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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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Augen.
    »Lohnt es sich aufzustehen?«, fragte er. »Oder ist der Spaß noch nicht vorbei?«
    Er wirkte so ruhig und gelassen, dass ich ihm am liebsten noch eine Ladung verpasst hätte. Aber er hatte mich ja auch nur ein Mal geschlagen. Da musste man fair bleiben. Was nicht bedeutete, dass ich den Taser wegsteckte. Ich tauschte nur die Kartusche aus und erlaubte Andrew, sich die kleinen Pfeile aus der Jacke zu ziehen.
    »Du weißt, dass sich das Ding auch ohne Munition wie ein ganz normaler Elektroschocker benutzen lässt«, warnte ich ihn, während ich nachlud.
    Er lachte und strich sich die Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann stand er auf, ließ den Taser aber nicht aus den Augen.
    »Ich werde dran denken.«
    »Du lachst? Machen dir die Schmerzen denn gar nichts aus?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Klar tun sie das. Aber bei der Arbeit muss ich auch ständig Schmerzen aushalten. Würde ich jedes Mal ein Riesending daraus machen, wäre ich nicht zu gebrauchen.«
    Andrew ist Feuerwehrmann. Fast alle legalen Dämonen geben sich Mühe, besonders nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu sein. Sie setzen ihre Kräfte zur Förderung des Guten und der Gerechtigkeit ein. Sie wissen, dass sie besonders viele gute Taten vollbringen müssen, um den Schaden wettzumachen, den die schwarzen Schafe unter ihnen anrichten – wie jenes, mit dem ich gerade in Topeka zu tun hatte. Dämonen sind in der Lage, den Körper ihres Wirts nach Verletzungen wieder zu heilen, und arbeiten deswegen oft in extrem gefährlichen Berufen. Andrew zum Beispiel ist fortwährend damit beschäftigt, Menschen aus brennenden Häusern zu retten. Er ist ein verdammter Held.
    Na gut, vielleicht ist es nicht fair, deswegen sauer auf ihn zu sein. Aber sehen Sie: Ich bin keine Heldin und werde auch nie eine sein. Manchmal komme ich mir deswegen klein und selbstsüchtig vor. Ich finde es auch toll, Gutes zu. Nur nicht zu dem Preis, den Andy dafür bezahlt.
    »Was willst du, Andrew? Ich hab ein paar echt beschissene Tage hinter mir, und ein Familiendrama ist das Letzte, was ich jetzt brauche.«
    Er fuhr sich durchs Haar – eine typisch menschliche Geste. Allerdings würde auch niemand, dem er auf der Straße begegnete, auf die Idee kommen, er könnte kein Mensch sein. »Es ist jetzt zwei Monate her, dass wir unsere kleine, ähm, Meinungsverschiedenheit hatten. Ich dachte, es wäre an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben.«
    Na, toll. Das war genau die Art von Gespräch, auf die ich jetzt Lust hatte. Dabei hätte ich nichts dagegen gehabt, mich nie wieder mit ihm zu unterhalten.
    »Andrew …«
    »Morgan, wir gehören zur selben Familie, ob dir das passt oder nicht.«
    Es war so ziemlich das gleiche Gespräch, das wir schon beim letzten Mal geführt hatten. Ich fragte mich, ob ich ihm nicht einfach die Tür vor der Nase zuschlagen sollte.
    »Andy gehört zu meiner Familie! Du bist nur ein Parasit, der sich in seinem Körper festgesetzt hat, wie eine große, gierige Zecke, die ihm das Leben aus den Adern saugt.«
    Er verzog das Gesicht. »Netter Vergleich. Du konntest schon immer gut mit Worten umgehen.«
    Ich wollte die Tür zuschlagen, aber er streckte rasch die Hand aus und fing sie ab. Ich war so sauer, dass ich versuchte, meinen Taser als Elektroschocker einzusetzen, doch er sah meine Absicht voraus und schlug mir das Gerät einfach aus der Hand. Dabei hätte er mir mühelos ein paar Knochen brechen können. Aber irgendwie schaffte er es, meine Hand so zu treffen, dass sich meine Finger öffneten, ohne dass es auch nur wehtat.
    Trotzdem presste ich die Hand an meinen Körper und umklammerte sie, als sei sie verletzt. Wütend starrte ich ihn an und wünschte, es wäre nicht gegen das Gesetz, einen legalen Dämon gegen den Willen seines Wirtes auszutreiben. Aber das wird als Mord eingestuft, und wie sehr ich Andrews Dämon auch hasste, ich war nicht bereit, seinetwegen ins Gefängnis zu gehen oder gar zum Tode verurteilt zu werden.
    Andrew schob sich an mir vorbei und zog die Tür hinter sich zu. Seine Augen funkelten zornig, und er hatte einen unnachgiebigen Ausdruck um den Mund, zu dem Andrew nie und nimmer fähig gewesen wäre.
    »Gewalt ist keine Lösung«, sagte er empört. »Hör auf, dich wie eine Zweijährige bei einem Tobsuchtsanfall aufzuführen!«
    Ich sah ihn wütend an. »Wer hatte denn bei unserem letzten Streit seine Fäuste nicht unter Kontrolle?«
    Er kam etwas von seinem hohen Ross runter und verzog den Mund, als habe er auf

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