Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
Vom Netzwerk:
der Hoffnung, das Tier zu treffen – oder vielleicht auch die geschundene Seele, die es verschleppt hatte; aber auf keinen Fall würde er da hineingehen.
     
    Eine Minute später sah Richard Kaufman, wie sich Hawker der Lagermitte näherte, sah die Entschlossenheit und die Wut in seinem Gang. Er stemmte sich an einem der Scheinwerfermasten hoch. »Ich habe versucht, Ihnen zu sagen …«
    Hawker stieß ihn gegen den Mast, ehe er zu Ende reden konnte. »Was zum Teufel war das?«
    Kaufman öffnete die Lippen, aus seinem Mundwinkel lief Blut. Er hatte sich auf die Zunge gebissen. »Ich weiß nicht, was für Dinger das sind«, sagte er und spuckte Blut auf die Erde. »Sie haben meine Leute in der Höhle angegriffen.«
    »Welche Höhle?«, fragte Hawker.
    »Unter dem Tempel«, sagte Kaufman. »Sie scheinen den Ort zu bewachen. Wir hätten sie töten können, aber jetzt, nachdem Sie sich eingemischt haben, sind wahrscheinlich nicht mehr genug von uns übrig, um die Sache zu erledigen. Sobald sie Ihren Freund verspeist haben, werden sie zurückkommen und den Rest von uns holen. Und wenn es stimmt, was ich gehört habe, werden die Eingeborenen, die Sie ausräuchern wollten, mit ihnen kommen. Nur dass sie sich dieses Mal nicht mehr zurückhalten werden.«
    Kaufman wandte den Kopf ab und spuckte erneut aus. Seine Hände waren inzwischen mit Klebeband gefesselt, und er konnte sich den Mund nur an der Schulter abwischen. Er sprach Danielle an. »Anscheinend haben Sie Ihre Leute unvorbereitet hierhergebracht.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, verdammt«, sagte sie.
    »Ich glaube, das wissen Sie sehr wohl«, erwiderte Kaufman.
    Hawker drehte Kaufmans Gesicht mit der Gewehrspitze von Danielle fort. »Sie haben mit mir gesprochen«, sagte er.
    Kaufman hätte Danielle gern noch ein paar Seitenhiebe versetzt, damit sie anfing, sich über den Mangel an Aufrichtigkeit gegenüber ihren Schützlingen Sorgen zu machen. Er hoffte, auf diese Weise die Basis für eine Abmachung zu schaffen. Es wäre die richtige Zeit dafür gewesen, doch als er in Hawkers Augen blickte, wurde ihm klar, dass ihn der Mann nicht lange weiterreden lassen würde. Er entschloss sich dennoch, es zu tun, und hoffte, Hawker würde ihn deshalb zumindest nicht umbringen.
    »Sind sie bloße Figuren in Ihrem Spiel, Ms. Laidlaw?«
    Noch ehe er die letzte Silbe gesprochen hatte, landete Hawkers Knie in seinem Magen. Kaufman ging zu Boden. Während er sich in Schmerzen auf dem Boden wälzte, konzentrierte sich sein Blick auf Danielle.
    Sie erwiderte seinen Blick, ohne eine Miene zu verziehen, und wandte sich dann dem blinkenden Schirm des Laptops zu. Das Warnsystem hatte wieder zu piepsen begonnen.

Vierunddreißigstes Kapitel
     
    Die NRI-Überlebenden verbrachten die Nacht in der Nähe der Kommandozentrale und beobachteten den Waldrand. Sie hatten nur zwei Gewehre und Hawkers Pistole, um sich zu verteidigen, aber niemand wollte in die Dunkelheit hinausgehen, um die Waffen der gefallenen Männer zu holen.
    Im Lauf der Nacht ging der Alarm ein Dutzend Mal los. Jedes Mal heulten die Hunde, Verhoven schaltete die Scheinwerfer an, und Hawker gab eine Handvoll Schüsse in die Richtung der Zielobjekte ab. Manchmal zerstreuten sich die Objekte, manchmal verharrten sie und wichen nur sehr langsam in dichteren Dschungel zurück, bis sie schließlich vom Schirm verschwanden, ohne ihre wahre Natur als Tiere oder Menschen preiszugeben.
    Niemand schlief, und es wurde kaum gesprochen. Angst und Beklemmung drang in alle Herzen, bis das Schwarz des Himmels endlich einem Tintenblau Platz machte. Schließlich ging die Sonne auf und brachte greifbare Erleichterung mit sich – als hätte sie die Gefahr zusammen mit der Dunkelheit und den Maya-Göttern der Nacht in ein anderes Reich verbannt. McCarter empfand in diesem Moment eine unmittelbare Verbundenheit mit den antiken Völkern, die er so lange studiert hatte. Er verstand jetzt auf eine ursprüngliche Weise, warum so viele von ihnen die Sonne verehrt hatten.
    Neben ihm stand Hawker auf. »Jemand muss mir helfen.«
    »Wobei?«, sagte Danielle. »Was hast du vor?«
    Hawker deutete auf die Lichtung hinaus. »Wir müssen nach Überlebenden suchen.«
    Danielle kniff die Augen zusammen. »Glaubst du, es gibt welche?«
    »Wir brauchen ihre Waffen«, erklärte er. »Und wir müssen uns vergewissern, dass sie wirklich tot sind. Und sollten zufällig noch welche leben, dann müssen wir ihnen helfen, wenn wir können.«
    McCarter erkannte die

Weitere Kostenlose Bücher