Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss
den Mund hatte schieben wollen, in zwei Teile.
»So besser?«, fragte er.
Ich nickte, und Dominic strahlte mich an. Er schien eine ganze Menge mehr für mich übrig zu haben als Adam.
»Also«, sagte Dominic. »Zweiter Versuch. Was ist unser nächster Schritt?«
Ich hätte lieber in Ruhe gefrühstückt und mich auf das köstliche Essen konzentriert, aber unser Vorgehen zu besprechen war vermutlich wichtiger. Leider hatte ich nicht den blassesten Schimmer, was wir tun konnten.
Adam sah mich an. »Ich hatte gestern nicht viel Zeit, um mit Lugh zu sprechen. Kannst du mir eine inoffizielle Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse geben?«
Ich traute ihm immer noch nicht sonderlich, aber wenn ich ihm nichts erzählte, konnte er mich auch einfach wieder k.o. schlagen und ein weiteres Gespräch mit Lugh führen. Also erzählte ich ihm alles, was ich wusste, auch die schmerzhafte Wahrheit über Val.
Als ich zum Ende kam, waren unsere Teller leer. Dominic räumte den Tisch ab und kam dann zurück, um unsere Kaffeetassen wieder aufzufüllen. Es war mir unangenehm, mich auf diese Weise von ihm bedienen zu lassen. Aber meine soziale Kompetenz reichte gerade aus, um zu begreifen, dass es ohnehin zwecklos wäre, mich dagegen zu wehren.
Als Dominic sich wieder hinsetzte, hatte er die Stirn in Falten gelegt. »Aber warum sollte Andrew versuchen, dir einen Mord anzuhängen? Wenn du im Gefängnis sitzt, wird es nicht gerade leichter, dich in Flammen aufgehen zu lassen.«
Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht.
Adam lächelte grimmig. »Und wenn Morgan auf mysteriöse Weise verschwindet, nachdem sie auf Kaution freigelassen wurde? Was würden die Leute dann wohl denken?«
»Oh«, sagte Dominic.
Schöne Vorstellung, dass meine Feinde so gut organisiert und klug waren. Wenn ich schon Feinde haben musste, wären mir schlecht organisierte und dumme wesentlich lieber gewesen.
»Bis jetzt«, fuhr Adam fort, »stehen Andrew, Valerie und drei unidentifizierte maskierte Männer auf unserer Liste mit Feinden. Was uns zu der Frage bringt, wie lang diese Liste sein mag. Was steht bei alldem wirklich auf dem Spiel?«
Ich ließ mir die Frage durch den Kopf gehen. »Lugh hat gesagt, es gehe dabei um einen Erbfolgekrieg. Wenn das stimmt, steht eine Menge auf dem Spiel.«
Adam nickte. »Ja. denke ich auch. Und ein paar niedere Chargen auszuschalten wird kaum genügen. Wir müssen herausfinden, wer das Sagen hat.«
»Müsste das nicht Andrew sein? Also Raphael?«
»Vielleicht, aber ich bezweifle es. Dann hätte er nämlich nicht versucht zu verbergen, dass du Lugh in dir hast. Das ist eins der Privilegien, wenn man das Sagen hat, verstehst du?«
Je mehr ich über Adams Worte nachdachte, desto weniger gefielen sie mir. Je weniger Leute versuchten, mich umzubringen, desto besser, aber Adam erklärte mir gerade, dass die Anzahl wahrscheinlich weitaus größer war, als wir dachten. Nicht unbedingt ein beruhigender Gedanke.
»Vielleicht solltest du mal ein offenes Gespräch mit deiner Freundin Valerie führen«, schlug Dominic vor.
»Genau das habe ich auch gedacht«, sagte Adam.
Mein Magen legte sich wieder in Knoten. Ich hatte mir Mühe gegeben, nicht an Vals Verrat zu denken. Ich wusste, dass ich mich eines Tages damit würde auseinandersetzen müssen, aber das würde verdammt hart werden.
»Wieso rufst du sie nicht an?«, schlug Adam vor. »Bitte sie, sich hier mit dir zu treffen.«
Ich sah ihn erstaunt an. »Und wie bitteschön soll ich ihr erklären, dass ich sie im Haus des Leiters der Sondereinsatzkräfte treffen will?«
»Ich bin sicher, dir fällt was ein.« Er stütze sein Kinn auf die Faust. »Du könntest ihr sagen, dass du beschlossen hast, deinen Freund für mich zu verlassen.«
Dominic lachte und schüttelte den Kopf. Ich widerstand dem Drang, Adam unterm Tisch gegen das Schienbein zu treten.
»Ha, ha, sehr lustig. Aber jetzt mal im Ernst, es wäre mir lieber, mich mit Val an einem öffentlichen Ort zu treffen.« Ich fragte mich beiläufig, warum Adam wollte, dass sie zu ihm ins Haus kommt. Keine der möglichen Antworten gefiel mir sonderlich.
Er drückte den Rücken durch und setzte eine unbeteiligte Miene auf. »Das halte ich für keine gute Idee. Wir müssen den Ort des Treffens unter Kontrolle haben, sichergehen, dass sie keine Verstärkung mitbringt.«
»Sie wird mich nicht an einem öffentlichen Ort zu Asche verbrennen, egal wie viel Verstärkung sie dabei hat. Außerdem besteht immer noch die
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