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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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und lass ihn versuchen, mich dir auszutreiben.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter.
    Mein Gesichtsausdruck schien ihn flüchtig zu amüsieren, dann setzte er wieder die gleiche grimmige Miene auf wie vorher – und die gefiel mir gar nicht.
    »Als Reformer trete ich für die Rechte der Menschen ein, Morgan. Eines meiner wichtigsten Anliegen ist es zu verhindern, dass meinesgleichen sich bei Wirten einnisten, die damit nicht einverstanden sind. Wer immer mir das hier angetan hat, hat einen reichlich durchgeknallten Sinn für Humor.
    Und er weiß auch, dass ich nicht freiwillig bei so einer Sache mitspiele.«
    Er beugte sich vor und fasste meine Hand. Aus Gründen, über die ich nicht näher nachdenken wollte, ließ ich ihn gewähren. »Ich will dich nicht anlügen«, sagte er. »Ich habe den Verdacht, dass selbst euer bester Exorzist nicht in der Lage sein wird, mich auszutreiben. Unter den Meinen besitze ich sehr viel Macht, sonst würde sich niemand wegen meiner Reformbemühungen solche Sorgen machen. Doch du musst es trotzdem probieren. Sonst riskierst du, selbst ums Leben zu kommen, und das auf höchst unangenehme Art und Weise.«
    Ich hatte einen Kloß im Hals. So sehr ich Dämonen auch hasste, ich war nicht sicher, ob ich wollte, dass dieser hier bei dem heroischen Versuch ums Leben kam, meines zu retten. Außerdem wusste ich, in welchem Zustand die meisten Menschen eine Austreibung überlebten, und das machte den Vorschlag nicht gerade attraktiver. Wenn allerdings die einzige Alternative darin bestand, dass er umgebracht wurde und ich gleichzeitig bei lebendigem Leib verbrannt, würde ich Tür Nummer eins wählen.
    »Ich werde sehen, was sich tun lässt. Aber dafür muss ich erst mal aus diesem Gefängnis rauskommen.«
    »Ich habe so eine Ahnung, dass das ziemlich schnell gehen wird.«
    Er flackerte, und ich begriff, dass ich dabei war aufzuwachen, obwohl ich noch jede Menge Fragen hatte. Ich öffnete den Mund, um schnell noch eine zu stellen, doch im nächsten Moment saß ich schon aufrecht im Bett. Besser gesagt auf meiner Pritsche.
    Eine weibliche Wärterin stand vor meiner Zelle und sah mich ungeduldig an. »Gott, Mädchen, du schläfst wie eine Tote«, sagte sie.
    Das war keine Redewendung, die ich momentan besonders gern hörte.
    Die Zellentür ging auf. »Deine Anwältin ist hier«, sagte die Wärterin und löste die Handschellen von ihrem Gürtel.
    In der Hoffnung, dass das gute Nachrichten verhieß, streckte ich brav die Hände aus und versuchte, nicht allzu sehr über meine schwindende Hoffnung nachzudenken, bei Lugh könnte es sich vielleicht doch um ein Produkt meiner Phantasie handeln.

9
     
    Meinem Antrag auf Kaution wurde stattgegeben, was mich echt erleichterte. Das bedeutete natürlich nicht, dass ich die Mordanklage vom Hals hatte. Ich hatte Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem, allerdings nicht genug, um mich zurückzulehnen und die Mühlen der Justiz einfach vor sich hin mahlen zu lassen.
    Aber wer hasste mich genügend, um mir einen Mord anzuhängen? Ein Name war schließlich ganz oben auf meiner Liste aufgetaucht: Dominic Castello. An dem Tag, als ich ihm seinen Dämon ausgetrieben hatte, wirkte er alles andere als glücklich. Und wenn er etwas mit der Sache zu tun hätte, erklärte das auch Adams Interesse an dem Fall.
    Nach meiner Haftentlassung wollte ich vor allem erst einmal duschen und mir frische Kleider anziehen. Ich bedauerte für einen Augenblick, nicht im Stadtzentrum zu wohnen, denn das bedeutete, dass ich für meinen kleinen Ausflug mindestens drei Stunden brauchen würde.
    Mein Haus war gründlich von der Polizei auf den Kopf gestellt worden – was mich nicht sonderlich überraschte. Sie hatten kein Chaos hinterlassen – keine aus den Regalen gefegten und über den Boden verteilten Bücher, so wie im Fernsehen –, trotzdem war vieles nicht an seinem gewohnten Platz. Doch daran konnte ich jetzt nichts ändern, denn Zeit für einen Hausputz hatte ich nun wirklich nicht.
    Wie zu erwarten war mein Taser beschlagnahmt worden. Normalerweise hätte mir das nicht viel ausgemacht. Zwar trug ich den Taser ab und zu bei mir, wenn ich in die Stadt fuhr, aber er gehörte nicht zu meiner festen Ausrüstung. Jetzt fehlte er mir allerdings schon, da ich drauf und dran war, etwas zu tun, was vermutlich nicht allzu klug war. Ich wollte meinem guten Freund Dominic Castello einen kleinen Besuch abstatten.
    Aber wozu der Taser, wenn Dominic doch nicht mehr besessen war? Ganz einfach: Er

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