Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
legte alles zusammen auf die Theke und reichte dem grinsenden Verkäufer seine Kreditkarte.
»Wenn schon, denn schon, Schätzchen.«
Ich stellte mir vor, dieses Outfit in der Öffentlichkeit tragen zu müssen, und fragte mich ernsthaft, ob zu sterben nicht die angenehmere Alternative wäre.
Unseren letzten Halt machten wir bei einem Laden, der Theaterschminke verkaufte, und erstanden dort stark deckendes Gesichtspuder, grässlichen schwarzen Lippenstift und grässlichen schwarzen Eyeliner.
Na gut, der Eyeliner an sich war nicht grässlich. Aber ich wusste genau, wie viel davon ich Adams Vorstellungen zufolge auftragen sollte.
Am späten Nachmittag rief Dominic Adam auf dem Handy an, um ihm zu sagen, dass wie angekündigt ein weiteres Videoband an mein Büro geschickt worden war. Natürlich war es von einem Kurierdienst gebracht worden, damit wir den Absender nicht ermitteln konnten. Ich fragte, was drauf war, doch Adam wollte mir nicht mehr sagen, als dass es laut Dominic das war, »was man erwarten würde«. Vielleicht war es besser, wenn ich es gar nicht so genau wusste.
Ich rief Andrew von einem Münztelefon aus an, hatte aber Schwierigkeiten, meinen Hass gegen ihn unter Kontrolle zu halten. Wir begannen, über Brians Freilassung und den Ort der Übergabe zu verhandeln, doch mein Temperament ging mit mir durch, und er beendete ein weiteres Mal einfach die Verbindung. Das war uns im Grunde nur recht: In Wirklichkeit war ich ja sowieso nicht zu einem Austausch bereit, und auf diese Weise gewannen wir Zeit.
Zum Abendessen trafen wir uns mit Dominic in einem italienischen Restaurant, das wie ein echter Familienbetrieb wirkte, und mieteten uns dann ein Zimmer in einem schäbigen Motel. Adam wollte auf jeden Fall vermeiden, dass ich von einem der Bösen mit meiner neuen Frisur in seiner Gesellschaft gesehen wurde, und außerdem sichergehen, dass uns niemand folgen würde, wenn wir den Club besuchten.
Davon ausgehend, dass wir am leichtesten in der Menge untertauchen könnten, wenn der Club voll war, beschlossen wir, uns erst um Mitternacht dorthin zu begeben. Um halb elf begannen wir, unsere Kostüme anzulegen.
Ja, das war Gruppenarbeit. Nicht dass ich Hilfe brauchte, meine neuen Kleider anzuziehen, so viel war an denen ja schließlich sowieso nicht dran, aber womit ich unbedingt Hilfe brauchte, war das Make-up. Ich gab mir Mühe, nicht in hysterisches Gelächter auszubrechen, während Dominic mein auffälliges Tattoo mit der dicken, porenverstopfenden Bühnenschminke überdeckte.
Adam schickte mich dreimal ins Badezimmer zurück, damit ich mehr Eyeliner und Lippenstift auftrug – bis ich wie eine Motorradbraut aussah, die sich ein Clownsgesicht geschminkt hatte. Dann war Dominic dran. Ich hatte sein Kostüm bis dahin noch nicht zu Gesicht bekommen, war mir aber sicher, dass es nie und nimmer auch nur halb so schlimm aussehen konnte wie meins.
Als Dom im Badezimmer verschwunden war, musterte mich Adam mit anzüglichem Blick. So lüstern, wie er mich angrinste, wollte ich am liebsten auf der Stelle mein Mieder weiter zuschüren. Aber ich hatte es schon so stark zugeschnürt, wie es ging, wenn ich weiterhin Luft bekommen wollte. Zwischen meinen Brüsten stand es mindestens drei Zentimeter weit offen, und meine Titten wurden zur Schau gestellt wie zwei Pampelmusen auf einem Marktstand.
Adam fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wirklich eine Schande, dass du darauf bestanden hast, dir neue Höschen zu kaufen«, sagte er. »Es hätte viel mehr Spaß gemacht, sich vorzustellen, wie du in diesem Outift ohne rumläufst.«
Mir fiel die Kinnlade runter. Sein Blick bordete praktisch über vor Begierde, und wenn er sich nicht zufällig eine Gemüsegurke in die Hose gesteckt hatte, dann war diese Begierde nicht nur gespielt.
Ich warf einen wütenden Blick auf die Badezimmertür, aber Adam lachte nur.
»Keine Sorge, Schätzchen. Auch wenn ich nicht verhehlen kann, dass mir dein Anblick gefällt«, sagte er und fuhr mit der Hand über die Beule, »das hier ist nur für Dom.«
Ich lief rot an, was ihn noch mehr zu erheitern schien.
In dem Moment ging die Badezimmertür auf.
Dominic war zwar nicht ganz so herausstaffiert wie ich, aber auch er sah definitiv nicht mehr aus wie er selbst. Er hatte seine widerspenstigen gewellten Haare mit irgendeinem Zeug nach hinten gegelt, das ihnen einen öligen Glanz verlieh, außerdem ein schwarzes Netzhemd und eine geradezu obszön enge Lederhose angezogen. An den
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