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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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abhalten.«
    »Nein«, sagte Dominic sanft. »Aber vielleicht bist du in der Lage, ihn … ein wenig zu mäßigen.«
    Das Verhör sollte offenbar nach dem alten Muster »netter Bulle, böser Bulle« ablaufen, und ich hatte eigentlich keine Lust, dabei mitzuspielen. Doch die Alternative lautete, Valerie ohne jeden Beistand der Gnade des bösen Bullen auszuliefern. Sie hatte sich zwar von meiner besten Freundin in meine ärgste Feindin verwandelt, aber es gab gewisse Dinge, die ich selbst meiner ärgsten Feindin nicht wünschte. Und mein Gefühl sagte mir, dass Adam in diese Kategorie fiel.
    »Nichts wie los«, sagte ich und ließ Dominic voranlaufen.
    Dominic schien ungefähr drei Meilen weit weg geparkt zu haben. Vielleicht war ich auch nur dermaßen besorgt, dass es mir so vorkam. Jedenfalls trieb ich ihn geradezu panisch zur Eile.
    Auf der Fahrt zu Adams Haus schwiegen wir. Mein letzter Funken Hoffnung, dass Val meine Freundin sein könnte, war erloschen. Ich spürte eine schmerzhafte Leere in meiner Brust. Ich wollte wissen, warum sie das alles tat, warum sie bei einer Verschwörung zur Vernichtung des Dämonenkönigs mitmischte. Aber warum war ich eigentlich so sicher, dass Lugh auf der Seite der Guten stand? Mehr als sein Wort hatte ich schließlich nicht. Vielleicht war er der Leibhaftige selbst, und Val hatte vollkommen recht, ihn vernichten zu wollen.
    Möglich, aber irgendwie glaubte ich nicht daran. Wenn Lugh der Böse war und Val meine Freundin, dann hätte sie mir wenigstens erklärt, warum sie mich zu töten versuchte.
    Dominic bog in den Parkplatz gegenüber von Adams Haus ein. Er fuhr jedoch nicht in eine der Parkbuchten, sondern fischte nur einen Schlüssel aus der Hosentasche und reichte ihn mir. Ich sah ihn fragend an.
    »Du kommst nicht mit rein?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich zieh mich mal eine Weile in meine eigene Bude zurück. Ich habe keine Lust, in diesen Schlamassel verwickelt zu werden.« Er machte eine Geste in Richtung des Hauses.
    Ich sah ihn kühl an. »Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen – ist das dein Motto?«
    Er erwiderte nichts, aber ich konnte sehen, dass ihn meine Worte kränkten. Diesmal hielt sich mein Mitleid jedoch in Grenzen. Wenn er schon stillschweigend hinnahm, was Adam tun wollte, sollte er wenigstens den Schneid haben, es sich mit anzusehen.
    Ich stieg ohne ein weiteres Wort aus dem Wagen und schlug die Tür mit Schwung zu. Dominic fuhr davon, kaum dass ich die Straße überquert hatte.
    Als ich den Schlüssel ins Schloss schob, war ich einen quälenden Moment lang versucht, es Dominic gleichzutun. Ich fühlte mich zu schwach für diesen Kampf, wollte nicht sehen, was Adam meiner ehemals besten Freundin möglicherweise bereits alles angetan hatte. Doch was sie auch getan hatte, ich konnte sie nicht einfach seiner Gnade überlassen.
    Als ich eintrat, war es ganz still im Haus. Widerwillig ging ich in Richtung Treppe und wischte meine feuchten Handflächen an der Hose ab. Ich wusste, wo Adam und Val zu finden sein würden.
    Eine Peitsche knallte. Valerie gab einen Schrei von sich.
    Im Nu war meine Zögerlichkeit verflogen, und ich rannte die Treppe hinauf. Die Tür zu dem schwarzen Zimmer war geschlossen, aber nicht verriegelt. Ich stürmte ins Zimmer und blieb abrupt stehen.
    Val war mit den Händen an das Fußteil des großen Eisenbetts gefesselt. Jede Hand steckte in einem Paar Handschellen, und jeder Arm war so weit zur Seite gestreckt, dass ihren Handgelenken kaum Spielraum blieb. Adam stand hinter ihr und hatte eine lange, brutal aussehende Peitsche in der Hand. Er hatte Vals Bluse am Rücken aufgerissen, aber es waren noch keine roten Striemen zu erkennen. Anscheinend hatte Adam ihr bisher nur gehörig Angst eingejagt.
    »Sieh einer an«, sagte Adam und drehte sich zu mir um. »Wie nett von dir, uns Gesellschaft zu leisten, Morgan. Ich war gerade dabei, deine Freundin Valerie zu fragen, mit wem sie zusammenarbeitet. Bis jetzt hat sie wenig Bereitschaft gezeigt, mir zu antworten. Vielleicht kannst du sie davon überzeugen, dass ich nicht bluffe.«
    Er ließ den Griff der Peitsche kreisen wie einen Schneebesen, und der lange Lederriemen wirbelte herum wie eine kleine Windhose.
    »Morgan!«, winselte Val und sah mich über die Schulter hinweg an. Ihre Augen waren vom vielen Weinen zugeschwollen. Ganze Rinnsale dunkler Wimperntusche liefen ihre Wangen hinab. »Bitte hilf mir!«
    Ich schluckte meine Wut auf Adam herunter. Er hatte ihr nicht weh getan. Noch

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