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Black Rabbit Summer

Black Rabbit Summer

Titel: Black Rabbit Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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Klamotten von ihr am Fluss gefunden worden.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Scheiße«, sagte er wieder. »Ich kann das einfach nicht glauben. Ich meine, ich weiß, dass so was passiert, aber wenn es jemand ist, den du kennst, und es passiert ganz in deiner Nähe... ich meine, am
Fluss
, verdammt. Von dir zu Hause aus kannst du den Fluss sogar sehen.«
    »Ich weiß.«
    »Ja, ja... natürlich weißt du das.« Ich hörte, wie er sich eine Zigarette anzündete. »Glaubst du, sie haben noch mehr gefunden?«
    »Zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung... ich hab nur gedacht, vielleicht hast du ja was gehört. Verstehst du, von deinem Dad...«
    Ich antwortete nicht.
    Eric räusperte sich. »Ich meine, war dein Dad, du weißt schon...? Hat er mit dir drüber geredet?«
    »Wieso willst du das wissen?«
    »Ach komm, Pete«, sagte er leicht irritiert. »Hör zu, es tut mir
leid
, dass ich dich angelogen habe wegen Samstagnacht, okay? Aber es hatte keine Bedeutung. Ich hab nur –«
    »Ja, ich weiß«, erklärte ich ihm. »Nic hat mir schon alles erzählt. Ist in Ordnung, Eric. Du musst dich nicht entschuldigen.«
    »Ja, schon... aber es ist so peinlich, das ist alles. Du weißt |264| doch, wie das geht, wenn man ein bisschen betrunken ist...«
    »Ja.«
    »Egal, die Sache ist nur die... also, es ist einfach so, dass dadurch die Situation für mich ein bisschen heikel werden könnte. Die Polizei wird doch wahrscheinlich jetzt wegen Stella mit jedem von uns reden wollen, oder?«
    Ich schwieg weiter und wartete darauf, dass er fortfuhr.
    »Glaubst du, sie werden
wirklich
mit uns reden wollen?«, fragte er.
    »Wahrscheinlich.«
    »Klar, das müssen sie ja, oder? Wir haben sie alle gekannt und wir waren alle da... und sie haben den Film, der zeigt, wie Stella Nic geschnitten hat –«
    »Und du warst mal mit ihr zusammen.«
    »Was?«
    »Du warst mal mit Stella zusammen.«
    »Ja, aber –«
    »Sie werden wahrscheinlich mit
sämtlichen
Jungs reden wollen, mit denen sie mal zusammen war.«
    »Ja, kann sein...« Er räusperte sich wieder besorgt. »Aber genau das meine ich ja, Pete. Wenn die Polizei herausfindet, dass ich dich angelogen habe über Samstagnacht... also, das könnte die Situation für mich etwas heikel machen. Deshalb muss ich wissen, verstehst du...«
    »Du willst wissen, mit wem ich geredet hab. Stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Du glaubst, ich könnte der Polizei erzählt haben, dass du mich angelogen hast?«
    »Was weiß ich, keine Ahnung. Also, ich sag ja nicht, dass du es mit
Absicht
getan hast oder so... Schließlich weiß ich nicht mal, ob du überhaupt mit der Polizei gesprochen hast.«
    |265| »Hab ich.«
    »Echt?«
    »Ja.«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    Ich musste nachdenken. Ich musste wirklich noch einmal alles durchgehen, was ich Dad und John Kesey über Samstagnacht erzählt hatte... und dazu alles, was ich ihnen
nicht
gesagt hatte. Es war schwierig, mich zu erinnern, und irgendwie erzeugte es ein Gefühl, als ob ich außerhalb von mir stünde, als ob ich über jede Menge verschiedene Pete Bolands nachdächte. Da war der Pete Boland, der mit Dad sprach, nachdem er gerade Black Rabbits abgeschlagenen Kopf am Tor entdeckt hatte. Da war der Pete Boland, der
offiziell
mit John Kesey gesprochen hatte, und der Pete Boland, der
inoffiziell
mit ihm geredet hatte. Und dann gab es noch den Pete Boland, der gerade versuchte, sich an all das zu erinnern.
    »Pete?«, fragte Eric. »Bist du noch dran?«
    »Ja, warte, ich überlege nur...«
    »Was gibt’s denn da zu
überlegen
?«, fragte er scharf.
    »Willst du jetzt, dass ich’s dir sage, oder nicht?«, giftete ich zurück.
    »Ja«, sagte er. »Ja... schon gut, tut mir leid, ich bin nur ein bisschen...«
    »Ich hab ihnen die Wahrheit gesagt, Eric. Das ist alles. Ich hab ihnen erzählt, dass ich nach der Kirmes bei euch vorbeigegangen bin und niemand da war und ich dann auf der Treppe eingeschlafen bin.«
    »Dann wissen sie also, dass ich nicht nach Hause gekommen bin?«
    »Ja.«
    |266| »Aber nicht, dass ich dich deswegen angelogen habe?«
    »Nein.«
    »Danke, Pete«, seufzte er. »Gott... das ist echt eine Erleichterung.«
    Es gab so viel, was ich ihm sagen wollte –
du kannst dir dein Danke sparen, Eric
...
ich weiß, dass du immer noch lügst
...
ich hab gemerkt, dass du Raymond mit keinem Wort erwähnt hast
...
und überhaupt, hast du noch mal was von Wes Campbell gehört? –
, aber ich hörte wieder die lautlose Stimme, das unbekannte Flüstern hinten in meinem Kopf, und es sagte

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