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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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was Glass getan hatte, war es vielleicht angebracht zu sagen, dass Glass auch entkommen war. Er hatte Caesar umgebracht. Er hatte Horse umgebracht. Er hatte Jasmine umgebracht. Verdammte Scheiße, hatte er das wirklich getan? In der Erinnerung kam es ihm absolut real vor.
    Er holte Luft und schaute sich um.
    Zwei Einzelbetten mit je einem billigen Nachttisch. Eine Uhr auf dem Tisch, die ihm verriet, dass es 2.02 Uhr war. An der Wand gegenüber ein Schreibtisch. Ein Holzstuhl. Ein bequemerer Sessel, vor dem Darko auf- und abtigerte.
    Glass hörte, wie Mafia seinen Namen sagte.
    Die Vorhänge waren zugezogen, die Deckenlampe brannte. In der Ecke stand ein ausgeschalteter Fernseher. Auf einem Couchtisch stand ein Wasserkocher.
    Wer hatte denn einen Wasserkocher im Schlafzimmer?, fragte sich Glass. Und überhaupt, wer hatte zwei Einzelbetten im Schlafzimmer?
    Dann machte es klick: Das hier war ein Hotelzimmer. Natürlich. Da war sogar eine kleine Schale mit Kaffee- und Teebeuteln neben dem Kocher.
    Glass blieb liegen, wo er war, und schloss die Augen. Erhatte noch ein paar Schmerztabletten in der Hosentasche. Er musste nur nach unten langen. Aber dazu war er zu benebelt. Vielleicht würden die Schmerzen ja nachlassen, wenn er sich nicht bewegte. Daliegen, dem Gespräch zuhören, zu mehr brachte er nicht die Energie auf.
    »Spielt keine Rolle«, sagte Mafia. »Sind wir uns einig, dass wir das Auto von Glass loswerden müssen?«
    »Na klar«, sagte Darko. »Wir fahren’s irgendwohin und lassen’s stehen.«
    »Dann wissen sie, dass wir in der Nähe sind.«
    »Nicht, wenn wir uns direkt vom Acker machen.«
    »Wir müssen wieder zu Glass zurück. In diesem Zustand können wir ihn nicht mitnehmen.«
    »Den Babysitter können wir auch nicht spielen. Er muss ins Krankenhaus.«
    »Wenn er ins Krankenhaus kommt«, sagte Mafia, »dann heißt das tschüss, Geisel!«
    »’ne tote Geisel hilft uns auch nicht weiter.«
    »Der stirbt schon nicht.«
    »Sicher?«
    Kurze Stille.
    Dann sagte Mafia: »Wir besorgen jemanden, der ihn zusammenflickt. Nehmen ihn mit.«
    »Wen denn? Der braucht ’nen Arzt.«
    »Ich ruf jemanden an.«
    Glass hörte Darko seufzen. »Selbst wenn wir ihn wieder auf Vordermann bringen, wird er uns aufhalten.«
    »Das geht schon. Nur ’ne Schulterverletzung.«
    »Könnte infiziert sein.«
    »Das lassen wir untersuchen.«
    »Könnte sich noch infizieren.«
    »Dann amputieren wir halt, verdammte Scheiße.«
    Pause.
    Dann sagte Mafia: »Das haben wir jetzt davon, dass du ihn angeschossen hast.«
    »Hättest du’s getan?«, fragte Darko.
    Wieder Stille.
    »Also solltest du dich lieber bei mir bedanken. Nicht beschweren.«
    Die Zeit schleppte sich dahin.
    Mafia: »Hier können wir nicht bleiben.«
    »Ich weiß.«
    »Dann ruf ich jetzt an. Und du fährst besser mit dem Auto los. Bring es so weit weg wie möglich.«
    Wieder Pause.
    »Okay. Aber ich komm wieder«, sagte Darko.
    »Lieber nicht. Die suchen nach uns beiden zusammen. Allein bist du sicherer.«
    »Und wie willst du durchkommen?«
    »Das krieg ich schon hin. Glass kann für mich sehen.«
    »Dem traust du? Ich hab den Wichser angeschossen.«
    »Stimmt, hast du«, sagte Mafia. »Lass mir lieber die Kanone hier.«
    »Wenn du willst. Aber das ist ’ne Mordwaffe. Wir sollten sie besser fortschaffen.«
    »Kein Problem. Die wisch ich ab. Ich geb sie Glass, wenn ich sie nicht mehr brauche.«
    Glass richtete sich auf. Nein, er versuchte sich aufzurichten. Kriegte nicht mehr hin, als den Kopf zu heben. Konnte ihn allerdings nicht lange so halten. Stöhnend ließ er ihn wieder aufs Kissen zurückfallen.
    »Dornröschen ist aufgewacht«, sagte Darko.
    »Wi…« Glass’ Lippen waren ausgetrocknet. Er leckte sie. Mafia war weg. Musste sich aufs Klo verdrückt haben. »Wieso bist du noch hier?«, fragte er Darko. »Geh. Hör auf Mafia. Er hat recht.«
    »Du hast geträumt«, sagte Darko.
    »Ich bin schon seit ’ner Weile wach«, sagte Glass. »Du musst los. Nimm das Auto. Stell’s irgendwo ab. Komm nicht zurück. Natürlich kann Mafia mir trauen.«
    »Mafia?« Darko wollte verschwinden. Das konnte Glass erkennen.
    Und scheiß drauf, das war auch vernünftig.
    »Kann ich meine Frau mal anrufen?«, fragte Glass.
    »Du bist ’ne Scheißgeisel«, sagte Darko.
    »Aber keine echte. Kriegt doch keiner mit.«
    »Bist du total bescheuert?«, sagte Darko.
    »Ach, komm schon. Sie wird sich Sorgen machen. Ich will nur, dass sie weiß, dass mir nichts fehlt.«
    »Damit dann die

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