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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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ganze Welt erfährt, dass ich bluffe? Nein«, sagte Darko, »das kann ich nicht zulassen.«
    Was vielleicht auch ganz gut so war. Glass hatte keine Lust auf eine Reaktion wie auf seinen letzten Anruf. Nein, das würde sie natürlich nicht machen. So herzlos war sie nicht. Wieso stellte er sich immer das Schlimmste vor?
    Sie hatte gedroht, zu ihrer Mutter zu gehen. Hatte ihren Koffer gepackt. Und den von Caitlin. Er hatte sie überredet zu bleiben.
    Ja, er hatte sie überredet zu bleiben. Oder?
    Scheiße, nein. Er träumte wirklich .
    Sie war weggegangen. Aber vielleicht war sie ja zurückgekommen.
    »Egal«, sagte Darko zu Glass. »Dir geht’s nicht gut. Du brauchst ’nen Arzt.«
    Mafia stand in der Tür zur Toilette. »Und ’n paar neue Klamotten.«
    Glass lachte. »Idealer Zeitpunkt für ’nen Imagewechsel.«
    »Wer redet hier von deinem Image?«, fragte Darko.
    »Aus rein praktischen Gründen. Blutflecken kommen nicht grade gut.«
    »Ich weiß, was du vorhin gemeint hast«, sagte Glass. »Das läuft alles ganz falsch, weißt du? Du solltest dich freuen. Auf der Stelle hopsen wie ’n kleiner Junge an seinem Geburtstag.«
    Mafia wandte den Kopf in Glass’ Richtung. Wartete.
    »Muss ich das noch erklären?«, fragte Glass. »Du bist frei.«
    »Aus dem Knast raus vielleicht«, sagte Darko. »Aber noch lange nicht frei.« Er hielt inne. »Und wahrscheinlich werden sie versuchen, mich für Caesar und seine Bande dranzukriegen. Mir ist im Augenblick nicht nach Feiern.«
    »Mir ist auch nicht so richtig danach, in Gesang und Tanz auszubrechen«, sagte Mafia.
    »Darko.« Glass schloss kurz die Augen. »Wieso hast du McDee erschossen?«
    »Weil ich Ross nicht kaltmachen konnte. Ich erschieß keine Frauen.«
    »Das ist alles?«
    »Musste irgendwen abknallen. Auf dich zu schießen, hat’s irgendwie nicht so gebracht, wie ich gehofft hab.«
    »Ist doch egal.« Mafia legte beruhigend die Hand auf Darkos Schulter. »Die Sache ist die, dass sie tot sind und wir mit den Konsequenzen fertig werden müssen.«
    »Genau«, sagte Glass und entspannte sich. »Da hast du recht.«
    »Du solltest verschwinden, Darko«, sagte Mafia. »Solange du noch kannst. Wenn wir zusammenbleiben, schadet das unserer Gesundheit.«
    Bevor er geht, greift Darko zum Telefonhörer.
    »Nicht«, sagt Glass. »Du darfst niemandem trauen.«
    »Willst du hier rumliegen und verbluten?«
    »Nein«, sagt Glass zu Riddell. »Es war nicht Darko. Darko ist gegangen. Mafia hat den Hörer abgenommen.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher?«
    »Unbedingt.«
    »Und Sie waren es nicht?«
    »Wen hätte ich denn anrufen sollen? Außerdem hätten sie mich doch nicht mal mit Lorna sprechen lassen.«
    »Wo war Lorna?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich hätte sie schon ausfindig gemacht.
    »Und was hätten Sie ihr gesagt?«
    »Dass es mir leid tut.«
    »Was leid tut?«
    »Ich weiß nicht. Alles das, was sie dazu gebracht hat, wegzugehen.«
    »Okay«, sagt Riddell. »Machen Sie weiter.«
    Nachdem Darko gegangen war … wo war er stehengeblieben? Genau, nachdem Darko gegangen war, hob Mafia den Hörer ab.
    So war es richtig.
    »Nicht«, sagte Glass zu Mafia. »Du darfst niemandem trauen.«
    »Willst du hier rumliegen und verbluten?«
    »Ich komm schon klar.«
    »Aber nicht mehr lange«, sagte Mafia. »Wir haben unser Bestes getan, um die Blutung zu stoppen, aber wir sind keine Ärzte.«
    Glass schaute auf seinen Arm. Sie hatten den Ärmel abgeschnitten, anscheinend ein Hotelhandtuch zerrissen, es über seiner Schulter gefaltet und unter seinem Oberarm die Enden zusammengeknotet. Er trug immer noch seine Handschuhe. Sah total bescheuert aus. Mit den Zähnen zerrte er den linken herunter, kramte in seiner Hosentasche und fand ein paar Pillen. Warf noch zwei Oxys ein mit etwas Speed zum Runterspülen. Mafia wählte. Während er darauf wartete, dass jemand abnahm, fluchte er leise vor sich hin und schwenkte mit der anderen Hand lässig die Pistole.
    »Vorsicht mit dem Ding«, sagte Glass.
    Mafia legte die Pistole auf den Schreibtisch. »Komm schon«, sagte er. Er legte auf. Wählte erneut. Er musste dreimal anrufen, bevor er durchkam. »Gleichfalls.« Pause.»Spielt doch keine Rolle, wie spät es ist, verfluchte Kacke. Ich brauch deine Hilfe.« Pause. »Ich bin’s, Mafia.«
    Glass hörte zu, während Mafia erklärte, dass sie einen Arzt und ein Auto brauchten. Der Typ am anderen Ende schien immer wieder dazwischenzureden, denn Mafia sagte: »Hältst du jetzt endlich mal die Schnauze,

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