Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
Vom Netzwerk:
sind die Heizungsanlagen in Betrieb. Ob Gail übertrieben hat? Siebeneinhalbtausend Liter? Und wo haben sie das Zeug gebunkert?
    Das muss er unbedingt in Erfahrung bringen.
    Als »Friedensangebot« packt er ein paar Dosen Thunfisch und Bohnensuppe ein.
    Ich werde ihnen sagen, ich hätte gesehen, wie hungrig die Kinder in der Marion Street aussehen.
    Für den Fall, dass sich draußen irgendwelche Banden rumtreiben, schiebt er sich seine Glock-9-mm in den Gürtel.
    Er vergewissert sich, dass Lester die Monitore der Überwachungskameras im Auge behält, die er installiert hat, um zu verhindern, dass irgendjemand das Warenlager in seiner Wohnung plündert. Dann marschiert der zukünftige Häuptling von Nordwest-Washington, der Chefdenker für die Schwachköpfe – gefolgt von seinem Leibwächter Basil –, durch den Regen die Connecticut Avenue hinunter in Richtung Marion Street.
    Kurz vor der Abbiegung schickt er Basil zurück, sagt ihm, er soll sich nicht besaufen und wieder herkommen, sobald er ihn anruft.
    »Sie könnten mir doch dieses hübsche, dunkelhäutige Mädchen mitbringen«, sagt Basil. »Die kleine Gerard.«
    »Was hab ich dir über kleine Mädchen gesagt?«, faucht Gordon.
    Basil lässt seinen kleinen Kopf hängen.
    »Es war nicht meine Schuld. Sie hat angefangen zu schreien.«
    Gordon lässt Basil stehen, der ihm nachblickt wie ein läufiger Straßenköter, und biegt in die Marion Street ein. Er geht an dem Subaru vorbei, der das Nordende der Straße blockiert, und tritt auf die Veranda der Gerards.
    Ich werde sie fragen, ob sie sich mit uns zusammentun wollen, damit wir uns gegenseitig beschützen können. Dann werde ich beiläufig eine Bemerkung über Heizöl fallen lassen. Mal sehen, wie sie darauf reagieren.
    Aber er braucht sich die Mühe gar nicht zu machen. Als er gerade die Klingel drücken will, hört er durch das offene Fenster, wie Gail Hansen und Marisa Gerard sich streiten.
    »Wieso können wir das überschüssige Öl nicht zum Tausch anbieten?«
    »Niemand darf wissen, dass wir es haben, Gail! Kapierst du das denn nicht?«
    »Hey!«, bellt eine männliche Stimme hinter ihm. »Was machen Sie da?«
    Gordon wirbelt herum. Aus dem strömenden Regen taucht ein Typ in einem Parka mit Kapuze auf, den Gordon aus der Nähe als diesen Arsch von Exmarine erkennt, einer von Gerards Musterknaben.
    »Gordon Dubbs! Was haben Sie da in der Tüte?«, will der Typ wissen.
    Das kann nicht wahr sein! Wir leben in einem freien Land. Ich kann gehen, wohin ich will.
    Jetzt taucht ein zweiter Mann auf der Veranda auf, eine Pistole in der Hand.
    Die sind bewaffnet, denkt Gordon alarmiert.
    Er tritt den Rückzug an. »Ich wollte die Gerards besuchen.«
    Seine Tüte wird ihm aus der Hand gerissen. Im selben Augenblick öffnet sich die Tür und Mrs Gerard schaut heraus.
    Gordon will um jeden Preis eine Szene vermeiden. Er verlegt sich auf seinen Charme und setzt sein altbewährtes Filmstarlächeln auf.
    »Lassen Sie mich erklären.«
    »Da sind ja Lebensmittel drin«, knurrt der Marine und hält die Thunfischdose hoch wie ein Beweisstück vor Gericht, als hätte Gorden sie gestohlen, was natürlich zutrifft, aber von anderen Leuten, nicht von denen hier. Diesen Leuten wollte er die Lebensmittel schenken.
    »Wessen Haus haben Sie ausgeraubt, Dubbs?«
    Ganz langsam lässt Gordon die Hand sinken, um sein Handy aus der Tasche zu nehmen. »Mir ist aufgefallen, dass die Kinder hier in der Straße so hungrig aussehen.«
    »Schusswaffe!«, schreit der ehemalige Marine, als er das Schimmern des Handys sieht.
    Der Schlag trifft Gordon in den Bauch und schleudert ihn zu Boden. Er bekommt keine Luft, er könnte brüllen vor Wut. Die beiden Typen fassen in seinen Gürtel, um ihm die Glock abzunehmen. Dabei merken sie, dass er nur nach seinem Handy gegriffen hat, und helfen ihm auf. Wortlos händigen sie ihm seine Tüte aus und verjagen ihn mit vorgehaltener Pistole aus der Straße. Sie kommen noch nicht mal auf die Idee, sich zu entschuldigen. Immerhin geben sie ihm seine Waffe zurück, wenn auch ohne Magazin.
    Gail hat die Wahrheit gesagt, das weiß er jetzt trotz der mörderischen Schmerzen in seinen Eingeweiden, die seine Wut noch verstärken.
    Diese Arschlöcher haben siebeneinhalbtausend Liter Heizöl gebunkert.

15. KAPITEL
    1. Dezember. Abenddämmerung in Nevada. 34 Tage nach dem Ausbruch.
    Dr. Veejay Varunisakera wirkt von Sekunde zu Sekunde beunruhigter.
    »Soll das heißen, dass Delta-3 sich jetzt schon auf Menschen

Weitere Kostenlose Bücher