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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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ist.«
    Ich verspürte immer noch den Drang, dieses Kaffeekränzchen so schnell wie möglich zu beenden. Aber ich muss zugeben, dass ein Teil von mir auf morbide Weise fasziniert von dem war, was Castello da erzählte. Dieser Typ und ich waren so verschieden, dass er genauso gut einer anderen Spezies angehören konnte! Ich riskierte einen Blick in sein Gesicht und sah, dass er mich mit einer Mischung aus Belustigung und Verbitterung ansah.
    »Es gefällt Ihnen, sich so heftig auspeitschen zu lassen, dass Blut fließt?« Mein Magen machte Anstalten, sich bei dem Gedanken umzudrehen. Es kostete mich eine gehörige Portion Willenskraft, ihn davon abzuhalten.
    Doch Castello schüttelte den Kopf. »Nein, das war ein Ausrutscher. Das kommt nicht wieder vor.«
    »Aber als Sie Ihren Dämon noch hatten, der die Wunden heilen ließ, da hat es Ihnen gefallen?«, hakte ich nach.
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Ein paar harmlose Schmerzen sind okay, aber das geht mir zu weit. Saul war derjenige, der auf die Hardcore-Sachen stand. Wenn es zu heftig zuging, hat er dafür gesorgt, dass ich nichts mehr spüre.« Der Anflug eines traurigen Lächelns. »Als dieses Pack von Gottes Zorn auf mich einschlug, habe ich nicht das Geringste davon gespürt. Saul hat alle Schmerzen auf sich genommen, bis es selbst ihm zu viel wurde und er sich gewehrt hat. Auf diese Art von Schutz werde ich in Zukunft wohl verzichten müssen.«
    »Meinetwegen.«
    Doch Castello überraschte mich ein weiteres Mal. »Nein. Ich weiß, dass Sie nichts dafür können. Hätten Sie es nicht getan, dann jemand anderes.« Er sah mir in die Augen. »Was nicht bedeutet, dass wir beide jemals Freunde sein können. Ich hoffe bei Gott, dass ich Sie nach dem heutigen Tag nie wiedersehe.«
    Keine Ahnung warum, aber das versetzte mir einen Stich. Ich schob meinen immer noch jungfräulichen Kaffeebecher so heftig beiseite, dass er überschwappte und ein Teil des Kaffees auf den Tisch kleckerte. Dann stand ich auf.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, sagte ich. »Sie sind ein ganz schön kranker Typ, Freundchen. Lassen Sie sich lieber helfen, bevor Sie bei der Sache noch draufgehen.«
    Seine Augen blitzten auf, und er war mit einem Satz auf den Füßen. Kurz dachte ich, er würde über den Tisch springen und über mich herfallen. Aber er begnügte sich damit, mich hasserfüllt anzustarren.
    »Wagen Sie ja nicht, ein Urteil über mich zu fällen! Sie wissen rein gar nichts von mir.«
    »Immerhin so viel, dass Sie sich von ihrem Freund bis aufs Blut auspeitschen lassen! Und wenn ihm früher einer dabei abgegangen ist, dann wird das auch jetzt noch der Fall sein. Sie müssen da raus.«
    »Nein, Sie müssen raus, Ms Kingsley. Raus aus meinem Haus!«
    Ich verkniff mir mit Mühe weitere Kommentare. Wenn sein Freund Spaß daran hatte, ihm den Rücken in Fetzen zu schlagen, dann musste es sich um einen waschechten Sadisten handeln. Wie lange würde der sich wohl mit dem harmloseren Vergnügen zufriedengeben, das Castello ihm jetzt nur noch bereiten konnte?
    Ich kannte Castello wirklich nicht, und er gab mir auch nicht gerade viel Grund, ihn zu mögen. Vielleicht fühlte ich mich irgendwie dafür verantwortlich, dass er in Gefahr schwebte. Jedenfalls wollte ich ihm ernsthaft helfen.
    Er folgte mir zur Tür, vermutlich, um sich nicht das Vergnügen entgehen zu lassen, sie hinter mir zuzuschlagen.
    Bevor ich nach draußen trat, drehte ich mich noch einmal zu ihm um. »Sagen Sie Adam, wenn er Ihnen etwas antut, werde ich ihn persönlich ins Nirwana schicken.«
    Vermutlich hoffte ich, er würde mir sagen, dass Adam gar nicht der kranke Perversling war, der ihm das angetan hatte. Aber so viel Glück hatte ich nicht. Castello hielt mir nur die Tür auf und drückte sie hinter mir fest ins Schloss.

10
     
    Nach meinem erfolgreichen Gespräch mit Dominic Castello machte ich eine weitere Fahrt mit dem Zug, diesmal, um nach Hause zu gelangen und dort zu bleiben. Es war Freitagabend, und normalerweise hätte ich mich mit Brian verabredet, aber heute war ich dazu nicht in der Stimmung. Vermutlich würde ich es Brian irgendwann verzeihen, dass er mir kein Alibi gegeben hatte, aber so weit war ich noch nicht. Als ich nach Hause kam, rief ich ihn an und ließ ihn wissen, wo ich war. Unser Gespräch war kurz und angespannt.
    Nachdem ich aufgelegt hatte, räumte ich ein wenig auf und änderte dann ein weiteres Mal den Sicherheitscode meiner Alarmanlage. Ich hatte schon vor meinem Besuch bei Castello

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