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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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allein bist.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und ließ mich tiefer in den Sitz sinken. »Es ist nicht an dir, das zu entscheiden.«
    »Du hättest mir sagen können, dass ich dich in Ruhe lassen soll. Hast du aber nicht.«
    Ich stöhnte und schüttelte den Kopf. Der Typ war wie ein kleiner kläffender Hund, der sich am Hosenbein festbeißt und dann partout nicht mehr loslassen will. Deswegen ging er aus so vielen unserer Auseinandersetzungen auch als Sieger hervor – jeder vernünftige Mensch würde das Weite suchen, wenn ich so schlechte Laune habe, aber er nicht.
    »Also, krieg ich jetzt die tolle neue Oma-Wäsche zu sehen oder nicht?«, fuhr er fort. Kläff, kläff, kläff. Knurr, knurr, knurr.
    »Habe ich bereits erwähnt, dass du eine Nervensäge bist?«
    »Mehrmals«, erwiderte er fröhlich.
    Verdammt, jetzt musste ich doch grinsen. »Also gut, du hast gewonnen. Ich habe gar keine Unterwäsche an. So, bist du nun zufrieden?« Ich gab mir Mühe, mürrisch zu klingen, aber es funktionierte nicht.
    »Geradezu verzückt!« Er streckte die Hand wieder nach meinem Reißverschluss aus. Ich schlug sie weg.
    »Spar dir das Vorspiel, bis wir von der Schnellstraße runter sind, okay?« Diejenigen, die ihn kannten und liebten, nannten den Schuylkill Expressway, auf den wir inzwischen aufgefahren waren, auch Sure-Kill-Expressway – Schnellstraße zum Tod. Wer darauf fuhr, spielte mit seinem Leben. Und wenn Brian schon mit meinem Leben spielte, war es mir lieber, er benutzte dazu beide Hände und nicht nur eine.
    Brian war zwar ein ziemlich heißblütiger Typ, aber nicht lebensmüde. Also hielt er den Blick auf die Straße gerichtet und die Hände am Lenkrad, bis wir den verkehrsreichsten Teil des Expressways hinter uns gelassen hatten und auf dem Weg ins Umland von Philadelphia waren. Dann setzten die Neckerei und die zweideutigen Sprüche wieder ein. Und ich geb’s ja zu: Er brachte mich dazu, ihm mein unsichtbares Höschen zu zeigen. Wir hatten Glück, dass wir nicht gegen einen Baum fuhren, während er es sich ansah.
    Als wir schließlich in meine Straße fuhren, waren meine Jeans feucht, seine Stoffhose kurz vorm Bersten, und ich spielte ernsthaft mit dem Gedanken, noch im Auto über ihn herzufallen.
    Bis wir in die Auffahrt einbogen und ich dort einen mir sehr vertrauten, sehr unwillkommenen Wagen stehen sah.
    Ich fluchte leise vor mich hin. Brian ließ die Schultern hängen und gab ein frustriertes Stöhnen von sich. Nichts verdarb mir die Laune so sicher und nachhaltig wie ein Besuch von meinem großen Bruder Andrew.
    Andrew stieg aus und lehnte sich wartend gegen die Wagentür.
    Brian schüttelte den Kopf. »Das bedeutet wohl, dass wir unser Projekt vertagen müssen, hm?«
    »Sicht so aus.«
    »Sehr bedauerlich.«
    Lachend löste ich meinen Sitzgurt. Dann wandte ich mich Brian zu und strich ihm liebevoll über die Wange.
    »Danke fürs Abholen«, sagte ich. Aus erzieherischer Sicht war es nicht gerade klug, ihm für etwas zu danken, was ich ihn ausdrücklich gebeten hatte zu unterlassen. Aber ich konnte nicht abstreiten, dass es mir jetzt schon viel besser ging als zuvor.
    »Gern geschehen«, murmelte er, wandte mir den Kopf zu und küsste meine Handfläche.
    Sein Kuss hinterließ ein wohliges Prickeln auf der Haut, und mir wurde klar, dass ich eine sehr, sehr kalte Dusche nötig haben würde, bevor ich ins Bett ging.
    Widerwillig griff ich nach dem Türhebel, aber Brian hielt mich zurück, und ich sah ihn fragend an.
    »Dein Reißverschluss«, erinnerte er mich mit verschmitztem Grinsen.
    Ich fluchte leise und zog den Verschluss hoch.
    »Ich liebe dich«, sagte Brian.
    »Ich dich auch«, antwortete ich, stieg aus und nahm mein Gepäck vom Rücksitz. »Fahr vorsichtig.«
    »Treffen wir uns morgen Abend bei dir oder bei mir? Wir müssen da noch eine Kleinigkeit zu Ende bringen.« Er grinste mich anzüglich an, und ich grinste vermutlich genauso anzüglich zurück.
    »Bei mir«, sagte ich, und er nickte.
    Während ich zusah, wie er aus der Einfahrt fuhr, atmete ich tief durch und versuchte mich zu sammeln. Dann drehte ich mich um und ging in Richtung Haustür, ohne Andrew eines Blickes zu würdigen.
    Ich merkte, dass er mir folgte, wandte mich aber nicht zu ihm um, bis ich die Tür aufgeschlossen und das Licht im Flur angemacht hatte.
    »Warte hier«, sagte ich und machte ihm die Tür vor der Nase zu.
    Ich stellte meine Tasche ab und holte dann meinen Taser aus der Garderobe. Ich trage den Taser selten

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