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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Frau, auf der Stelle zu laufen. Anschließend hat sie die Kulturen inkubiert, und vier Tage später waren sie infiziert …«
    »Die Bakterien wurden durch die Luft übertragen.«
    »Forschen Sie immer vor Ort. Sie haben nichts Falsches getan.«
    Evanders Stimme reißt Gerard aus seinen Gedanken. »Sie sind zu einer Entscheidung gekommen. Und nur damit Sie's wissen, ich habe mich nach Ihren Proben erkundigt. Die Fläschchen sind zerbrochen. Deswegen haben Sie keine Empfangsbestätigung erhalten.«
    Mit trockenem Mund nimmt Gerard seinen Platz im Konferenzsaal ein. Die Offiziere machen ernste Gesichter. Aber vielleicht sehen sie immer so aus, egal welches Urteil sie verkünden.
    »Commander Gerard, wir haben mit General Hauser telefoniert und von ihm erfahren, dass Ihre Geschichte über die Proben jeglicher Grundlage entbehrt.«
    Ihm wird übel. »Hauser weiß nichts davon.«
    »Wir haben uns ziemlich lange mit Ihrem Fall beschäftigt. Wir haben festgestellt, dass Ihre Befehlsverweigerung neun Todesopfer zur Folge hatte. Sie haben damit wichtige Kräfte für den Kampf gegen den Terrorismus gebunden, zudem waren Sie der Grund dafür, dass die Arbeit bei Cougar unterbrochen wurde. Wir können nicht zulassen, dass jeder, der glaubt, er hätte eine Theorie, Sand ins Getriebe streut.«
    Gerard wird schwarz vor Augen. Das kann nicht wahr sein.
    »Unter normalen Umständen würden solche Vergehen mit einer Gefängnisstrafe geahndet. Aufgrund Ihrer Motive und Ihres Lebenslaufs sind die Mitglieder dieses Gerichts geneigt, Milde walten zu lassen. Aber wir leben in einem Ausnahmezustand. In Hinblick auf den Vorwurf der Plünderung entscheidet das Gericht auf Zweifel für den Angeklagten. In allen anderen Punkten wurden Sie für schuldig befunden.«
    Gerard hört die Worte wie aus weiter Ferne.
    »Wir glauben, dass Sie nicht aus Eigennutz gehandelt haben. Aber die Ordnung muss aufrechterhalten werden. Auf der Grundlage des neuen Notstandsgesetzes werden Sie zum Tode verurteilt. Die Urteilsvollstreckung wird morgen stattfinden. Vielleicht haben Sie in gutem Glauben gehandelt, Commander. Möge Gott Ihrer Seele gnädig sein.«

17. KAPITEL
    6. Dezember. 36 Tage nach dem Ausbruch.
    Die Soldaten holen Gerard um 8 Uhr 30 ab. Zusammen mit dreißig weiteren Männern und Frauen wird er auf die mit einer Plane überdachte Ladefläche eines Militärtransporters gepfercht.
    Dafür haben sie genug Benzin, denkt er, als der Transporter aus der Stadt hinaus in die Wüste rumpelt. Die Gefangenen starren ins Leere, schluchzen oder klammern sich aneinander. Letzte Nacht im Dunkeln hat er sie miteinander flüstern hören, daher kennt er einige ihrer Geschichten und Ausreden. Manche haben bestritten, die ihnen zur Last gelegte Tat begangen zu haben, andere haben mit ihren Taten geprahlt.
    »Ja, ich hab einen Soldaten erschossen. Er ist in mein Haus eingebrochen.«
    »Das verdammte Krankenhaus war leer, und da drin gab's jede Menge Lebensmittel.«
    Die Plane ist geschlossen und die Hitze ist unerträglich. Wegen der immer holpriger werdenden Fahrt vermutet er, dass sie über offenes Gelände fahren. Zehn Minuten später, als sie anhalten und die Plane angehoben wird, sieht er, dass er richtig gelegen hat.
    Einer nach dem anderen werden die Namen der Gefangenen aufgerufen. Wenn man nicht antwortet, werden die Soldaten grob. In der Ferne sieht Gerard lavendelfarbene Berge, er riecht Stiefelleder, Schweiß, Säure und Salbei.
    »Gregory Gerard?«
    Er klettert von der Ladefläche. Sein Handy und sein Ausweis sind konfisziert worden.
    Was für ein wunderschöner Morgen!
    Im Stillen bittet er Marisa um Vergebung.
    Ich habe dich im Stich gelassen, denkt er.
    Die Gefangenen marschieren auf die Berge zu, über ihnen kreisende Geier und kleine, lockere Wolken.
    »Im Dezember dürfte es eigentlich gar nicht so heiß sein«, sagt ein Mann.
     
    Eine Stunde später marschiert Generalmajor A. L. Hauser in Washington entschlossen über den Korridor des Pentagons zu den Büroräumen seines Vorgesetzten, Staatssekretär des Verteidigungsministeriums Dennis Ames, um diesem seinen morgendlichen Bericht zu erstatten, gespickt mit Fakten und Plänen.
    Hauser denkt: Ich möchte Delta-3 ja niemandem an den Hals wünschen, aber die vergangenen Wochen waren eine einzigartige Gelegenheit für mich, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
    Hauser, der Berater des Weißen Hauses, der hochrangige Bürohengst, der dank seines Jobs im Krisenstab zu Macht gekommen

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