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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Scheißhimmels willen.
    Krabbelte panisch rückwärts, rammte die Fersen in die Laken, bis sein Rücken sich ans Kopfende drückte, die Knie fest an die Brust gezogen.
    Scheiße noch eins.
    Um Himmels willen.
    Watt blickte ihn an. Er hatte eine Kanone in der Hand. Die von Glass. Er zielte damit auf Glass’ Kopf. »Sag mir einen guten Grund, dass ich’s nicht tu, Nick.«
    Glass konnte keinen Gedanken fassen. »Was machen Sie hier?«, fragte er.
    »Musste dich sehen, Kumpel.«
    Glass zitterte am ganzen Leib. »Woher haben Sie die, verdammte Kacke?«, fragte er.
    »Wo du sie gelassen hast.«
    »Wie haben … wie?« Er konnte es nicht fassen. Wusste nicht, was er fühlen oder was er fragen sollte. Hätte sich nicht gewundert, wenn sich rausgestellt hätte, dass er noch schlief.
    »Wie? Komische Frage. Vielleicht weiß ich, was du weißt. Vielleicht hab ich nachgesehen. Und bin fündig geworden.«
    Glass zerrte an der Überdecke, aber konnte sie nicht fester um sich ziehen, weil Watt draufsaß.
    »Und mach dir keine Sorgen«, sagte Watt. »Deine Vorräte hab ich nicht angerührt.«
    »Warum tun Sie das?«
    »Den meisten Leuten wär’s egal. Aber du, Nick, du interessierst dich wirklich für Menschen. Das hab ich gleich beim ersten Mal gespürt, als wir uns unterhalten haben.« Watt tätschelte Glass seitlich das Knie. »Also sag ich’s dir. Ist ganz einfach.«
    Glass wartete.
    »Ich bin so ’n bisschen ’n Arschloch.«
    »Sie sind krank«, sagte Glass.
    »Durchaus möglich.«
    »Das ist nicht fair.«
    »Mach mich nicht sauer.« Er schaute für eine Sekunde weg. Dann wieder zurück. »Ich werd sauer, wenn Leute das sagen, weißt du. Ihr Scheißjammerlappen. Beklagt euch, weil irgendwas nicht fair ist. Wer hat gesagt, es ginge fair zu, verdammte Kacke? Ihr Arschlöcher denkt alle, ihr seid mit irgend’nem Anrecht auf die Welt gekommen. Weißt du was, Nick? Schau dich mal an. Wunderschöne Frau. Allerliebstes Töchterchen. Perfekte Familie. Wohl kaum fair mir gegenüber, oder? Wo sind meine?«
    »Ihre Frau und Ihr Kind?« Hatte er das gemeint? Glass blickte Watt an der Waffe vorbei in die Augen. Sein Ausdruck wirkte echt. Nichts als Schmerz und Wut. »Ist was mit ihnen passiert?«, fragte er.
    Watt beugte sich vor und flüsterte: »Du denkst wohl, du weißt alles.«
    »Nein«, sagte Glass. »Ich …«
    »Psst. Hör einfach zu. Weißt du, warum Mafia im Gefängnis sitzt?«
    »Wegen Mordes.«
    »Und weißt du, wen er ermordet hat?« Watts Gesicht verzog sich für einen Moment, als hätte ihn gerade ein Stromschlag getroffen.
    »So was würde Mafia nie tun.« Glass konnte nicht glauben, was Watt da andeutete. Mafia hatte Watts Frau und Kind umgebracht? »Ausgeschlossen.«
    »Frag ihn. Frag ihn, was er gemacht hat.«
    »Sie sind verrückt.«
    »Caesar hat mich gewarnt«, sagte Watt. »Meinte, Mafia würde ausrasten. Weißt du, Caesar hat mich nie im Stich gelassen. Er ist der, der für mich da war, der, der sich wieein richtiger Bruder benommen hat. Ich hab ihn gebeten, Mafia nichts zu tun, und er hat ihm nichts getan. Okay, nicht viel.« Er tätschelte Glass die Hand, und Glass zog sie weg. »Ich versteh dich ja. Er hat gesagt, du würdest Mafia wirklich lieben. Nette kleine Gefängnisromanze hat er’s genannt. Aber ich weiß, wie das ist. Mir geht’s mit Caesar genauso. Ist nichts Schwules dabei. Stimmt’s?«
    Glass beachtete ihn nicht. »Ich glaub Ihnen nicht. Mafia ist kein Killer.«
    »Du hast keine Ahnung, wie weh es getan hat zu denken, dass mein Bruder so was getan haben könnte. Aber inzwischen seh ich das alles philosophischer. Ich hab ’ne Menge über den Tod nachgedacht. Und weißt du, zu welchem Schluss ich gekommen bin, Nick? Jeder kann zum Mörder werden. Die Umstände, weißt du? Scheiße passiert nun mal. Du guckst ’nen Moment nicht hin. Und wenn du wieder hinguckst, ist jemand tot. Du weißt, wie das ist.«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Ich glaube doch. Hast du nie davon geträumt, Lorna oder Caitlin umzubringen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Komisch«, sagte Watt. »Ich schon.«
    »Raus. Mach, dass du rauskommst, verdammt noch mal.«
    »Klar«, sagte Watt. »Mach ich ja. Aber zuerst sollst du die hier haben.« Er drehte die Pistole um. Hielt sie Glass hin.
    Glass machte keine Anstalten, sie zu nehmen.
    »Na los.«
    »Wieso sollten Sie sie mir geben?«
    »Weil ich böse bin und denke, dass du mich erschießen solltest. Bevor ich etwas mache, was ich bereue.«
    So weit waren sie schon mal gewesen,

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