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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Mannes gleiten, der sich auf den Ellbogen stützt.
    Wenn man auf Frauen steht, ist sie wirklich scharf.
    »Du siehst müde aus«, sagt die Frau lasziv und sexhungrig. Sie blickt in die versteckte Videokamera. Ebenfalls ein teures Stück.
    Claytons Mentor spart weder am Geld noch an Vorsichtsmaßnahmen. Eines Tages, das weiß er jetzt schon, wird er die Frau ebenso töten wie den Mann, der sie für diese Aufnahmen rekrutiert hat.
    »Meine Frau verbringt die Nacht bei ihrer Mutter in Reston«, sagt der Mann, als wäre seine Anwesenheit ein Geschenk. Er fährt mit der Fingerkuppe über den flachen Bauch der Frau bis zum sorgfältig getrimmten schwarzen V der Schamhaare.
    »Deshalb kann ich länger bleiben als sonst«, fügt er hinzu.
    Mir wär's lieber, ihr würdet mehr reden, denkt Clayton, angewidert von dem unreinen Körperkontakt, und spürt gleichzeitig, dass ihn der Anblick des Mannes erregt und animalische Triebe in ihm weckt.
    Schon ziemlich lange her, denkt er und öffnet den Reißverschluss seiner Hose.
    »Dann bleibst du ja die ganze Nacht bei mir!«, ruft die Frau aus und klatscht in gespielter Entzückung in die Hände.
    »Du weißt doch, dass das nicht geht.«
    Sie zieht einen Schmollmund. »Nie bleibst du.«
    Großartige Schauspielerin, denkt Clayton, während er sich im Wohnzimmer seines gemieteten Hauses selbst streichelt. Von früheren Bändern weiß er, dass die Frau, kaum dass der Mann verschwunden ist, unter die Dusche springen und sich gründlich abschrubben wird. Sie wird die Bettwäsche in die Waschmaschine werfen, sich die Zähne putzen und die Zahnbürste anschließend wegwerfen. Sie wird sich von seinem Schweiß, dem Sperma und seinen Berührungen reinigen.
    »Ich hab's dir doch erklärt, Schätzchen«, sagt der Mann. »Ich muss zu Hause sein, wenn Ann anruft, sonst wird sie misstrauisch. Sie ruft absichtlich an, weil sie glaubt, ich hätte eine Geliebte in D.C.«
    »Misstrauisch? Bei dir?« Die Frau lacht und nimmt seinen erigierten Penis in die Hände. »Wo du doch so ein treuer Ehemann bist …«
    Sie drückt den Mann auf den Rücken.
    »Ein liebender Ehemann …«
    Sie leckt ihn, nimmt ihn in den Mund. Sie streckt ein Bein über seine Hüfte, stöhnt vor gespielter Lust auf und lässt ihr Gesäß kreisend auf seine muskulösen Schenkel sinken.
    »Ein Ehemann, dem seine Rechte verweigert werden«, sagt sie, schiebt sich vor und zurück, während er immer heftiger keucht. Das Gesicht des Mannes ist verzerrt vor Lust.
    Eigenartig, dass Freude und Schmerz manchmal gleich aussehen, denkt Clayton.
    Sein Ururgroßvater hatte über Sex geschrieben: »Die Männer waren jung und kraftvoll; ihr heißes Blut verlangte unbewusst sein Recht und peinigte den Leih mit unbestimmtem Verlangen.«
    Außer dass mein Ururgroßvater dieses Verlangen gewiss nicht für unbestimmt gehalten hat, denkt Clayton. Und ich auch nicht.
    Schließlich ist man in einem neuen Land, umgeben von Fremden. Man muss sich Erleichterung verschaffen, und wenn es nur für einige Sekunden ist. Käufliche Frauen sind, wie sein Ururgroßvater schon sagte, »verbraucht und nicht verträglich für einen gesunden Mann«.
    Clayton gönnt es sich, für einige kurze zuckende Augenblicke seinen Körper zu verlassen und sich ganz der fleischlichen Ablenkung hinzugeben, während er den Mann beobachtet.
    Ah.
    Danach wirkt das Pärchen schmutziger und erregt nur noch seine professionelle Neugier. Die Frau spielt gerade die Beleidigte.
    Der Mann sagt: »Du weißt doch, dass ich nicht über meine Arbeit sprechen darf.«
    »Aber ich habe Angst. Erzähl mir wenigstens so viel, dass ich beruhigter sein kann.«
    Und der Mann kapituliert. Ein hochrangiger Offizier, aber ein bisschen Lecken an der richtigen Stelle reicht, um sein Gehirn in Gemüse zu verwandeln. Clayton greift in die Chuckles-Packung und schiebt sich ein Zitronenbonbon in den Mund.
    »Du darfst aber mit niemandem darüber reden«, sagt der Mann.
    »Das würde ich nie tun.«
    »Wahrscheinlich wird das, was ich dir jetzt sage, nie eintreten. Ich bin sicher, dass es unseren Wissenschaftlern gelingt, Delta-3 rechtzeitig zu vernichten …
    In den nächsten Wochen könnte das Gerücht aufkommen«, erzählt General Hauser seiner Geliebten, »dass Washington in Zonen aufgeteilt wird.«
    Die Augen der Frau weiten sich. »Aber du hast doch gesagt, das Problem war bald gelöst.«
    »Ich habe gesagt, wahrscheinlich. Außerdem liegt deine Wohnung südlich der Calvert Street Bridge, da bist du in

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