Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
erkenne.«
»Nein«, räumte Adam ein. »Aber sie wissen vermutlich, dass du schon einmal bei mir zu Hause gewesen bist. Und die Dämonen, die zu ihnen gehören, dürften zumindest wissen, dass ich einer von Lughs Leutnants bin.«
Ich erinnerte mich an Raphaels Anruf gestern. Er hatte nicht nur gewusst, dass ich bei Adam gewesen war, sondern auch, dass ich ihm die Polizei auf den Hals gehetzte hatte. Ich wollte Adam und Dominic ungern daran erinnern, wie schäbig ich mich verhalten hatte, tat es aber trotzdem.
»Raphael wusste, dass ich diejenige war, die Adam bei der Polizei verpfiffen hat«, sagte ich und berichtete den beiden dann von meiner kleinen Unterhaltung mit meinem lieben Bruder. »Das gäbe ihm einen guten Grund anzunehmen, dass Adam dieses Band nie zu Gesicht bekommen würde. Und ich muss zugeben, dass ein SM-Club ein cleveres Versteck wäre. Niemand würde es komisch finden, wenn aus so einem Raum Schreie kämen.« Der Gedanke machte mich ganz krank.
»Du könntest recht haben«, räumte Adam ein, allerdings in einem Tonfall, der darauf hindeutete, dass er nicht viel von meiner Theorie hielt. »Trotzdem sollten wir so vorgehen, als handele es sich um eine Falle.«
Wenn er glaubte, mich daran erinnern zu müssen, dass wir uns auf ein gefährliches Spiel einließen, dann irrte er gewaltig. »Keine Sorge, da stimme ich vollkommen mit dir überein. Wobei mir einfällt, dass du nicht nur der Leiter der Sondereinsatzkräfte bist, sondern auch den Beweis hast, dass in dem Club ein Verbrechen verübt wurde. Kannst du das ganze Gebäude nicht einfach stürmen lassen?«
»Das wäre gar keine gute Idee.«
»Wieso nicht?«
Adam und Dominic tauschten einen Blick aus, den ich nicht deuten konnte. Dann wendete Adam seine Aufmerksamkeit wieder mir zu und schien seine Worte äußerst sorgfältig abzuwägen.
»Die Besitzerin des Seven Deadlies ist die dämonische Version eines Spitzels.«
»Was bitte?«
Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich schwören können, Adam sei das Thema unangenehm. Er senkte den Blick und starrte in seine Kaffeetasse.
»Sie ist eine Illegale«, presste er widerwillig hervor. »Und der Club hat auch Dämonen als Kunden, Jede Art von Dämonen.«
Mein Verstand war nicht gerade der schärfste an diesem Morgen, also fragte ich lieber noch einmal nach. »Willst du mir erzählen, dass nicht nur die Besitzerin des Clubs eine illegale Dämonin ist, sondern der ganze Laden vor illegalen Dämonen nur so wimmelt?«
Er zuckte mit den Achseln. »Wimmelt ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ich bin sicher, dass sich auch andere Illegale ab und zu dort aufhalten.«
Ich verstand nur Bahnhof. »Im Grunde genommen tust du also nur so, als seist du Dämonenjäger. In Wirklichkeit geht es dir am Arsch vorbei, wie viele illegale Dämonen da draußen rumlaufen und Jagd auf wehrlose, unfreiwillige Wirte machen.« Meine Empörung wuchs von Sekunde zu Sekunde, genauso wie die Lautstärke, mit der ich ihr Luft machte.
»Das ist nicht wahr!«, entgegnete er, und man konnte förmlich zusehen, wie er in die Defensive geriet. »Shae ist eine ausgezeichnete Informantin. Mit ihrer Hilfe habe ich Dämonen gefangen, die ich sonst nie und nimmer hätte aufspüren können. Sie liefert mir eben nur nicht alle, über die sie Bescheid weiß.«
»Im Grunde«, warf Dominic ein, »liefert sie ihm nur diejenigen, die sie nicht mag. Glücklicherweise ist es nicht schwer, sie zu verärgern.«
»Und du nimmst sie nicht fest, weil du …?«
Adam sah mich an wie eine Vorschülerin. »Weil ich dann meine beste Informantin verlieren würde. Sie weiter ihrem Geschäft nachgehen zu lassen ist ein notwendiges Übel.« Er grinste mich höhnisch an. »Außerdem solltest du Gott auf den Knien danken, dass ich nicht jeden illegalen Dämon festnehme, der mir über den Weg läuft, sonst hätte ich dich gleich an dem Abend verhaftet, als ich erfahren habe, dass du besessen bist. Und dann wärst du jetzt nur noch ein Häufchen Asche.«
Ich hätte zu gern noch länger mit Adam über dieses Thema diskutiert, konnte es mir aber gerade so verkneifen. Im Moment hatte ich Wichtigeres zu tun, als über die Frage nachzudenken, ob man kriminelle Polizeispitzel frei herumlaufen lassen sollte oder nicht. »Warum sollte uns all das hindern, den Club stürmen zu lassen? Und erzähl mir jetzt bitte nicht, weil wir damit deine Informantin kränken könnten.«
»Nein, das ist es nicht. Aber ich bin nicht ihr einziger Kontakt bei der
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