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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Am liebsten hätte er die Pistole mit ins Hilton genommen und Caesar und Horse die Scheiße aus dem Hirn geblasen. Problem gelöst. Okay, zum Teil. Da war dann immer noch Watt, mit dem er fertig werden musste. Aber wenigstens wäre das Problem verkleinert. Natürlich hätte er die Kanone nie durch den Metalldetektor gebracht.
    Er ging weiter, unbewaffnet.
    Drinnen machte Crogan allein Dienst und sah gelangweilt aus. Als Glass ankam, belebte sich sein Gesicht mehr und mehr, bis er aussah, als stünde ihm jemand auf den Zehen.
    »Irgendwas los?«, fragte Glass.
    »Einige Leute wollen dich sehen. Shaws Büro.«
    »Wer denn?«
    »Du gehst besser direkt rauf. Ich geb ihnen Bescheid, dass du da bist.« Crogan drehte sich um und nahm den Hörer ab.
    Einige Leute wollten Glass sehen? Jetzt am Abend? Das hörte sich nicht gut an.
    In Oberaufseher Shaws Büro sagte Shaw: »Es geht um eine Lakenparty, wie sie das nennen.«
    »Nie gehört«, sagte Glass.
    Er schaute die beiden Anzugträger an, die auf Stühlen, die sie an den Schreibtisch gezogen hatten, neben Shaw saßen. Der eine sah aus wie um die fünfzig und paffte in vornehmen Zügen an einer Meerschaumpfeife. Der andere war fünfundzwanzig Jahre jünger und schaute sich fortwährend im Zimmer um, als erwartete er, dass jeden Moment ein Laster durch die Wand brechen würde, nur damit er sagen könnte: »Ich hab gewusst, dass das passiert.«
    Sie hatten sich vorgestellt, als Glass ins Büro gekommen war: Detective Sergeant Fitch und Detective Constable Richmond. Sagten, sie wollten nur ein wenig plaudern. Bis jetzt hatten sie allerdings noch überhaupt kein Wort von sich gegeben und Shaw das Reden überlassen.
    Auf dem Schreibtisch lag ein Päckchen. In Goldpapier verpackt. Genau das gleiche Papier, das Watt benutzte, wenn er Caesars Drogen an Glass weitergab.
    »Also nicht«, sagte Shaw mit Blick auf die Detectives. »Zum Glück kommen Lakenpartys nicht allzu häufig vor.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Glass. »Und« – er blickte zu den Bullen – »wieso müsst ihr Jungs mit mir sprechen?«
    »Kein Grund, feindselig zu werden.«
    »Bin ich gar nicht.« War er auch nicht. Aber er hatte nicht lange geschlafen, und da war es wohl kaum verwunderlich, dass er ein bisschen gereizt war. Er musste achtgeben, was er antwortete. Er musste herausfinden, was eine Lakenparty war und was er damit zu tun hatte.
    Und wieso diese beiden Polizisten mit ihm sprechen wollten. Und was in dem Scheißpäckchen auf dem Schreibtisch war.
    Scheiß drauf. Er musste runterkommen. Er zuckte die Achseln. Hoffte, wie die Gelassenheit in Person zu wirken. Er atmete eine Lungevoll Rauch ein und musste husten. Er hoffte, seine Augen würden nicht anfangen zu tränen. Das hätte ihm noch gefehlt.
    Shaw fuhr fort: »Fox liegt im Krankenhaus.«
    Glass’ erster Gedanke war, dass Fox möglicherweise von einem Virus befallen worden war. Einem besonders bösartigen natürlich, wenn er ins Krankenhaus musste. Oder vielleicht hatte er eine Blinddarmentzündung. Oder Nierensteine. Etwas in der Art. Aber dann wurde ihm klar, dass Shaw nicht auf diese Weise sprechen würde, wenn es etwas so Einfaches war. Und die Polizei wäre auch nicht hier.
    Shaw sagte: »Er wurde zusammengeschlagen.«
    Ein Glücksmoment, in dem Glass dachte: Genau das, was die Sau verdient hat. Er musste ein Lächeln unterdrücken. »Wann?«, fragte er.
    »Heute Nachmittag«, sagte Shaw. »Von ein paar Häftlingen.«
    »Wer war’s?«
    Shaw zuckte die Achseln. »Das wissen wir nicht. Eine Lakenparty. Sie machen das so, dass sie sich an das Opfer ranschleichen und ihm ein Laken über den Kopf ziehen. Einer hält es fest, während die anderen ihm – entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise – die Scheiße aus dem Leib prügeln. Das Opfer hat keine Ahnung, wer die Angreifer sind. Es kann sie hinterher nicht verpfeifen.«
    »Und was ist mit den Kameras?«
    »Die Wichser haben sich den richtigen Tag ausgesucht.« Shaw setzte einen schmerzlichen Blick auf. »Die Kameras waren aus.«
    »Hoppla«, sagte Glass. »Sie haben also keine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    »Doch, natürlich«, sagte Shaw.
    »Aber das ist Spekulation«, sagte D. S. Fitch.
    Glass musste erneut husten, räusperte sich, fragte: »Ist Fox schwer verletzt?«
    »Ziemlich schwer«, sagte Shaw. »Gebrochene Rippen. Gebrochenes Handgelenk. Jede Menge Blutergüsse. Hat etwas Blut verloren. Aber er wird’s überleben.«
    Shaw fixierte Glass so lange, dass Glass den Blick

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