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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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mit? Mir schoss das Blut in die Wangen, und ich wünschte, auf der Stelle aufzuwachen.
    »Bitte wehr dich jetzt nicht wieder gegen mich«, sagte Lugh und verhinderte so, dass ich noch tiefer in Scham versank. »Wir müssen uns unbedingt unterhalten, meinst du nicht auch?«
    Ich drängte die Vorstellung, wie ich Brian einen blase, während Lugh dabei praktisch mit von der Partie ist, aus meinem Kopf. Es fiel mir nicht leicht, und ich hatte die bestimmte Ahnung, dass ich später wieder darauf zurückkommen würde. Aber Lugh hatte recht: Wir mussten uns dringend unterhalten.
    Widerwillig schlurfte ich zur Couch, setzte mich genau in die Mitte und versuchte, so viel Platz einzunehmen wie möglich. Ich mochte vielleicht einverstanden sein, mich mit Lugh zu unterhalten. Aber ich wollte nicht mit ihm auf demselben Sofa sitzen.
    Lugh ging zu dem Zweiersofa, und mein erster Gedanke war, dass er sich mit der Grazie eines Tänzers bewegte. Aber dieses Vorstellungsbild wollte irgendwie nicht zu jemandem passen, der so viel Gefährlichkeit ausstrahlte, also stellte ich ihn mir stattdessen als jemanden mit der Körperbeherrschung eines Karatekämpfers vor. Das passte besser. Er nahm Platz, streckte seine langen Beine aus und schlug sie an den Knöcheln übereinander. Gegen den cremefarbenen Sofabezug wirkte seine Haut beinahe golden, sein langes seidiges Haar schwarz wie das Federkleid eines Raben. Rasch rief ich mir meinen netten, soliden Brian ins Gedächtnis und versuchte, den Hormonrausch in den Griff zu bekommen.
    Ich lehnte mich zurück, und obwohl die Situation in vielerlei Hinsicht an meinen Nerven zerrte, gab ich mir Mühe, eine lässige Sitzhaltung einzunehmen. »Du wolltest mit mir reden«, sagte ich so ausdruckslos wie möglich. »Also?«
    Zum ersten Mal huschte ein Anflug von Unsicherheit über sein Gesicht. Jetzt schien er nervös zu sein und leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Meine Hormone registrierten sofort den vollen, sinnlichen Schwung seiner Unterlippe. Ich riss mich am Riemen und zwang mich zur Konzentration.
    Mir fehlte die Geduld abzuwarten, bis er sich entschieden hatte, was er sagen wollte. Also beschloss ich, ihm ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
    »Erzähl mir doch bitte noch mal, wie du darauf gekommen bist, dich ungeladen bei mir einzunisten.«
    Seine Augen verengten sich. »Es war nicht ungeladen. Du warst zwar nicht bei klarem Verstand, als du die Einladung ausgesprochen hast, aber ausgesprochen hast du sie. Du hast deine Einladung sogar ausdrücklich an mich gerichtet, nicht an irgendeinen anderen Dämon. Und du hast sie auf eine Weise ausgesprochen, die es mir unmöglich machte, sie auszuschlagen. Glaub mir, Morgan, ich bin nicht freiwillig hier.«
    Schön zu wissen, dass ich eine so begehrte Behausung war. »Du behauptest also, du bist gezwungen worden, Besitz von mir zu ergreifen. Von so etwas habe ich noch nie gehört.« Der Subtext lautete Ich glaube dir kein Wort, und obwohl ich es nicht in diesen Worten formulierte, verriet mir Lughs Blick, dass er genau das auch verstanden hatte.
    »So etwas soll normalerweise auch nicht vorkommen«, sagte er langsam und geduldig. »Der Wirt muss mich dazu bei meinem Wahren Namen anrufen, den nur mein engster Familienkreis kennt.«
    Ich hob fragend die Brauen. »Lugh ist also gar nicht dein echter Name?«
    Er lächelte etwas verhaltener als sonst, aber meinen Hormonen fiel der Unterschied nicht weiter auf. »Ich heiße so, aber mein Wahrer Name ist es nicht. Dem Wahren Namen wohnt besondere Macht inne, und ihm kommt eine große zeremonielle Bedeutung zu. Nicht jeder von uns hat so einen Namen, aber diejenigen, die ihn sich verdient haben, hüten ihn wie ihr größtes Geheimnis.«
    Dieses interessante Detail merkte ich mir, um mich später eingehender damit zu beschäftigen. Momentan gab es wichtigere Dinge. »Deine Version lautet also, dass dich jemand bei diesem Namen angerufen hat und dich gegen meinen Willen gezwungen hat, Besitz von mir zu ergreifen. Warum in aller Welt sollte das irgendjemand tun?«
    Sein Lächeln verschwand, als sei es niemals dagewesen. Seine Gesichtszüge verhärteten sich, und seine Augen glommen hell auf. Ich wertete das als Ausdruck von Wut – und mir wurde ganz bang bei dem Anblick. Ich schluckte trocken und presste meinen Körper tiefer in die Sofakissen. Guter Zeitpunkt, um endlich aufzuwachen, dachte ich.
    Lugh bemerkte meine Reaktion und gab sich sichtlich Mühe, sich wieder zu beruhigen. Als er sprach, war

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