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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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solche Informationen können genauso wertvoll sein wie Dinge, die nur mit viel Mühe zu ermitteln sind.«
    Auf der Website von Tangier entdeckt Gerard Nachrichten über einen Streik, aufgrund dessen die französische Abteilung für die Produktion von Ölförderflüssigkeiten im August geschlossen wurde.
    Raines hat auf seinem Bildschirm die Website von Cougar vor sich, auf der eine Ankündigung besonders hervorgehoben ist.
    Anlässlich des Streiks bei Tangier hat Cougar eine Reihe von Verträgen der Firma übernommen. »Außerdem«, fügt Raines hinzu, »haben sie diesen Monat kostenlose Proben eines neuen Bakterizids verschickt. Nach meiner Berechnung« – er gibt Ziffern ein und wird noch aufgeregter angesichts der Ergebnisse – »haben wir im August bei den später verseuchten Ölfeldern eine 42-prozentige Überschneidung mit Cougar-Produkten, bei den verseuchten Pipelines eine 67-prozentige. Das kann selbst Hauser nicht mehr ignorieren, Boss! Die Zahlen sind enorm!«
    Zehn Minuten später befindet sich Gerard oben in Theresas Wartezimmer. Seit ihrem Streit hat sie die täglichen Besprechungen ausgesetzt. Es ist schwieriger geworden, sie zu erreichen. Sie behandelt ihn wie einen Aussätzigen. Aber ich kann ihr nur raten, mich jetzt ausreden zu lassen, denkt er.
    Im Fernseher des Laborvorraums werden gerade Plünderungen von Supermärkten in Tampa, Omaha und Dallas gezeigt. UNRUHEN BREITEN SICH AUF ZWANZIG STÄDTE AUS. LEBENSMITTELVERSORGUNG WIRD STAATLICH ORGANISIERT, besagt der Untertitel, während Theresas mürrische Sekretärin ihn hereinwinkt.
    Mit versteinerter Miene hört Theresa ihn an. Anschließend verkündet sie, sie werde Gerards Theorie »an Hauser weiterleiten«.
    »Colonel, irgendwer muss diese Fabriken auf Delta-3-Rückstände überprüfen. Das ist absolut elementar. Und logisch. Finden Sie zumindest heraus, ob das FBI das schon überprüft hat. Oder schicken Sie mich zu Hauser, damit ich es ihm erklären kann.«
    »Sind Sie taub, Commander? Sie bleiben hier.«
    Als er wütend in den Keller zurückkommt, empfängt ihn Raines in Jubelstimmung.
    »Es ist ein Mädchen! Ein Mädchen«, strahlt Raines und drückt Gerards Hand. »Wir werden sie Emily nennen, nach meiner Mutter. Sie wiegt 2600 Gramm! Und die Krankenschwester sagt, dass Lizzy noch eine Weile bei ihr bleiben kann. Das ist sicherer. Sie haben dafür gesorgt, Sir. Sie haben uns geholfen. Ihretwegen werden sie etwas zu essen haben und …«
    Dann verstummt Raines, denn er spürt, dass Gerard an die eigene Familie denkt. Das Gesicht des Hünen wird ernst.
    »Sie müssen in den Außendienst, Boss. Die Arbeit am Computer kann ich auch allein machen. Wir können uns per Telefon abstimmen.«
    Als Gerard zu Hause anruft, hört er Annie im Hintergrund schluchzen. Eine ihrer Freundinnen ist im Rock Creek Park von zwei Männern vergewaltigt worden, die anschließend unbehelligt entkommen konnten. Paulo sagt, der Vater eines Freundes, der in Deutschland stationiert sei, habe angerufen und berichtet, dass die amerikanischen Soldaten meutern und verlangen, nach Hause fahren zu dürfen. Marisa erzählt, dass sie auf dem Nachhauseweg nach dem Gottesdienst Gordon Dubbs gesehen hat, der gemeinsam mit anderen Männern Kisten in die Oase geschleppt hat. »Einer von ihnen hat irgendetwas über Waffen gesagt. Die Männer sahen brutal aus. Ich kenne sie aber nicht, Greg. Das macht mir Angst.«
     
    13. November. 16 Tage nach dem Ausbruch.
    »Die Sequenzierung ist beendet. Wir haben jetzt die endgültigen Ergebnisse.«
    Gerard steht inmitten deprimiert wirkender Wissenschaftler im Labor. Durch das Fenster kann er auf die menschenleeren Straßen von Fort Detrick blicken. Das Heizöl geht allmählich aus, selbst hier.
    »Wir haben keine Ahnung, welches der dominierende Organismus ist. Wir sind ratlos«, gesteht der leitende Wissenschaftler ein. »Wie alle anderen auch.«
    Seine Mitarbeiter schweigen, sie sind mit den Gedanken bei ihren Familien. Die Hoffnung verwandelt sich in Angst.
    »Wir werden uns Gen für Gen in mühevoller Kleinarbeit ansehen und können nur hoffen, das Biest zu finden, dem wir dieses Desaster zu verdanken haben«, sagt der Wissenschaftler in dem Versuch, sich selbst aufzumuntern. »Wir lassen nicht locker.«
    Gerard rennt ein Stockwerk höher und stürmt in Theresas Büro, aber die Sekretärin erklärt ihm, dass Theresa nicht da ist. Beim Anblick der Fernsehbilder im Wartezimmer erstarrt er. Atlanta ist zu sehen, die Stadt, in der er

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