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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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plündern!«
    »Himmelherrgott, Eleanor! Du bist hier keine verdammte Richterin. Du bist eine Mutter mit zwei hungrigen Kindern. Du hast das Fleisch gegessen, das ich am Freitag mitgebracht hab, oder? Das hab ich gestohlen. Aus einem Haus. Und es hat dir geschmeckt.«
    O nein, denkt Gerard.
    Plötzlich hört er Paulo schreien: »Alice ist umgefallen!«
    Dann hört er einen Stuhl zu Boden krachen und dann einen Aufschrei. Gail Hansen lamentiert laut: »O Gott, so wird es uns bald allen gehen!«
    Gerard sagt: »Marisa? Was ist passiert?«
    Dann ist die Leitung tot.
     
    Gerard versucht erneut anzurufen, bekommt jedoch keine Verbindung mehr. Sein Nebenmann erklärt ihm, warum. »Ich arbeite bei Verizon. Viele Leitungen liegen auf der Erde, weil die Leute die Masten fällen und sie verheizen, und die Wartungsteams wissen nicht, wie sie zu ihren Arbeitsplätzen gelangen sollen. Versuchen Sie's später wieder.«
    Gerard ruft Raines an, um sich von den Problemen in der Marion Street abzulenken. Er kommt tatsächlich durch und bittet Raines, die Namen Clayton Cox und Lewis Stokes zu überprüfen.
    »Ich habe gute und schlechte Nachrichten, Chef. Über Lyle Samuelson.«
    »Die gute zuerst«, sagt Gerard und betet, dass mit Alice Lee nichts Schlimmes passiert ist.
    »Folgen Sie der Spur des Geldes, Commander. Fahrzeuge mögen liegenbleiben, es mag keine Lebensmittel mehr geben und kein Öl mehr fließen, aber Geld ist immer noch gesprächig. Lyle hat sich vor vier Jahren zur Ruhe gesetzt, richtig? Hat sich abfinden lassen, sagten Sie. Also, acht Monate später zahlt er Steuern auf eine Million Dollar, ein Honorar, das er nach dem Ausscheiden bei Cougar als › privater Berater ‹ für Mikrobiologie erhalten hat. Alles legal.«
    »Wer hat ihn bezahlt?«, fragt Gerard.
    »Irgendeine auf den Cayman-Inseln registrierte Firma namens Applied Technologies. Eine Scheinfirma, wie wir inzwischen rausgefunden haben. Kein Gebäude, keine Mitarbeiter. Die Zentrale befindet sich in einem Wandschrank.«
    »Das ist die gute Nachricht? Die Spur verläuft einfach im Sand?«
    »Nein! Folgen Sie der Spur des Geldes! Die Regierung der Cayman-Inseln ist sehr kooperativ. Das Geld für Applied Technologies wurde telegrafisch via Österreich aus der Schweiz überwiesen. Klassischer Geldwäscheprozess. Habe ich schon tausendmal erlebt.«
    »Das Geld kommt also ursprünglich aus der Schweiz?«
    Raines seufzt. »Das ist die schlechte Nachricht. Sämtliche Gelder wurden in bar auf das Schweizer Konto eingezahlt.«
    »Ich dachte, das wäre besser.«
    »Nein, Bareinzahlungen kann man nicht zurückverfolgen. Jemand geht mit einem Koffer Bargeld in eine Bank, zack, zack, und spaziert wieder raus. Die Bänder aus den Überwachungskameras wurden gelöscht. Aber Interpol konnte den Bankangestellten ausfindig machen, der das Konto angelegt hat. Seine Beschreibung des Kunden: männlich, Engländer, falscher Name.«
    »Lassen Schweizer Banken sich denn keinen gültigen Ausweis vorlegen?«, ereifert sich Gerard.
    »Doch. Und der heißt Geld. Das war der erste Teil der schlechten Nachricht. Der zweite Teil lautet: Lyle Samuelson wurde im September, kurz vor dem Ausbruch, in Massachusetts ermordet. In seinem Haus im Wald.« Gerard schließt die Augen.
    »Und keiner weiß, wer ihn ermordet hat, richtig?«
    »Sie können ja Gedanken lesen«, erwidert Raines. »Damit kommen Sie ins Fernsehen.«
     
    Der Himmel wirkt blauer ohne Kondensstreifen. Die Luft ist klarer ohne Autos auf den Straßen.
    Endlich, eine Stunde später, hat Gerard Marisa am Apparat. Sie wirkt erschöpft und wie unter Schock.
    »Alice hatte einen Schlaganfall, Greg. Sie lebt zwar noch, aber es geht ihr sehr schlecht. Dr. Neuman aus der Jennifer Street ist rübergekommen. Er hat aber keine Medikamente mehr. Er meint, sie wird die Nacht nicht überleben.«
    Marisa klingt, als wäre sie den Tränen nahe.
    Alice, denkt er, voller Trauer über das zunehmende Leid überall. Er erinnert sich daran, wie die alte Dame auf seine Kinder aufgepasst hat, als sie noch klein waren. Wie sie für das jährliche Straßenfest immer Blaubeermuffins gebacken hat.
    Ich werde beim FBI anrufen und denen sagen, wonach sie in Massachusetts suchen sollen. Ich habe genug getan. Meine Familie braucht mich jetzt.
    »Ich komme nach Hause, Marisa.«
    »Kommt gar nicht in Frage! Und soll ich dir sagen, warum? Überall auf der Welt rennen Experten und Politiker rum und richten nichts aus«, sagt sie. »Ich liebe dich. Wir alle lieben

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