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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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sehr.«
    Der Captain schaut seinen Copiloten an. »So eine Scheiße«, sagt er.
    Die Hauptstadt des Bundesstaates New York wirkt wie eine seltsame Mischung aus erster und dritter Welt, als sie die Wolkendecke durchbrechen. Die Innenstadt – zweifellos Zone A – ist hell erleuchtet. Der Rest der Stadt liegt im Dunkeln, nur hier und da sind Feuer zu sehen. Lodernder Müll. Brennende Häuser. Eine riesige Feuersbrunst – vielleicht eine Fabrik – am Ufer des Hudson.
    »Halten Sie sich gut fest. Das könnte eine holprige Landung werden.«
    Die Räder setzen mit einem heftigen Ruck auf dem Boden auf. Das Flugzeug bricht aus, fängt sich jedoch wieder. Durch das Fenster sieht Gerard die Lichter der Pistenbefeuerung vorüberhuschen. Der Sturm fegt in den Innenraum des Flugzeugs, als die Stewardessen die Türen öffnen. »Ich kann nur für Sie hoffen, dass Sie richtig liegen«, knurrt der Captain, als Gerard auf die tragbare Treppe tritt. Die hydraulischen Gangways funktionieren nicht, da auch bei ihnen das Schmieröl kontaminiert ist. Eine einzelne Gestalt in einem Parka mit Kapuze wartet am Fuß der Treppe und blickt im heftigen Schneetreiben nach oben.
    »Commander Greg Gerard? Ich bin Patricia Saiko, FBI-Büro Albany.«
    Die mittelgroße, schlanke Frau mustert ihn mit ihren dunklen, asiatischen Augen unter der Kapuze hervor. Als sie im Terminal die Kapuze herunterschlägt, kommt ein schmales, intelligentes Gesicht zum Vorschein. Ihr Haar ist schwarz und kinnlang. Sie ist für einen Marsch durch den Wald gekleidet, ebenso wie ein halbes Dutzend Leute, dem Aussehen nach zu urteilen alles Wissenschaftler, die an langen Klapptischen sitzen und Sandwiches verschlingen. Auf dem Teppichboden im Terminal liegen Schlafsäcke ausgebreitet.
    »Beim ersten Tageslicht brechen wir nach Massachusetts auf«, sagt Patricia Saiko, als befänden sie sich im von Kriegswirren zerrissenen Somalia. »Zu unserer Gruppe gehören fünf FBI-Leute und die besten Experten, die wir für Sie in der kurzen Zeit zusammentrommeln konnten. Ein Mikrobiologe von der Umweltschutzbehörde. Ein Spezialist für Giftstoffe. Ein DNA-Experte von der State University New York. Lebensmittel und Gerätschaften werden wir auf Schlitten und Schneemobilen transportieren. Abseits der Interstate sind die Straßen nicht geräumt. – Wollen Sie nicht etwas essen?«
    »Wir brechen sofort auf«, sagt Gerard.
    Agent Saiko lächelt ihn auf eine Weise an, die ihm zu verstehen gibt, dass ihr zwar sein Tatendrang gefällt, sie hier aber immer noch das Sagen hat. »Trinken Sie einen Kaffee.«
    »Ich brauche keinen Kaffee.«
    »O doch, den brauchen Sie. Mir ist die Bedeutung dieses Einsatzes bewusst, aber im Dunkeln loszugehen ist zu riskant. Die Straßen sind nicht sicher, und ich musste den Begleitschutz auf fünf Mann beschränken, damit Ihre Leute mitkommen können. Falls irgendwas schiefgeht, sind wir auf uns selbst gestellt, verstehen Sie? Gehen Sie da rüber und machen Sie sich mit den Experten bekannt. Essen Sie ein Thunfischsandwich.«
    »Wir sollen also bis Tagesanbruch hier rumsitzen und Zeit vergeuden?«
    »Das da draußen ist keine Stadt. Man kann nie wissen, was einen erwartet. Wir sorgen nur dafür, dass Sie diesen Einsatz nicht mit Ihrem Leben bezahlen, Commander. Ich habe von dem Hinterhalt in Nevada gehört. Ich dachte, Sie hätten daraus vielleicht gelernt, dass es nicht immer klug ist, sofort loszurasen.«
     
    Nur eine Spur auf der Interstate 90 ist geräumt, zu beiden Seiten flankiert von Schneewehen, die immer höher werden, je weiter sie nach Osten vordringen. Gerard sitzt im Landrover neben Patricia Saiko, die die ganze Zeit über Funkkontakt mit Militärposten entlang der Straße hält. Mautstationen dienen als Minicamps für Soldaten. Die Schneewehen sind über anderthalb Meter hoch. Die Landrover ziehen flache Anhänger, die mit Schneemobilen und Lastschlitten beladen sind.
    Ich weiß noch, wie wir mit den Kindern einmal über Weihnachten in die Berkshires gefahren sind, denkt Gerard. Wir haben uns ins Revere Inn in Lenox einquartiert. Auf dem Mount Greylock haben wir Skilanglauf gemacht, und in Great Barrington waren wir in guten Restaurants essen. Annie war total begeistert vom Norman Rockwell Museum und dem Geburtshaus von Herman Melville.
    Er hat die Experten über die Situation unterrichtet und ihnen erklärt, dass sie zu einem Haus im Wald fahren und es von oben bis unten auseinandernehmen werden, auf der Suche nach Forschungsberichten,

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