Black Rain: Thriller (German Edition)
ein Krokodil, das sich einen Wasserbüffel holt. Todesschreie hallten durch die Höhle, gefolgt von einem Gurgeln, als ihn die Kreatur zurück ins Wasser zerrte.
Susan Briggs und der letzte der Söldner verharrten am Schauplatz des ersten Angriffs, auf dem Platz am Rand des Damms. Susan kniete am Boden; sie hatte einen Asthmaanfall und rang keuchend nach Luft, während der verbliebene Söldner das blutverschmierte Funkgerät unter den Resten von Langs Torso hervorzog. »Wir haben einen Notfall!«, schrie er in das Gerät.
Er wartete auf eine Antwort und versuchte es dann noch einmal, wobei er den Knopf mit aller Gewalt drückte, als könnte er das Signal auf diese Weise verstärken. »Lang ist tot, nur ich und das Mädchen sind noch übrig. Wir wurden angegriffen. Wir brauchen Hilfe.«
Er hörte nichts. Es war hoffnungslos. Sie waren zu tief. Das Signal kam nicht durch.
Der Söldner hörte auf zu senden, schaltete seine Taschenlampe aus und wich tiefer in die Höhle zurück, fort vom Damm und vom See, auf die andere Seite des Platzes, gegenüber der Stelle, wo Susan um Luft rang.
Von dieser Position ließ er den Blick durch die Höhle schweifen, die von den zu Boden gefallenen Taschenlampen der getöteten Männer jetzt gespenstisch erleuchtet wurde. Am Ufer des Sees zog sich ein dunkler Schemen aus dem Wasser.
Auf der anderen Seite des Platzes kniete immer noch hustend und schwer atmend das Mädchen und war sich der Gefahr nicht bewusst. Das Biest würde Susan anfallen, und wenn es mit ihr beschäftigt war, würde er das Feuer eröffnen. Er legte das Funkgerät vor sich auf den Boden und fasste das Gewehr mit beiden Händen.
In dem düsteren Licht pirschte sich das knochige Wesen an Susan heran. Es hatte den Bauch auf den Boden gedrückt und die langen Gliedmaßen unbeholfen darunter gefaltet; die Klauen klickten leise bei jedem Schritt. Es schien sich nun bewusst vorsichtig zu bewegen, hielt irgendwann inne und hob ein Bein vom Boden, als wäre dieser zu heiß, um daraufzutreten. Dann senkte es den Kopf, beschnupperte die Stelle und machte aus unbekannten Gründen einen Bogen um sie herum.
Einen Moment später blieb die Bestie wieder stehen. Dem Mädchen war es gelungen, sein Husten und Röcheln zu unterdrücken. Die Stille schien die Kreatur zu verwirren. Sie hob den Kopf leicht und drehte ihn hin und her wie den Geschützturm eines Panzers.
Der Söldner biss die Zähne zusammen, als das grässliche Ding zum Sprung ansetzte; das Mädchen hatte ihm den Rücken zugewandt und sah es nicht kommen. Er hob die Waffe. Aus dieser Entfernung konnte er nicht danebenschießen.
»… och da? …agen …och mal … pass… ist.«
Der Soldat blickte auf seine Füße. Aus dem Funkgerät krächzte eine verzerrte Stimme. Er sah auf, und im nächsten Moment sprang ihn das Biest an.
Er sah verschwommen Zähne und Klauen aufblitzen, und sein eigenes Blut spritzte ihm ins Gesicht. Das Ding schleuderte ihn zur Seite, sein Fuß traf das orangefarbene Funkgerät und ließ es über den Stein schlittern. Das Gewehr war fort, er zog sein Messer und stieß es aufwärts, aber es prallte ihm aus der Hand, als wäre es auf massiven Fels getroffen. Er trat auf das Ding ein und versuchte, sich loszureißen, aber die Klauen des Biests gruben sich in seinen Bauch. Es zog ihn heran und schlug dann die Zähne in seinen Hals. Der Mund des Mannes öffnete sich wie zu einem Schrei.
Susan beobachtet alles voller Entsetzen und wich zurück, während das Tier über dem leblosen Körpers des Mannes stand. Merkwürdigerweise zerfleischte es ihn nicht weiter. Es betrachtete ihn, seine Kiefer öffneten und schlossen sich, und die knochige Außenhaut glitzerte im schwachen Licht. Es schnüffelte an dem Toten. In seinem Nacken wogte eine Reihe kurzer Borstenhaare hin und her wie Schilf im Wind. Ein gurgelnder Laut drang tief aus der Kehle des Dings, der segmentierte Schwanz erhob sich hoch über seinen Kopf wie der Stachel eines Skorpions. Und als der Schwanz vorwärtsschoss, legte das Tier den Kopf zurück und stieß einen grässlichen Schrei aus.
Es dauerte mehr als dreißig Minuten, bis Hilfe eintraf. Der Anführer von Kaufmans Söldnern nahm sechs seiner Männer mit, die Hälfte der verbliebenen Truppe. Sie waren auf einen Kampf gefasst, aber es gab nichts, was sie dazu zwang. Für den einzigen Mann, den sie fanden, kam jede Hilfe zu spät.
Einer der Soldaten bückte sich zu der Leiche hinunter. Der Schwefelgeruch war intensiv, die
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