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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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so bin ich nun mal. Ich bin einfach nicht die Art von Frau, die ihrem Freund etwas vorheult. Wenn ich dächte, du könntest mir bei der Sache irgendwie helfen, würde ich dir sagen, worum es geht.« Ich hatte meine Zweifel, ob das wirklich stimmte, aber es konnte durchaus sein.
    Er schüttelte den Kopf und stand auf. Seine Wut war verflogen, jetzt wirkte er nur noch verletzt. »Ich will ja gar nicht, dass du dich ausheulst«, sagte er leise, ohne mich dabei anzusehen. »Ich würde mich ja schon mit ein paar Worten zufriedengeben. Aber selbst die willst du mir nicht zugestehen.«
    Ich hielt die Luft an, überzeugt, dass der Augenblick gekommen war, den ich so fürchtete – der Augenblick, wenn er zu dem Schluss kam, dass ich den ganzen Ärger nicht wert war.
    Doch wie gewöhnlich hatte ich ihn unterschätzt.
    »Ich fahr jetzt nach Hause, bevor wir bleibenden Schaden anrichten«, sagte er. »Aber ich gebe dich nicht auf, Morgan.
    Ich liebe dich, und eines Tages werde ich dich irgendwie dazu bringen, mir so sehr zu vertrauen, dass du auch mit mir redest. Ich ruf dich morgen an.«
    Ich blieb auf dem Bett sitzen und sah zu, wie er aus dem Zimmer ging. Er schlug noch nicht einmal laut die Tür zu, als er das Haus verließ. Ich atmete tief durch und wischte meine schweißnassen Handflächen an der Hose ab.
    Sosehr mir auch der Gedanke, ihn zu verlieren, zusetzte, es wäre das Beste für uns beide, wenn ich jetzt mit ihm Schluss machen würde, ging mir durch den Kopf – bevor ich ihm noch mehr wehtat. Denn wenn er nur mit mir zusammenblieb, weil er dachte, er könne mich ändern, dann hatte unsere Beziehung keine Zukunft. Wäre ich ein guter Mensch, würde ich ihn freigeben und ihm viel Leid und Herzschmerz ersparen.
    Aber ein so guter Mensch bin ich dann wohl doch nicht.
    Das Wochenende verlief ohne besondere Vorkommnisse, was zur Abwechslung mal ganz angenehm war. Brian rief wie angekündigt am Samstag an, aber wir führten kein sonderlich konstruktives Gespräch. Immerhin machte er nicht am Telefon mit mir Schluss.
    Als ich am Montagmorgen aufwachte, ging es mir schon viel besser. Ich hatte drei Nächte hintereinander gut geschlafen. Vielleicht hatte ich das Schlafwandeln endlich überwunden.
    Ich hatte das Gefühl, dass ich diejenige sein sollte, die den ersten Schritt zur Versöhnung macht, also ging ich am Montagmorgen gleich als Erstes ins Internet und bestellte für Brian einen großen Strauß weißer Rosen. Ich ließ ihm den Strauß ins Büro liefern. Lust, mir irgendwelche rührseligen Zeilen für die Grußkarte zu überlegen, hatte ich allerdings nicht, also beschränkte sich der Text auf: Tut mir leid, dass ich so zickig war.
    Während ich mit dem Zug nach Philadelphia fuhr, hatte ich die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen. Ich konnte mir gut vorstellen, was Brians Kollegen für Gesichter machen würden, wenn er einen Blumenstrauß von seiner Freundin in die Kanzlei geliefert bekam. Das würde er sich noch wochenlang anhören müssen. Doch ich wusste, dass ihn die dummen Sprüche kaltließen. Insgeheim hätte er wahrscheinlich sogar Spaß daran.
    Ich stieg an der Suburban Station aus und lief von dort zu Fuß zu meinem Büro, das in der Nähe des Liberty Place lag. Es war ein wunderschöner Märztag, sonnig, warm und verheißungsvoll. Ausnahmsweise war ich mal ganz und gar zufrieden mit mir und der Welt.
    In dem Gebäude, in dem ich mein Büro habe, haben außer mir zwei mittelgroße Buchhaltungsfirmen und eine Privatdetektei ihre Räume. Eine interessante Zusammenstellung. Da ich so viel unterwegs bin, habe ich keine regelmäßigen Bürozeiten. Aber wann immer ich in der Stadt bin, versuche ich etwas Zeit dort zu verbringen und ein bisschen Papierkram zu erledigen. Es würde Sie überraschen, wie viel Papierkram anfällt, wenn man als Exorzist arbeitet. Ich muss über jeden Exorzismus, den ich durchführe, einen genauen Bericht abfassen und diesen an die nationale Exorzismus-Aufsichtsbehörde schicken, der ich offiziell unterstehe.
    Mein PC war noch nicht einmal vollständig hochgefahren, als jemand an die Tür klopfte.
    »Herein«, rief ich abwesend. Ich versuchte, meinen PC mit der Kraft meiner Gedanken dazu zu bringen, schneller auf Touren zu kommen. Eigentlich war es längst Zeit, dass ich mir einen neuen anschaffte, aber damit war immer derartig viel Stress verbunden, dass ich das Vorhaben von einem Monat auf den nächsten verschob.
    Der PC summte und knatterte noch mühsam vor sich hin, während ich

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