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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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Polizei. Wenn wir eine Razzia organisieren, kriegt sie mit Sicherheit Wind davon.«
    »Und dieses notwendige Übel, für dessen Freiheit du dich hier so eifrig einsetzt, würde dieses Wissen dann an die Leute weitergeben, die Brian in ihrer Gewalt haben, woraufhin diese ihn – was? – töten würden? Und das wäre ihr ganz egal?« Meine Lautstärke begann wieder zu steigen, ebenso wie mein Blutdruck. Zum tausendsten Mal rief ich mir ins Gedächtnis, dass ich Adams Hilfe brauchte. Ihn anzuschreien würde es nicht eben leichter machen, die auch zu bekommen.
    »Shae ist eine Söldnerin, durch und durch«, sagte Adam. Ein nervöses Zucken seiner Backenmuskeln verriet mir, dass ich ihm auf die Nerven ging, aber bisher schien er sein Temperament immer noch besser im Griff zu haben als ich. »Solange das Geld stimmt, gibt es kaum etwas, worüber sie nicht großzügig hinwegsieht. Aber glaub mir, sie ist wesentlich harmloser als die meisten Illegalen. Außerdem steht das hier gar nicht zur Diskussion. Die Lage ist nun mal so, wie ich sie dir geschildert habe. Organisieren wir eine Razzia, wird sie Wind davon kriegen und alle Vorsichtsmaßnahmen treffen, die sie für nötig hält – selbst wenn das mit einschließt, dass Raphaels Leute deinen Liebsten umbringen. Also müssen wir auf die Hilfe der Polizei verzichten. Wie lautet dein nächster Vorschlag?«
    Ich hielt es für ein Zeichen meiner neuentwickelten Reife, dass es mir gelang, das Thema fallenzulassen. Nicht, dass es mir leichtfiel, bei dem überwältigenden Gefühl der Entrüstung, das sich in mir aufgestaut hatte. Doch ich musste mich auf das Wesentliche konzentrieren – und das war, Brian da rauszukriegen. Auf das Spitzel-Thema konnte ich zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen.
    »Wenn wir nicht mit offenem Visier da reingehen können«, sagte ich, ohne mehr als einen Hauch Wut mitklingen zu lassen, »dann müssen wir es vermutlich auf die listige Tour versuchen.«
    »Und hast du irgendeinen konkreten Plan für die listige Tour?«, fragte Adam und sah mich betont ausdruckslos an.
    »Nein. Aber da du dich so gut in dem Laden auskennst, wird dir sicher was einfallen.« Das Lächeln, mit dem ich diese Worte begleitete, war zweifellos süß wie Honig.
    Leider erwiderte Adam das Lächeln. Sein Lächeln war allerdings keineswegs honigsüß. »Oh, ich glaube, da hätte ich schon einen Vorschlag.«
    Wieso war ich mir so sicher, dass mir dieser Vorschlag nicht gefallen würde? »Also gut«, sagte ich und fügte mich in das Unvermeidliche. »Dann leg mal los.«

22
     
    Mit meinem Verdacht, dass mir Adams Plan nicht gefallen würde, lag ich genau richtig. Stell sich das mal einer vor. Da ich jedoch keinen besseren Vorschlag hatte …
    An jenem Nachmittag hatte ich das einzigartige Vergnügen, mit Polizeieskorte auf Einkaufstour zu gehen. Mit Adam natürlich. Um zu vermeiden, dass einer unserer Gegner uns zusammen sah, gingen wir nicht in Philadelphia auf Tour, sondern fuhren rüber nach New Jersey. Adam blickte während der Fahrt alle fünf Sekunden in den Rückspiegel, entdeckte aber keinerlei Hinweise darauf, dass wir verfolgt wurden.
    Als Erstes machten wir bei einem schäbigen Friseursalon Halt, wo ich mir von einer Kaugummi kauenden Teenagerbraut, deren eigene Frisur an einen überfahrenen Waschbären erinnerte, die Haare weißblond bleichen ließ. Sie unterzog meine Augenbrauen der gleichen Behandlung und stellte meine Haare dann mit Unmengen von Gel zu einer igelartigen Punkfrisur auf. Ich sah erbärmlich aus, aber auch kaum noch wie ich selbst, was der Sinn der Übung gewesen war.
    Als Nächstes gingen wir in einen nicht weniger schäbigen Klamottenladen, der sich auf Kleidung für Motorradbräute spezialisiert hatte. Dort stellte mir Adam wortlos mein Outfit zusammen: einen knallengen schwarzen Lackminirock, ein Schnürmieder aus schwarzem Leder, das sich vorne nicht ganz schließen ließ, sowie schwarze Lackstiefel, die mir bis zu den Oberschenkeln reichten und bleistiftdünne Pfennigabsätze hatten. Als ich mich im Spiegel betrachtete, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
    Als ich wieder aus der Umkleidekabine kam und mit meinem Kostüm auf dem Arm zur Kasse ging – ich weigerte mich, das Zeug als Kleidung zu bezeichnen –, sah ich, dass Adam noch ein Paar schwarze Nietenarmbänder und ein ebenfalls mit Nieten geschmücktes Hundehalsband gefunden hatte.
    Ich schüttelte heftig den Kopf, doch er nahm mir grob die Kleider aus den Händen,

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