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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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Vorschlag zu haben. »Keine Arzte«, erwiderte ich in einem schärferen Ton als beabsichtigt.
    Ich hasse Ärzte. Ich halte mich nicht gerne in der Nähe von Menschen auf, die mir ein Gefühl von Ohnmacht vermitteln.
    »Morgan«, setzte Brian nach, und seine Stimme nahm den verständnisvollen Tonfall an, in dem er normalerweise mit seinen Klienten sprach.
    »Nein, Brian. Versuch nicht, mich zu überreden.«
    Er hob kapitulierend die Hände, und ich dachte, ich hätte es geschafft. Doch er legte mir den Arm um die Schultern und dirigierte mich in Richtung Schlafzimmer. Ich ließ ihn gewähren, obwohl ich im Moment eigentlich gar keine Lust auf Sex hatte. Ein gutes Anzeichen dafür, wie sehr ich innerlich mit anderen Dingen beschäftigt war. Denn normalerweise habe ich immer Lust auf Sex, wenn Brian in der Nähe ist.
    Kaum hatten wir die Türschwelle überschritten, begannen wir uns zu küssen. Ich schmiegte mich an ihn, öffnete die Lippen und liebkoste seine Zunge mit meiner, war aber irgendwie nicht bei der Sache. Ich bildete mir jedoch ein, zumindest ganz gut so zu tun als ob. Aber als wir uns aufs Bett legten, rückte Brian ein Stück von mir ab.
    Er beugte sich über mich und legte sein Bein über eins von meinen. Sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Dann fasste er mir zärtlich ans Kinn und streichelte sanft mit dem Daumen darüber.
    »Du bist nicht einfach nur müde«, murmelte er. »Komm, Morgan. Sag mir, was du hast.«
    Innerlich verfluchte ich ihn dafür, dass er ein so sensibler, moderner Mann war. Ein besoffener Neandertaler wäre mir in dem Moment lieber gewesen. Wir hätten ein bisschen leidenschaftlichen Sex haben können, ich hätte einen Orgasmus vorgetäuscht, er wäre zufrieden abgezogen, und ich hätte mich wieder in Ruhe meinen trüben Gedanken hingegeben.
    Ich packte seine Haare und versuchte, seinen Kopf zu mir herunterzuziehen, aber so einfach ließ Brian sich nicht ablenken. Er rückte noch etwas weiter von mir ab.
    »Rede mit mir«, sagte er.
    »Es ist nichts, Brian. Ich bin einfach nur müde und nicht ganz ich selbst. Das ist alles.«
    Seine Augen verengten sich. Sein Blick war nicht böse, aber richtig nett war er auch nicht. »Wir wissen beide, dass das Unsinn ist. Wieso willst du mir nicht erzählen, was los ist?«
    Ich setzte mich auf. Jetzt war ich an der Reihe, ihn böse anzusehen, und ich war darin besser als er. »Weil es nichts zu erzählen gibt!«, fuhr ich ihn an. Na gut, das war gelogen, aber ich hatte keine Lust, meine Sorgen mit ihm zu teilen. Er würde sie einfach nicht verstehen.
    Er setzte sich ebenfalls auf, und jetzt lag beinahe ein ganzer Meter Abstand zwischen uns.
    »Ich bin kein Dummkopf«, sagte er. Er versuchte, seinen sanften Tonfall beizubehalten, aber seine Verärgerung war deutlich herauszuhören. Brian fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, wenn er wütend ist, deswegen fängt er auch so selten Streit an.
    Ich dagegen fühle mich pudelwohl, wenn ich wütend bin – weswegen ich mich auch so gerne streite. »Du bist ein Dummkopf, wenn du nicht endlich damit aufhörst.«
    »Verdammt noch mal, Morgan!« Allmählich schien er dahinterzukommen, wie man richtig wütend wird. »Ich liebe dich.« So wie er es sagte, klang es wie ein Fluch. »Du kannst mit mir reden. Deine Sorgen mit mir teilen. Das gehört dazu, wenn man sich liebt.«
    »Ich bin keine, die sich an der Schulter ihres Kerls ausheult. Und ich habe auch nie vorgegeben, so eine zu sein.«
    »Mir eine Antwort zu geben, wenn ich dich frage, was mit dir los ist, bedeutet doch nicht gleich, dass du dich bei mir ausheulst! Ich will nur, dass du dich mir ein bisschen öffnest. Ist das etwa zu viel verlangt?«
    Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte, meine Wut in den Griff zu bekommen. Er hatte recht. Aber ich auch. Wenn ich ihm von den seltsamen Botschaften erzählte, die ich mir selbst schrieb, und von dem, was mich so in Unruhe versetzte, dann würde das ein langes, tiefschürfendes Gespräch nach sich ziehen. Und egal, was ich dabei sagte, er würde mich nicht verstehen.
    Er gibt sich ja wirklich Mühe. Aber er hat einfach nicht so viel Angst wie ich, die Kontrolle über sein Leben zu verlieren. Er hat nie verstanden, warum ich eine so fanatische Abneigung gegen Dämonen habe. Und er würde nie verstehen, wie allein die Vorstellung, besessen zu sein, mich in ein Nervenbündel verwandeln konnte.
    »Tut mir leid, Brian«, sagte ich. »Ich weiß, dass du mich für verschlossen hältst, aber

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