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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Tag da drin herumgelärmt. Ich fürchte, sie haben einen wunden Punkt getroffen.«
    Nicht in den Tempel zu gehen war keine freiwillige Entscheidung gewesen, aber der zeitliche Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen war ihnen nicht entgangen. McCarter sah noch einmal in Richtung Wald. Die Vorstellung, an einen Baum gekettet zu sein, wenn der Angriff kam, entsetzte ihn. Er erinnerte sich an die Gesänge und das Feuer.
    »Was heißt das für uns?«
    »Dass wir verdammt schlechte Karten haben«, sagte Verhoven.
    McCarter verzog das Gesicht.
    Danielle sah zu ihm hinüber. »Bleiben Sie trotzdem wachsam«, sagte sie. »Noch sind wir nicht erledigt. Irgendwo in diesem Wahnsinn könnte unsere Chance kommen.«
    McCarter begriff die Lage. Er hatte ihnen schon vorher keine große Chance eingeräumt, aber jetzt wusste er, was es hieß, sich an die geringste Hoffnung zu klammern. Gebete schienen verschwendet für ein derart großes Anliegen. Aber vielleicht war es weniger närrisch, das Schicksal um einen winzigen Fehler ihrer Gegner zu bitten, vielleicht würden sie diese Art Chance bekommen, ehe es vorbei war.
    McCarter versuchte, seine Beine zu strecken. Er blickte wieder zum Nachthimmel hinauf. Die Sterne strahlten so lächerlich hell, als wollten sie sich über ihn lustig machen.
    »Die Maya haben Lichtungen wie diese in den Urwald geschlagen, nur um die Sterne zu sehen«, sagte er. »Sie haben ihre Tempel nach den Tagundnachtgleichen und der Sonnenwende ausgerichtet und sogar nach dem Mittelpunkt unserer Galaxie – auch wenn niemand weiß, wie sie den bestimmt haben. Sie haben ganze Flächen aus dem Wald geschnitten, um den Himmel zu studieren, das Reich ihrer Götter.«
    McCarter suchte den Himmel über der Lichtung ab. »Mit der Zeit hat der Dschungel die anderen Orte zur Gänze verschluckt. Aber hier ist das Gelände noch frei. Ein kleines Refugium für die alten Götter, nehme ich an.«
    McCarter sah Danielle und Verhoven an und wartete auf eine abfällige Bemerkung oder eine Stichelei über nutzloses Philosophieren. Aber stattdessen lächelte Verhoven. »Dann wollen wir hoffen, dass uns die alten Götter gewogen sind«, sagte er.
    Draußen auf der Lichtung hatten alle Aktivitäten aufgehört.
    McCarter zwang sich stillzuhalten. Die Ruhe schien seine Sinne zu schärfen, und bald erkannte er ein schwaches Leuchten in der Mitte des Lagers und die Umrisse eines Gesichts, das in ein seltsam schwankendes Schimmern getaucht war. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, woher das Licht stammte. Der Monitor des Warnsystems blinkte.
    Verhoven sah es ebenfalls. »Unsere Freunde sind da.«
    Seine Stimme war leise, aber laut genug, um den einzigen anderen Überlebenden seines Teams zu wecken: Roemer.
    McCarter überlegte, Susan zu wecken, aber dann fiel ihm ein, dass sie nicht mehr da war. Noch ein Verlust, den er erst verarbeiten musste.
    »Das könnte jetzt sehr unangenehm werden«, sagte Verhoven. »Wenn Sie die Eingeborenen sehen, rühren Sie sich nicht. Wenn sie begreifen, dass wir Gefangene sind, haben sie vielleicht Mitleid mit uns. Oder sie greifen uns trotzdem an. Aber wenn wir uns wehren, schlachten sie uns ab.«
    »Und wenn sie die Bäume in Brand stecken«, äußerte McCarter seine Befürchtung von zuvor.
    »Dann können wir nur hoffen, dass sie uns vorher töten.«
    McCarter versuchte, diese Möglichkeit auszublenden, und schaute in Richtung Kommandozentrale. Er konnte Devers’ Gesicht jetzt ausmachen; der Mann deutete in die Ferne.
    Genau im Westen ging eine Leuchtrakete hoch. Sie schoss einen halben Kilometer in die Höhe, ehe sie einen kleinen Fallschirm entfaltete und sanft auf das Lager im Süden herabschwebte.
    »Ein weißes Signal«, sagte Verhoven. »Über einen Stolperdraht ausgelöst, nicht von der Konsole abgeschossen. Von irgendwas da draußen im Wald.«
    Das brennende Leuchtfeuer erhellte das Lager. »Ich sehe acht Soldaten«, sagte McCarter.
    »Ich zähle ebenfalls acht«, sagte Danielle.
    »Es sind mehr«, sagte Verhoven. »Ich weiß es. Sie bleiben nur in Deckung und warten auf den Angriff.«
    »Ist von den Chollokwan etwas zu sehen?«, fragte Danielle.
    Verhoven drehte den Kopf, um besser in den Wald hinter ihnen zu sehen. »Noch nicht.«
    McCarters Blick huschte von der Lichtung zum Wald und wieder zurück, als im Norden eine weitere Leuchtrakete in den Himmel schoss. Diesmal eine rote, von den Sensoren ausgelöst oder manuell über den Laptop. Ein Gewehrschuss zerriss die Stille, und einen Moment

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