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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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los, um ein paar Verkehrsschilder aus Metall zu klauen, mit denen wir die Fenster im Erdgeschoss sichern können. Und ich frage Frank Wallard, den ehemaligen Rausschmeißer vom Clyde's, ob er sich uns anschließen will.
    Gail wartet bereits in 1F, als Gordon kommt, hereingelassen von Basil, der weiß, was er zu tun hat, wenn Frauen aufkreuzen. Das kleine Apartment wurde so eingerichtet, dass Gordon dort Besucher empfangen kann: potenzielle neue Mitbewohner, attraktive Frauen, die irgendetwas von ihm brauchen, Armeeangehörige, die ihm stecken, welche Strecke der nächste Lebensmitteltransport nehmen wird, und bald, so hofft er, Abgesandte anderer Territorialherren.
    Beim Eintreten lässt er genüsslich den Blick über die erbeuteten Ledersofas, die schicke Anrichte und das französische Bett mit den Seidenbezügen schweifen. An den Wänden hängen abstruse, aber teure Kunstwerke, die Gail Hansen ihm für Wodka überlassen hat, und darunter ein Regal mit einem erstklassigen Nakamichi-CD-Player und tausend CDs: Jazz, Rock und sogar klassische Musik für die versnobten Intellektuellen, die hin und wieder bei ihm aufkreuzen.
    Aber es ist eiskalt hier drin.
    »Hallo, Gordon. Heute hab ich was ganz Besonderes zum Tausch anzubieten.«
    Er riecht ihre Fahne aus einem Meter Entfernung. Sie sieht von Tag zu Tag heruntergekommener aus. Ihr ehemals hochmütiges Gesicht – das ihm früher immer das Verlangen verursacht hat, ihr eine zu verpassen – wirkt zunehmend ängstlich und verkrampft. Ihre Kleider sind verlottert, seit sie sie nicht mehr in die Reinigung bringen kann. Und keine Spur mehr von Make-up. Die äußere Erscheinung der berufstätigen Frau – schicke Kostüme, teure Frisur, auf Hochglanz polierte Schuhe – gehört der Vergangenheit an.
    »Ich habe Ihnen ein großartiges Ölgemälde von Savilliari mitgebracht«, sagt sie und zeigt ihm eine lächerliche Leinwand. Schwarz in schwarz. Nicht mal ein Bild. Bloß dick aufgetragene Farbe.
    »Ich brauch nicht noch mehr Kunstwerke«, sagt er.
    »Im Gegenteil, Gordon. Das ist ein unglaublich sicheres Investitionsobjekt.«
    »Und warum behalten Sie's dann nicht?«
    »Könnten wir nicht bei einem Cocktail über diese Frage diskutieren?«, erwidert sie und schlägt die Beine übereinander, die gar nicht schlecht sind, wie er zugeben muss.
    »Könnten Sie nicht einfach die Klappe halten und mir lieber einen blasen?«, sagt er.
    Gail ist schockiert und aufgebracht, aber das schert ihn einen Dreck. Es erregt ihn, sich zu fragen, wie viel Demütigung sie wohl einstecken wird. Sie kaschiert ihre Wut mit einem fast hysterischen Lachen. »Sie haben aber einen ziemlich derben Humor, Gordon«, sagt sie.
    »Für Sie Mr Dubbs.«
    Er erklärt ihr, dass er leider kaum noch Wodka hat und seine restlichen Alkoholvorräte für wichtige Tauschgeschäfte braucht und nicht für Nachbarn, die ihm um einen Gefallen bitten. Falls diese Ölschinken alles seien, was sie anzubieten habe, gebe es bestimmt andere Leute – im Besitz von Alkoholika –, die ihre Wände gern mit dem Zeug schmücken würden. Während er sich genüsslich an ihrer süchtigen Bedürftigkeit weidet, verkündet er, er müsse seinen schwindenden Vorrat an Wodka, Whisky und Rum sorgsam hüten, »es sei denn, Sie hätten wirklich was Brauchbares für mich«.
    Dann steht er auf, um zu gehen, doch sie hält ihn am Ärmel fest.
    Nach dem Blowjob – das letzte Mal, dass er sich darauf eingelassen hat, denkt er – bietet er ihr eine viertelvolle Flasche gepanschten Three-Czars-Wodka für das scheußliche Bild an und genießt es, dass sie ihren Stolz herunterschluckt und das Angebot schließlich akzeptiert. Als er gerade denkt, er sollte Teddie auch ein paar Mädels besorgen, hört er Gail sagen: »Ich hab denen gesagt, sie sollen unsere Ölvorräte zum Tausch anbieten! Aber die wollen ja nicht auf mich hören!«
    »Wie bitte?«
    »Gerard und die anderen Männer haben siebeneinhalbtausend Liter Heizöl aufgetrieben und in einem Keller gelagert. So viel brauchen wir eigentlich gar nicht. Vielleicht kann ich sie ja überreden, Ihnen einen Teil davon zum Tausch anzubieten. Brauchen Sie vielleicht Heizöl, Gordon?«
    »Davon haben wir mehr als genug«, antwortet er, während sein Puls höher schlägt.
    Er versichert ihr, dass sie wiederkommen darf, und schickt sie weg. Dann geht er nach oben. Seine Gedanken rasen. Vom Fenster aus sieht er, wie aus jedem zweiten Schornstein in der Marion Street Rauch aufsteigt. Kein Zweifel, da drüben

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