicht so.«
    Sie starrte ihn an. »Wie bin ich denn?«
    »Du trinkst«, sagte er. »Zu viel.«
    »Und du lügst mich an«, sagte sie. »Das ist ’n scheißguter Grund, zu viel zu trinken.«
    »Ich kann dir nicht sagen, wo ich war«, sagte er.
    »Ach«, sagte sie, »wie scheißjammerschade.«
    »Tut mir leid.«
    »Da wett ich drauf. Ich muss dir vertrauen, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Und wie komm ich dazu?«
    »Weil mir dein Wohl am Herzen liegt. Deins und Caitlins.«
    »Unser Wohl? O Mann, du bist echt ’ne Nummer.« Sie schnippte mit einem Fingernagel an ihr Weinglas. »Das heißt, du triffst dich nicht mit ’ner anderen?«
    Wie kam sie denn jetzt auf so ’ne Scheiße? »Wieso sollte ich?«
    »Weiß ich doch nicht«, sagte sie. »Ich hatte gehofft, du sagst’s mir.«
    »Was ist denn los?«
    »Du bist ein Schwein.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, verdammt noch mal.« Er legte seine

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