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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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ist jetzt fort, aber es wurde bestätigt. Halt dich in östlicher Richtung, bevor du zum Baum gehst, dann hast du ein bisschen Abstand.«
    Hawker schaute erneut durch das Nachtsichtgerät, rätselte weiter über Kaufmans Männer und dachte daran, dass sie noch lange nach Ende seines Täuschungsmanövers Richtung Wald geschossen hatten. Konnte es tatsächlich sein, dass die Chollokwan anrückten? Er drückte den Sprechknopf. »Welches Zielobjekt? Wie weit entfernt?«
    »Ein einzelnes Objekt. An der Grenze der Sensoren, etwa fünfzig Meter im Wald.«
    Hawker bestätigte, dann folgte er nach einem letzten Blick Richtung Westen Verhovens Vorschlag und lief in kurzen Sprints nach Osten, ehe er wegen eines merkwürdigen Geräuschs abrupt stehen blieb – es war das kaum vernehmbare Winseln eines Hundes.
     
    An der Kommandokonsole fuhr Kaufman fort, auf Verhoven einzureden.
    »Ihr Freund ist in Gefahr«, sagte er. »Sie sollten ihn zurückrufen.«
    »Auf dem Schirm ist im Moment nichts zu sehen.«
    »Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielt«, sagte Kaufman rasch. »Da draußen sind Tiere. Tiere, die die Eingeborenen zur Jagd auf Leute wie uns einsetzen, Fremde, Verräter. Ein solches Tier hat auch meine Leute in der Höhle angegriffen.«
    Verhoven sah ihn wütend an. Als Kaufman ihnen von Susans Tod erzählt hatte, hatte er von einem Unfall gesprochen, einem Einsturz. Zu dieser Zeit war Verhoven vor allem an einer Flucht interessiert gewesen und hatte sich nur insgeheim gefreut, dass Kaufman fünf seiner eigenen Leute zusammen mit dem Mädchen verloren hatte.
    »Also kein Höhleneinsturz, hm?«
    »Ich weiß«, sagte Kaufman. »Ich habe gelogen. Aber Sie müssen mir zuhören. Sie wurden zerfleischt. Nach dem, was man mir berichtet hat, muss es wie ein Tigerangriff gewesen sein, nur schlimmer.«
    Verhoven hatte die Gesichter einiger der Soldaten nach dem Zwischenfall gesehen. Er hatte Furcht wahrgenommen, aber nicht die Art Furcht, die ein Unfall mit sich bringt, sondern das Unbehagen angesichts einer nicht greifbaren Gefahr, einer, die sich nicht beherrschen lässt. Es war ihm damals merkwürdig erschienen, doch nun machten ihn Kaufmans Worte nachdenklich. Wahrscheinlich war es genau das, was Kaufman wollte. »Schnauze jetzt«, sagte er. »Ich habe genug von dem Gequassel.«
    Hawkers Stimme kam wieder über Funk. Verhoven konnte die Hunde im Hintergrund winseln hören. Es waren ängstliche, Mitleid erregende Laute, nicht der Aufruhr, den die Hunde bei der Ankunft der Chollokwan gemacht hatten.
    »Ich brauche die Scheinwerfer«, sagte Hawker.
    Verhoven schaute auf seine Armbanduhr. »Geht nicht.«
    »Rufen Sie ihn zurück«, sagte Kaufman. »Unsere einzige Chance besteht darin, uns hier mit dem Rest der Waffen einzuigeln.«
    »Halt’s Maul.«
    »Mach die verdammten Lichter an.«
    »Fünf Minuten«, erinnerte Verhoven seinen Kollegen an die Abkühlzeit. Die Lampen wurden so heiß, dass sie fünf Minuten abkühlen mussten, ehe sie erneut eingeschaltet werden durften, sonst zerplatzten die heißen Glühfäden durch den Stromstoß.
    »Vergessen Sie die anderen«, sagte Kaufman. »Dafür ist es zu spät. Sie sind so gut wie tot.«
    »Halt dein verdammtes Maul!«, schrie Verhoven. Er konnte die Hunde aus siebzig Meter Entfernung durch die Stille winseln hören. Und dann hallte ein scharfer Ruf über die Lichtung, ähnlich dem Geheul der Chollokwan, nur kräftiger, volltönender.
    Nicht menschlich.
    »Sie kommen«, sagte Kaufman ernst. »Sie werden ihn töten und dann uns. Rufen Sie ihn zurück!«
    Verhoven richtete die Pistole auf ihn. »Noch ein Wort, und ich blas dir deinen verdammten Schädel weg!«
    Kaufman starrte in die schwarze Mündung und gehorchte, doch im selben Moment piepste der Alarm wieder. Ein neues Zielobjekt war aufgetaucht, diesmal genau gegenüber der Stelle, an der Hawker stand.
     
    Hawker war zu dem Abschnitt des Lagers gekommen, wo die Hunde untergebracht waren. Sie nannten es den Zwinger, aber es war nicht mehr als ein massiver Pfosten im Boden, an den die Tiere gebunden waren. Die Hunde waren während der Schlacht unruhig gewesen und hatten wütend gebellt wegen der Schüsse, aber danach hatten sie sich schnell wieder beruhigt. Jetzt verstörte sie etwas anderes. Etwas, das sie spüren und riechen, aber nicht verstehen konnten.
    Sie schnupperten, blähten die Nasenlöcher, und ihre Blicke huschten hin und her. Sie waren eindeutig verängstigt und durcheinander. Als Hawker sich näherte, erschraken

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