Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie

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nimm’s ihm nicht krumm. Er hat dich nur hergebracht, weil er wusste, was ich mit ihm machen würde, wenn er’s nich tut. Egal wer Caesar mit deiner Kanone umgebracht hat, der hat auchHorse und Jasmine abgeknallt. Aber ehrlich gesagt gehen die beiden mir ziemlich am Arsch vorbei. Caesar war aber wie ’n Familienmitglied für mich.« Er hielt inne. »Anders als mein leiblicher Bruder. Egal, wenn du mich davon überzeugen kannst, dass du nicht für den Mord an Caesar verantwortlich bist, können wir alle nach Hause gehen. Aber wenn du Caesar kaltgemacht hast, dann musst du kriegen, was du verdienst.« Er bückte sich, bis er mit Glass auf gleicher Augenhöhe war, und schaltete die Taschenlampe aus. Seine Stimme kam direkt neben Glass’ Ohr aus dem Dunkel. »Hast du Caesar umgebracht, Nick?«
    Glass’ Herz pochte so stark, dass er spürte, wie seine Schultern sich hoben. Er sagte nichts. Die Stille zog sich in die Länge, und sein Herz schlug immer schneller und lauter.
    Schließlich richtete Watt sich auf und schaltete die Taschenlampe wieder ein. »Ich bin sicher, du würdest nicht wollen, dass deiner Familie was passiert.«
    »Sie sind unschuldig.« Glass biss die Zähne zusammen, um mit den Schmerzen fertig zu werden. Stellte sich vor, eine Handvoll Schmerztabletten zu schlucken. Aber das machte es noch schlimmer. »Sie haben nichts damit zu tun«, sagte er. »Ich und Caesar, wir hatten beide mit der ganzen Scheiße zu tun. Es ist unsere Schuld.«
    »Caesars Schuld? Willst du damit sagen, er hat verdient zu sterben?«
    »Und ob, verdammte Scheiße«, sagte Glass.
    Watt kniff die Augen zusammen. »Du hast ihn abgeknallt?«
    »Das hab ich nicht gesagt.«
    »Aber so gut wie, verflucht.«
    Glass schüttelte den Kopf.
    »Also war’s Darko?«
    Es wäre einfach gewesen, die ganze Schuld auf Darko abzuladen. »Das hab ich auch nicht gesagt.«
    »Einer von euch beiden war’s.« Watt starrte ihn an. »So viel weiß ich.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Jemand hat’s mir gesagt.«
    Und Glass wusste, wer dieser jemand war. Die Machete in Caesars Hütte hatte ihn verraten. Vielleicht würde Watt zugeben, was Caesar nicht zugeben wollte. »Ross«, sagte Glass. Es war keine Frage.
    »Sehr gut«, sagte Watt.
    Ein Wassertropfen rann von Glass’ Kinn. »Was weißt du von ihr?«
    »Gar nichts«, sagte Watt. »Sie war Caesars Geschäftspartnerin.«
    »Herrgott.« Glass konnte diese Art von Gier nicht nachvollziehen. »Sie hat gewusst, dass ich mit drinstecke?«
    »Tja. War allerdings nicht sehr glücklich drüber. Sie dachte, du würdest die Nerven verlieren und singen. So wie Fox.«
    »Fox hat gesungen?«, fragte Glass.
    »Wollte er. Er hatte das mit Ross rausgekriegt. Hat gedroht zu petzen.«
    »Herrgott«, sagte Glass noch mal. Das war also der wirkliche Grund dafür, dass Caesar die Lakenparty organisiert hatte.
    »Also«, sagte Watt, »das macht ja Spaß. Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Letzte Chance. Wer von euch beiden hat Caesar kaltgemacht?«
    »Okay«, sagte Glass. »Darko hat Caesar umgebracht.«
    »Ach je«, sagte Watt. »Das ist ja süß. Denkst du, ich merk nicht, wenn mich jemand verscheißert?«
    »Es stimmt«, sagte Glass. »Du musst mir glauben.«
    Watt leckte sich über die Unterlippe, saugte sie in den Mund, spuckte sie wieder aus. »Finde ich nicht«, sagte er. »Wenn das stimmen würde, hättest du’s mir gleich gesagt. Du hast keinen Grund gehabt, Darko zu schützen.«
    »Ich wollte nicht, dass du ihn umbringst.«
    »Blödsinn. Du wolltest nicht, dass ich ihn umbringe, weil er unschuldig ist. Wenn er es gewesen wäre, hättest du’s dir keinen Moment überlegt, ihn reinzureiten, um dich selber zu retten.«
    »Nein«, sagte Glass. »Das stimmt nicht. Da liegst du total falsch.«
    »Halt mal.« Watt legte die Taschenlampe so in Glass’ Schoß, dass der Lichtstrahl auf ihn gerichtet war. Dann bückte er sich nach dem Stück Seil, das auf dem Boden lag. »Was liebst du am meisten auf der Welt?« Er maß das Seil ab. »Mafia?« Er schnitt das Seil durch. »Nee, glaub ich nicht. Das mit ihm ist rein sexuell, oder? Vielleicht liebst du ja dich selber am meisten.« Er machte eine Schlinge, dann noch eine, legte die eine Schlinge über die andere. »Aber wenn das stimmt, dann ist es schon ziemlich seltsam, das dadurch zu zeigen, dass man sich den eigenen Finger abschneidet.« Er ging hinter Glass, das Plastik raschelte unter seinen Füßen, und riss ihm den Kopf nach hinten. »Lorna?« Er