Black Mandel
der Band reden. Da könnten wir uns aufteilen«, schlug der Mandel vor.
»Ich übernehm die Band«, sagte ich.
Während der Mandel mit Vilde zur Wohnung von Cristian Hallberg alias Baalberith fuhr, blieb ich noch am Rechner sitzen. Vilde hatte am Telefon arrangiert, dass der Bassist und der Gitarrist von Dark Reich mich in einer Stunde in Skulls Geschäft abholen kamen. In der Zwischenzeit las ich den Wikipedia-Artikel über Therion.
Aksel Raske (* 23. Mai 1973 in Oslo, Norwegen), auch bekannt als »Therion« oder »King Therion«, ist zusammen mit Gunarr »Ujak« Aasen Gründungsmitglied der norwegischen Black-Metal-Band Død.
Neben seiner Tätigkeit als Musiker ist Raske Herausgeber und alleiniger Autor der neuheidnischen Quartalsschrift Fødeland , die wegen rechtsextremer Tendenzen vom norwegischen Staatsschutz beobachtet wird. Von 1993 bis 2003 verbüßte Raske wegen Brandstiftung und fahrlässiger Tötung eine Haftstrafe. Bei dem Brand der berühmten Fantoft-Stabkirche nahe Bergen war unter anderem ein Musiker der Band Godfuck ums Leben gekommen.
Ach Gottchen, schon wieder so ein rechtes Arschloch, dachte ich. Mein Bedarf an solchen Leuten war seit dem Theater letztes Jahr gedeckt.
Bevor Raske mit seinem Schulfreund Gunarr Aasen die Band Død gründete, spielte er für kurze Zeit Bass bei der norwegischen Black-Metal-Formation Godfuck, die zusammen mit Dark Reich für ihre gewaltdarstellenden Bühnenshows bekannt war. Heute bezeichnet Raske diese Bands als »inhaltsleeren Mummenschanz« und bereut seine Zugehörigkeit, räumt aber ein, dass ihm dieses Gastspiel erst den Weg in den »schwarzen Kreis« ( svarte sirkel ) geebnet hat. Trotz seines frühzeitigen Ausstiegs bei Godfuck verhielt sich Thorstein »Hades« Motzfeld, Bandleader und Schlagzeuger von Godfuck, loyal gegenüber Raske, und das erste Død-Album erschien auf seinem Label Bleaklife Records.
Zusammen mit Gunarr Aasen (Schlagzeug) veröffentlichte Raske unter dem Namen Død 1992 das Debütalbum Si Satanas Pro Nobis, Quis Contra Nos , das heute als wegweisend in Sachen atmosphärischer Black Metal gilt. Raske war damals schon ein talentierterer Rhetoriker und besserer Provokateur als Motzfeld, der als Patron der Osloer Black-Metal-Szene galt. Im Rahmen eines internen Wettstreits um die Führung des »schwarzen Kreises« bot sich Raske freiwillig den Tageszeitungen als Sprecher der Szene und Interviewpartner an, um auf die neuheidnische Ausrichtung der Bewegung und ihre feindliche Haltung gegenüber der norwegischen Staatskirche hinzuweisen. Nach den ersten Kirchenbränden reduzierte die Presse die vorher kaum beachteten Interviews auf wenige Kernaussagen und ordnete nicht nur Raske und Død, sondern die gesamte Szene einem extremistischen Okkultismus und Satanismus zu, basierend auf den Texten und Albumcovern von Bands wie Godfuck, Død oder Dark Reich. Die Beteiligung an den ersten Kirchenbränden von 1992 konnte Raske zwar nicht nachgewiesen werden, aber in einem letzten Interview mit der Redaktion des Dagbladet reklamierte er jetzt offensiv die geistige Patenschaft der Brandanschläge, leugnete jedoch seine direkte Beteiligung.
»Möchtest du eine Birne, Drachentöter?«, fragte Skull, der gerade ins Hinterzimmer gekommen war.
»Eine Birne?«, fragte ich.
»Ich hab letzte Woche zu viele verdammte Birnen gekauft«, sagte Skull.
»Gut, dann nehm ich eine Birne«, sagte ich, und Skull legte mir eine steinharte grüne Birne neben den Computer.
Es hält sich zudem ein vermutlich von Raske selbst in die Welt gesetztes Gerücht, er habe 1992 in Stavanger einen Mann erschlagen. Jedoch wurde nie eine Leiche gefunden, und keine Vermisstenanzeige passte zur vermeintlichen Tat.
Anfang 1993 wurde Raske wegen illegalen Waffenbesitzes von der Polizei in Bergen angeklagt. Er kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Im Sommer desselben Jahres wurde er wegen vorsätzlicher Brandstiftung an der berühmten Stabkirche Fantoft in Bergen festgenommen. Bei dem Brand waren fünf Menschen im Innenraum der Kirche ums Leben gekommen, u. a. Thorstein »Hades« Motzfeld. Die Staatsanwaltschaft versuchte bei dem Prozess zu beweisen, dass sich Raske des unliebsamen Konkurrenten und Ex-Mäzens entledigen wollte. Jedoch konnten die notwendigen Beweise vor Gericht nicht erbracht werden, und Raske wurde wegen schwerer Brandstiftung mit Todesfolge zu dreizehn Jahren Haft verurteilt. Nach dem Gerichtsurteil wandte sich Raskes Bandkollege Aasen von ihm ab, dennoch erschien
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